
Statistik: Casillas besser als Neuer, Lloris und Co.
PORTO. Die Antwort auf die Frage, wer rein statistisch gesehen denn der beste Torwart der großen europäischen Ligen ist, fällt überraschend aus. Es ist nicht etwa Keylor Navas (16 Gegentore). Es ist nicht Gianluigi Buffon (16 Gegentore). Es ist nicht Hugo Lloris (14 Gegentore). Es ist nicht Jan Oblak (14 Gegentore). Und nein, es ist auch nicht Manuel Neuer (9 Gegentore). Es ist Iker Casillas. Im Alter von 35 Jahren dreht der legendäre Ex-Schlussmann von Real Madrid beim FC Porto noch einmal richtig auf.
In 17 Spielen der portugiesischen Liga NOS musste der „Oldie“ nur sieben Bälle aus seinem Netz fischen. Dieser europäische Bestwert ist einerseits natürlich einer starken Defensive geschuldet, andererseits aber auch vielen Glanzparaden, die an fast schon in Vergessenheit geratene Zeiten erinnern, als Casillas noch „San Iker“ gerufen wurde.
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Verlängerung wahrscheinlich
Zwar lässt sich im Vergleich zur Primera División, Serie A, Premier League oder Bundesliga über die Qualität der portugiesischen Liga streiten, doch sie gilt mehr als offensiver denn taktisch geprägter Wettbewerb. Casillas bekommt also eine Menge zu tun – und zahlt das in ihn gesteckte Vertrauen zurück. Seine Leistungen werden anerkannt und rufen die Verantwortlichen des momentan Tabellenzweiten auf den Plan. Denn: Der Vertrag des Torhüters läuft zum Saisonende aus und Klubs aus dem Ausland – allen voran aus der US-amerikanischen Major League Soccer – zeigen Interesse.
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Porto, so berichten portugiesische Medien, will die im Vertrag bestehende auf eine weitere Saison mit Casillas zwischen den Pfosten ziehen. Und auch der frühere Welt- und Europameister soll keineswegs abgeneigt sein, weiterzumachen. Er hat sich ohnehin zum Ziel gesetzt, bis zu seinem 40. Lebensjahr im Profigeschäft tätig zu sein und möglicherweise wieder für die spanische Nationalmannschaft aufzulaufen, für die er unter Neu-Coach Julen Lopetegui zuletzt nicht mehr berufen wurde. Porto ist für ihn außerdem deshalb eine gute Adresse, weil seine spanische Heimat Móstoles nicht weit entfernt ist. Casillas reist an freien Tagen auch gerne an die spanische Küste. Etwas, das nach einem Übersee-Wechsel nicht mehr möglich wäre. „Ich bin hier sehr glücklich, fühle mich wohl. Es spricht nichts dagegen, länger zu bleiben“, meinte er bereits im vergangenen Oktober.
„Nicht gedacht, dass er so eine gute Person ist“
Anders als in seinen letzten Jahren und Monaten in Madrid genießt Casillas auch innerhalb der Mannschaft Portos absolute Wertschätzung. Mit seiner Routine stellt er insbesondere für die jungen Spieler eine große Hilfe dar. „Er hat mich überrascht. Ich sah ihn zuvor immer nur im Fernsehen, hätte aber nicht gedacht, dass er eine so gute Person ist“, schwärmte zuletzt erst Mittelfeldspieler Óliver Torres, ehemals Atlético Madrid, in einem Interview mit CADENA COPE von dem Keeper.
Casillas beschrieb die Stimmung im Team der „Drachen“ bei einer Twitter-Fragerunde im Oktober als „großartig“. Er komme mit allen gut zurecht. Nicht der lustigste, aber derjenige, der ihn am meisten zum Lachen bringe, sei der Mexikaner Miguel Layún. Der Verteidiger konterte daraufhin: „Du wirst sehen, alter Mann! Eines Tages wirst du mich vermissen!“ Dieser Tag wird – sofern Layún bei Porto bleibt – wohl noch lange auf sich warten lassen. Casillas für seinen Teil hat nämlich noch nicht genug.
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