
Ausblick
VILLARREAL. Es wird wieder eng an der Spitze der Primera División. Nachdem es Real Madrid im Nachholspiel gegen den FC Valencia (1:2) verpasst hat, seinen Vorsprung auf das zweitplatzierte Barcelona auf vier Zähler (bei weiterhin einem Spiel weniger) auszubauen, spüren die Königlichen plötzlich wieder den Atem der Verfolger im Nacken und könnten unter Umständen den Platz an der Sonne am Ende des 24. Spieltags sogar verlieren. Der FC Sevilla legte dank eines hart erkämpften 2:1-Derbysiegs über Betis Sevilla schon einmal vor und weist nun wie die Merengues 52 Punkte auf (bei aktuell allerdings zwei Spielen mehr), Barça könnte durch einen Erfolg im Spitzenspiel bei Atlético Madrid mit dann 54 Punkten sogar vorbeiziehen – sofern die Mannen von Zinédine Zidane ihre Hausaufgaben am Sonntagabend beim FC Villarreal (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) selbst nicht erledigen.
Das will man beim spanischen Rekordmeister natürlich tunlichst vermeiden und nach der unerwarteten Pleite in Valencia unter der Woche die Scharte wieder auswetzen. Die „Mission Meisterschaft“ soll nicht wieder unnötig in Gefahr gebracht werden, ein Sieg beim „Gelben U-Boot“ ist eigentlich alternativlos. Dabei gilt es gegen den Sechstplatzierten, bei dem mit Denis Cheryshev und Roberto Soldado auch zwei Ex-Madrilenen unter Vertrag stehen, vor allem die individuelle Fehlerquote zu reduzieren, welche gegen Valencia letztlich den Ausschlag gab. Für Zinédine Zidane ist der unglückliche Auftritt im Mestalla vor vier Tagen aber eigentlich bereits abgehakt. „Das Valencia-Spiel gehört der Vergangenheit an, jetzt muss man auf das nächste Spiel schauen. Das interessiert mich mehr. Da können wir es mit und ohne Ball besser machen“, richtete der Franzose den Fokus vor der Partie voll auf die Begegnung im Madrigal.
Der Gegner
Mit 39 Punkten und Platz 6 nach 23 Spieltagen steht der FC Villarreal aktuell ziemlich genau in der Tabellenregion, wo man ihn vor der Saison erwartete. Bedenkt man jedoch, dass die Valencianer nach elf Spieltagen den dritten Rang belegten und sogar in Schlagdistanz zur Spitze lagen, kann man durchaus resümieren, dass das „Gelbe U-Boot“ in dieser Saison durchaus ein wenig hinter den Erwartungen zurückbleibt – und das nicht nur aufgrund des völlig überraschenden Aus im Sechzehntelfinale der Europa League gegen den AS Rom (0:4 und 1:0). Das Team von Fran Escribá, das sich in den letzten Jahren anschickte, die vierte Kraft in Spanien zu werden, hat in dieser Spielzeit zwar erst vier Niederlagen erlitten und gegen die Top-3 der Tabelle soweit auch noch kein Spiel verloren, „nur“ zehn Siege bei gleichzeitig neun Unentschieden zeigen aber auch deutlich, was das Kernroblem der Ostspanier darstellt: Man ist zwar einerseits schwer zu bezwingen, quält sich aber insbesondere gegen die kleinen Teams ungemein und punktet zu selten dreifach.
Zumindest auswärts, im heimischen El Madrigal kann man nämlich eine starke Bilanz von sieben Siegen (darunter ein krachendes 3:0 über Atlético Madrid) bei drei Remis und zwei Niederlagen vorweisen. Und dass die „Submarinos“ traditionell sowieso ein schwerer Gegner für die Blancos sind, zeigte sich bereits im Hinspiel, als man vor heimischen Publikum trotz Führung nicht über ein 1:1 hinaus kam. Überhaupt lief es in der jüngsten Vergangenheit gegen die Valencianos selten nach Plan, aus den letzten vier Begegnungen resultierten lediglich ein Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage. Aus Real-Sicht nicht zu vergessen: Mit lediglich 15 Gegentreffern stellt Villarreal die mit Abstand beste Defensive in LaLiga, was die Aufgabe für Cristiano Ronaldo und Co. sicherlich nicht leichter macht.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Bis auf den weiterhin angeschlagenen Danilo und den frisch verletzten Raphaël Varane stehen Zidane alle Akteure zur Verfügung, mit großen Überraschungen in der Startformation ist aber nicht zu rechnen. Keylor Navas genießt weiterhin das Vertrauen des französischen Cheftrainers, Nacho Fernández gilt als Favorit für den Platz neben Sergio Ramos und im Sturm dürfte Gareth Bale sein Startelf-Comeback feiern. Ansonsten: Bleibt wohl alles beim Alten.

Das königliche Formbarometer

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Wir wissen, dass Villarreal eine sehr gute und sehr organisierte Mannschaft hat und dass das Spiel schwer wird. Für uns ist es nach der Niederlage am Mittwoch aber gut, dass wir jetzt schon wieder spielen. Wir haben die Möglichkeit, wieder Punkte einzufahren. Das werden wir versuchen.“
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Fran Escribá (Cheftrainer): „Real ist bei jedem Spiel der Favorit und natürlich auch auf den Liga-Titel. Gegen die Großen haben wir immer gut ausgesehen und ich glaube daran, dass wir unsere Chancen haben werden, um zu gewinnen. Wir wissen, dass sie der Favorit sind und der Sieg in Weite Ferne rücken wird, wenn wir nicht bei allem einhundert Prozent geben. Wir werden versuchen solch eine Partie wie im Hinspiel im Bernabéu hinzulegen; defensiv müssen wir solide stehen und selbst den Weg nach vorne suchen, wir werden nicht auf ein 0:0 spielen. Gegen solche Mannschaften ist es extrem schwierig, zu Null zu spielen.“
Roberto Soldado (Stürmer): „Wir haben sie bereits letzte Saison geschlagen und ich glaube, dass wir das wiederholen können. Madrid kommt immer in guter Verfassung. Wir müssen auf uns blicken, daran denken, was wir leisten können und was wir gut machen können. Gegen Real musst du in jeder Hinsicht sehr effektiv sein, wir müssen in der Offensive sehr clever agieren und unsere Chancen nutzen. Defensiv müssen wir unser Leistungsniveau abrufen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Insgesamt erst 35-mal standen sich beide Teams gegenüber, die Gesamtbilanz spricht mit 22 Siegen bei zehn Remis und zwei Niederlagen deutlich für die Königlichen.
- HARTER BROCKEN: In den letzten Jahren sah es jedoch selten rosig aus, in den jüngsten vier Duellen gelang den Blancos nur ein Sieg, die Bilanz aus den letzten acht Aufeinandertreffen liest sich mit drei Real-Siegen, vier Unentschieden und einer Niederlage auch nicht zwangsläufig besser.
- GARETH BALE: Das Madrigal ist für den Waliser ein besonderer Ort: In jenem Stadion feierte er am 14. September 2013 sein Debüt im weißen Dress und durfte auch gleich sein erstes Pflichtspieltor (zum 1:1-Zwischenstand) für den spanischen Rekordmeister bejubeln, am Ende reichte es aber nur zu einem 2:2.
- GELBGEFAHR: Aufpassen heißt es für drei Kandidaten bei den Merengues: Ramos, Casemiro und Morata stehen jeweils bei vier Gelben Karten und wären im Falle eines weiteren Gelben Kartons für das kommende Spiel gesperrt.
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