Vorbericht

Zu Gast beim Sorgenkind der Liga – Real will Vorsprung ausbauen

Die nächste englisch Woche für Real Madrid steht an, diesmal jedoch in der Liga. Im ersten von zwei noch ausstehenden Nachholspielen geht es für die Königlichen zum kriselnden FC Valencia, der sich in dieser Saison überraschend im Abstiegskampf wiederfindet. Durch einen Sieg im Mestalla könnten die Blancos die Tabellenführung auf vier Punkte bei weiterhin einem Spiel weniger gegenüber dem FC Barcelona ausbauen.

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MADRID, SPAIN - FEBRUARY 15: Toni Kroos of Real Madrid (R) celebrates with Sergio Ramos (L) and Marcelo (C) as he scores their second goal during the UEFA Champions League Round of 16 first leg match between Real Madrid CF and SSC Napoli at Estadio Santiago Bernabeu on February 15, 2017 in Madrid, Spain. (Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)
Toni Kroos und Co. wollen die Tabellenführung ausbauen – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Ausblick

VALENCIA. Eigentlich rollt der Ball in diesen Tagen nur in den europäischen Vereinswettbewerben, Real Madrid muss aber trotzdem in der Liga ran. Für die Königlichen steht das erste von zwei noch ausstehenden Nachholspielen auf dem Programm, im Rahmen des aufgrund der Teilnahme an der Klub-Weltmeisterschaft verschobenen 16. Spieltags treten Sergio Ramos und Co. am heutigen Mittwochabend beim FC Valencia an (18:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker). Ein Spiel mit durchaus richtungsweisendem Charakter für die kommenden Wochen, könnte man den aktuellen Ein-Punkt-Vorsprung auf den FC Barcelona durch einen Sieg nämlich wieder auf vier Zähler bei weiterhin einem Spiel weniger ausbauen und den Verfolgerdruck somit ein wenig entschärfen. Zinédine Zidane machte auf der Pressekonferenz jedenfalls deutlich, dass man die knifflige Auswärtsaufgabe im Mestalla unbedingt siegreich beenden wolle, um die gute Ausgangsposition nicht zu verschenken und mit einem positiven Gefühl in die nächsten Wochen zu gehen: Wir wissen um die Bedeutung, die dieses Duell für den weiteren Verlauf der Liga haben kann“, so der Franzose vielsagend.

Der Gegner

Der FC Valencia ist sowas wie das aktuelle „Sorgenkind“ der spanischen Liga. Die letzten Jahre eigentlich immer ein sicherer Kandidat für Europa, befindet sich der spanische Traditionsverein dieses Jahr mitten im Abstiegskampf. Lediglich 23 Punkte nach 22 absolvierten Spieltagen (Punkteschnitt von 1,05 Punkten pro Spiel) entsprechen keineswegs den Ansprüchen der stolzen Valencianer, die sich nach einem katastrophalen Saisonstart mit vier Niederlagen in Serie mittlerweile zwar wieder einigermaßen gefangen haben und in den letzten Partien wieder einen deutlichen Aufwärtstrend erkennen ließen.

Aus den letzten sieben Spielen konnten immerhin elf Punkte geholt werden – darunter ein souveräner 2:0-Erfolg über Bilbao am Wochenende –, bei der krachenden 0:4-Heimpleite gegen die SD Éibar vor drei Wochen erinnerte man zeitweise aber wieder an die katastrophalen Leistungen von Saisonbeginn. Dass die bisher gezeigten Darbietungen der „Fledermäuse“ für das Duell mit den Königlichen aber nicht zwangsläufig als Maßstab gelten sollten, ist den Madrilenen sicherlich bewusst, schließlich liefen die „Blancinegros“ in den letzten Jahren gegen den spanischen Rekordmeister regelmäßig zur Hochform auf und ergatterten so manchen Punkt. Und ein Spaziergang ist ein Gastspiel im Mestalla ohnehin nie.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

Zidane hat langsam aber sicher wieder die Qual der Wahl. Bis auf den angeschlagenen Danilo stehen diesmal alle Akteure zur Verfügung, sodass es diesmal schon bei der Kadernominierung zu einigen Härtefällen kam. So mussten Marco Asensio, Pepe und Mariano Díaz in den sauren Apfel beißen und schafften es nicht in das vorläufige Aufgebot. In puncto Startaufstellung ist bis auf den noch nicht gänzlich fitten Gareth Bale, der wohl wieder als Joker zum Einsatz kommen wird, mit der potentiellen Stammelf zu rechnen. Heißt: Vor Keylor Navas verteidigen Daniel Carvajal, Raphaël Varane, Sergio Ramos und Marcelo, das Mittelfeldtrio bilden Casemiro, Luka Modrić sowie Toni Kroos und im Sturm ist mit James Rodríguez (oder Lucas Vázquez), Karim Benzema und Cristiano Ronaldo zu rechnen.

