
SAMI KHEDIRA über…
…sein einstiges Idol Zinédine Zidane: „Als ich mich mehr mit Fußball beschäftigt habe, war Zinédine Zidane, der den Fußball so einfach hat aussehen lassen, mein Vorbild. Ich weiß, dass ich nie so filigran sein werde, wie er. Aber er hat verstanden, wie das Spiel funktioniert, ohne großen Schnickschnack.“
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…die einst jahrelange Sehnsucht nach „la Décima“: „Ich wusste das eigentlich von Anfang an. Als ich dort unterschrieben habe, war klar, dass man Meisterschaft und Pokal gewinnen muss, aber das Wichtigste war ‚la Décima‘. Jeder Fan, überall im Verein, jeden Tag war das Thema. Es war bei jedem im Kopf präsent. Es war auch Thema meiner Antrittsrede, da ich gesagt habe, dass ich gekommen bin, um die Champions League zu gewinnen. Mit Mourinho haben wir es leider nicht geschafft, da haben wir ‚nur‘ Liga und Pokal gewonnen. Aber mit Carlo Ancelotti haben wir dann den Durchbruch geschafft. Das war eine riesige Erleichterung, weil es auch etwas Historisches war. Es war der zehnte Titel. Als erster Verein haben wir das erreicht. Das war etwas ganz Spezielles und Großartiges. Nicht nur für den Verein, sondern auch für mich persönlich.“
…seinen Einsatz im Champions-League-Finale 2014: „Es war eine Konstellation, die sich so ergeben hat. Mein Ziel war die Weltmeisterschaft, dafür hatte ich noch fünf oder sechs Wochen mehr Zeit. Es ging dann doch etwas schneller. Ancelotti hat mich immer wieder motiviert und hat mir immer gesagt, dass man auf mich wartet und mich dabei haben will. Das war einfach ein Antrieb. Wirklich realistisch war es nicht. Ich bin mit der Mannschaft zum Halbfinal-Rückspiel nach München gereist und es war phänomenal, wie Sergio Ramos zwei Tore erzielt und Cristiano Ronaldo seinen Torrekord gemacht hat. Kurz vor Schluss bekommt Xabi Alonso eine unnötige Gelbe Karte. Da wusste ich: ‚Oh, da wird im Finale ja ein Platz frei.‘ Und das hat mich nochmals zusätzlich motiviert. Ich wusste zu dem Zeitpunkt, dass ich eine Chance auf das Champions-League-Finale habe, wenn ich einigermaßen fit bin und meine Leistung abrufen kann. Und das nach einer sehr schweren und komplizierten Verletzung. Letztendlich stand ich dann auf dem Platz und das war ein ganz besonderer Moment für mich.“
…den Verlauf des damaligen Endspiels in Lissabon: „Auf dem Platz ist man voll fokussiert, und als ich in der 60. Minute ausgewechselt wurde, hatte ich schon noch den Glauben, dass wir das Spiel drehen können. Aber die Minuten wurden immer mehr heruntergezählt und irgendwann schaut man nach oben und sieht: ‚90. Minute‘. Aber irgendwie war eine Stimmung im Stadion, an der man gemerkt hat, hier passiert noch etwas. Nach drei Jahren hintereinander mit Aus im Halbfinale und jetzt ein Finale gegen den Erz- und Stadtrivalen Atlético zu verlieren, das kann es doch nicht gewesen sein. Irgendetwas lag noch in der Luft. Zum Glück hatten wir dann so eine großartige Mannschaft, die das Spiel in letzter Sekunde gedreht und in der Verlängerung alle Qualitäten gezeigt hat. Es war ein Herzschlagfinale. Die Nerven wurden bis auf das Äußerste strapaziert. Auch bei mir. Ich habe draußen gezittert, aber danach war die Freude umso Größer. Man kann gar nicht in Worte fassen, was mit einem da passiert.“
…seine Erinnerungen an den Titelgewinn in der Königsklasse: „Im Stadion und in den Momenten nach dem Triumph konnte ich es noch gar nicht so richtig fassen. Bei mir sind die letzten fünf Monate im Kopf vorbeigezogen. Alles nach dem Kreuzbandriss im San Siro gegen Italien, die Operation, harte Reha, kurze Vorbereitungszeit, nur zwei Pflichtspiele und dann habe ich den Henkelpott in der Hand. Das war surreal, es war nicht zu fassen. Deshalb konnte ich mich nicht so wirklich frei fühlen und freuen. Es war ein riesiger Druckabfall und auch eine gewisse Freude da, aber es war keine Euphorie, auch weil alles relativ schnell an einem vorbeigezogen ist. Richtig realisiert und gefreut habe ich mich darüber erst nach der Weltmeisterschaft. Denn das war für mich ja schon das nächste Ziel…“

…die drei Halbfinal-K.o.s zwischen 2011 und 2013: „So etwas vergisst man nicht. Jedes einzelne Aus war auf seine Art und Weise bitter und auch traurig, aber diese Momente gehören im Sport dazu. Das wird einem jeder Sportler erzählen, der große Erfolge gefeiert hat. Bevor man etwas ganz Großes erreicht, muss man auch bittere Niederlagen einstecken. So war es auch mit dieser Mannschaft von Real Madrid. Wir hätten es meines Erachtens bei drei Halbfinals zweimal verdient gehabt, in das Finale zu kommen und auch den Cup zu gewinnen. Es lag letztendlich nur an Kleinigkeiten. Gegen Bayern München sind wir im Elfmeterschießen im Bernabéu gescheitert. Das war Glückssache. Es war die schmerzlichste Niederlage, die ich mit Real Madrid in der Champions League verkraften musste.“
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