Voraussichtliche Aufstellung FC Valencia-Real Madrid
Die voraussichtliche Aufstellung gegen Valencia – Foto: REAL TOTAL

Das königliche Formbarometer

Formkurve vor 16. Spieltag Valencia-Real Madrid
Die Formkurve der Königlichen – Foto: REAL TOTAL

Die Stimmen zum Spiel

Zinédine Zidane: „Die Message ist immer dieselbe. Diese Liga ist schwierig. Wir wissen um die Schwierigkeit aller Partien. Am Mittwoch steht uns ein kompliziertes Spiel bevor, es ist eine Partie, die nur wir und Valencia bestreiten und nur diese beiden Teams können punkten. Wir wissen um die Bedeutung, die dieses Duell für den weiteren Verlauf der Liga haben kann.

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Voro González (Cheftrainer): „Wir werden nicht allzu viel verändern, weil wir voll konkurrenzfähig sind. Der Rivale verfügt über großartige Fußballer, ein ausgeglichenes Team, das gerne angreift, gut auf Konter spielen kann und stark bei Standards ist. Wir müssen uns auf unsere Stärken fokussieren und zwar als Team aufzutreten.“

Statistiken und Besonderes

  • GESAMTBILANZ: Satte 178-mal standen sich beide Teams in der Geschichte bereits gegenüber, 94-mal jubelten die Blancos, 48-mal Valencia und 36-mal trennte man sich Remis.
  • ANGSTGEGNER: Die Valencianos sind tatsächlich so etwas wie der Angstgegner der Königlichen in den letzten Jahren. Die Bilanz der letzten zehn Spiele liest sich aus königlicher Sicht mit vier Siegen, fünf Unentschieden und einer Niederlage überschaubar, von den letzten fünf Begegnungen konnte gar nur eine gewonnen werden.
  • ÁLVARO MEDRÁN: Für Valencias Álvaro Medrán wird es ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, schließlich gehörte der heute 22-Jährige vier Jahre lang der Nachwuchsschmiede von Real Madrid an, ehe es ihn zunächst für ein Jahr auf Leihbasis zu Getafe und in diesem Sommer schließlich nach Valencia verschlug, wo er in dieser Saison bereits auf ordentliche 15 Pflichtspieleinsätze kommt.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Kann mir jemand sagen wieso Valencia trotz richtig guter Spieler so schlecht ist?
 
Kann mir jemand sagen wieso Valencia trotz richtig guter Spieler so schlecht ist?
Abgänge der Leistungsträger aufgrund Financial Fairplays. Dann wilde Neuverpflichtungen und Leihen, wild da fast ausschließlich nach Namen gekauft wurde. Daher keine Balance im Teamgefüge, unruhiges Umfeld und ein Ex-Trainer, der es nicht geschafft hat aus den guten Spielern ein Team zu formen das gemeinsam auch verteidigt. Leider bringt die Offensive aber auch keine Ergebnisse und die Neuzugänge, wie z. B. Nani und Munir, haben noch nicht richtig eingeschlagen.

Dazu Querelen um Dani Parejo, der unter seinen Möglichkeiten spielt, da er unbedingt weg will und das öffentlich gesagt hat.

Dann das Theater um Klubbesitzer Lim, Ex-Trainer Prandelli und Ex-Sportdirektor Pitarch. Also auch im Umfeld war es nie ruhig in dieser Saison.
 
Kann mir jemand sagen wieso Valencia trotz richtig guter Spieler so schlecht ist?

Besonders tief in der Materie bin ich nicht drin, versuchen werde ich's trotzdem: Valencia ist ein gutes Beispiel dafür, dass es zu einem erfolgreichen Verein mehr als nur teure Spieler und einen guten Trainer braucht - das wirtschaftliche/ sportliche "drumherum" muss ebenfalls stimmen. Und eben das läuft schon seit Jahren einfach mehr schlecht als recht.

2014 war man z.B. hoch verschuldet, bis dann Peter Lim (singapurische Milliardär) den Verein aufkaufte. Der jetzige Trainer Gonzaléz ist der 6. (!) seit November 2015, die Fans verabscheuen Lim, man hat kürzlich den Botschafter des Vereins gefeuert nachdem dieser nach dem 0-4 zuhause gegen Eibar Kritik an der sportlichen Entwicklung äußerte*, und und und... Man kann sich ja vorstellen dass in so einem Umfeld kein Knallerfußball gespielt wird.

- btw zum Thema "teure Spieler": zwar hat der VCF einige große Namen, aber die Kaderbreite lässt zu wünschen übrig, so hat man nach deren Abgang viele Stammspieler wie Otamendi einfach nicht adäquat ersetzen können.


*http://www.sport1.de/internationale...es-nicht-mehr-weltbotschafter-des-fc-valencia
 

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