
Real hat es weiter in der eigenen Hand
MADRID. Real Madrid bleibt weiterhin auf Kurs Richtung 33. Meisterschaft. Am 37. Spieltag setzte man sich in einer intensiven Partie mit 4:1 gegen den FC Sevilla durch und hat somit bei noch zwei eigenen ausstehenden Partien weiterhin alle Trümpfe in der Hand. Nacho Fernández (10.) und Cristiano Ronaldo (23.) brachten die Königlichen früh auf die Siegerstraße, doch Sevilla kam durch Stefan Jovetic (48.) nochmal heran. In einer teils hektischen zweiten Hälfte sorgten dann wiederum Ronaldo (78.) und Toni Kroos (83.) mit einem Doppelschlag für die Entscheidung.
Zidanes Startelf überrascht
Dass Zinédine Zidane immer wieder für Überraschungen gut ist, bewies er mit der Wahl seiner Anfangself. Während sich die Abwehrkette nach der Verletzung von Daniel Carvajal (Muskelfaserriss) und der Nichtberufung von Marcelo (Schonung) mit Danilo, Raphaël Varane, Sergio Ramos und Nacho Fernández quasi von selbst aufstellte, war der Rest der Startaufstellung in dieser Konstellation nur bedingt zu erwarten. Toni Kroos, Mateo Kovačić und James Rodríguez sollten die Mittelfeldreihe bilden, im Sturm schickte „Zizou“ neben Cristiano Ronaldo Álvaro Morata und Marco Asensio aufs Feld. Casemiro, Luka Modrić, Isco und Karim Benzema rotierten auf die Bank, im Vergleich zum Atlético-Spiel am Mittwoch veränderte Zidane seine Anfangsformation somit auf fünf Positionen.
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Nacho rotzfrech, Jovetic verzweifelt an Navas
Großartige Auswirkungen auf das Spiel der Königlichen hatten die vielen Wechsel allerdings nicht. Real startete sehr ballsicher und vor allem fluide im Positionsspiel, konnte den vielen Ballbesitz in den ersten Minuten aber nur bedingt in Torgefahr ummünzen. Insgesamt vermittelten die Königlichen jedoch einen wacheren und handlungsschnelleren Eindruck und machten von Anfang an deutlich, dass man auf eine schnelle Entscheidung aus sei. Und wie hellwach sich die Gastgeber in der Anfangsphase präsentierten, das bewies Nacho in der 10. Minute. Nachdem Asensio wenige Meter vor dem Sechzehner zu Fall gebracht worden war, nutzte der Canterano die Unaufmerksamkeit in der sevillanischen Hintermannschaft, die auf das Stellen der Mauer warteten, und schob die Kugel rotzfrech am verdutzten Sergio Rico vorbei ins lange Eck. Das frühe 1:0 und der Traumstart für die Königlichen, die durch den frühen Treffer weiter an Selbstvertrauen gewannen.
Es dauerte 20 Minuten, bis auch die Sevillanos etwas mehr Zugriff auf die Partie bekamen und ihrerseits mehr Initiative in der Offensive zeigten. Und prompt kamen die Gäste auch zu Chancen, genauer gesagt Stefan Jovetic. Der Schütze des Siegtreffers aus dem Hinspiel setzte erst einen Schuss aus dem Rückraum an den rechten Außenpfosten, um nur wenige Sekunden später am aufmerksamen Keylor Navas zu scheitern. Das Team von Jorge Sampaoli kämpfte sich Stück für Stück in die Begegnung und erarbeitete sich sogar ein optisches Übergewicht. Just in dieser Phase schlugen die Blancos aber erneut eiskalt zu. Asensio klaute Kranevitter im Mittelfeld den Ball und leitete einen Konter ein, den der Mallorquiner zwar eigentlich zu überhastet abschloss, letztlich aber doch zum Erfolg führen sollte, da Ronaldo nach James‘ abgewehrten Nachschuss aus fünf Metern zum 2:0 abstauben konnte (23.). Real eiskalt, Sevilla völlig bedient.

Mit dem vergleichsweise komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken zogen sich Ramos und Co. etwas weiter zurück und überließen Sevilla den Ball. Da sich die Königlichen allerdings auch zunehmend passiv in den Zweikämpfen verhielten, kamen die Andalusier zu einigen hochkarätigen Chancen. Erst rettete erneut Navas gegen Correa (30.), dann scheiterte Jovetic mit einem genialen Heber an der Querlatte (31.) – Der Anschlusstreffer für Sevilla lag in der Luft. Vor allem der quirlige Vitolo und Jovetic stellten die Madrider Defensive immer wieder vor Probleme. Eine Koproduktion der beiden sorgte in Minute 39 dann auch fast für das 1:2, doch Navas zeigte gegen Jovetic‘ Abschluss aus kürzester Distanz einen Wahnsinns-Reflex und hielt die Null vorerst fest. Mit der königlichen 2:0-Führung sollte es dann auch in die Halbzeit gehen, was in Anbetracht der Verteilung der Chancen jedoch als äußerst schmeichelhaft betrachtet werden konnte.
Jovetic lässt Sevilla hoffen, Ronaldo und Kroos machen den Deckel drauf
Was Sevilla vor der Halbzeit noch verwehrt geblieben war, sollte jedoch unmittelbar nach Wiederanpfiff gelingen. Die Viererkette Reals agierte einmal mehr zu passiv und ließ die Gäste im letzten Drittel gewähren, sodass Jovetic relativ unbedrängt aus 20 Metern abschließen und Navas zum ersten Mal überwinden konnte (48.). Diesmal der Kaltstart für die Madrilenen und Sevilla zurück in der Partie. Aber wie sich gegen Ende der ersten Hälfte schon abgezeichnet hatte, übernahmen die Rot-Weißen mehr und mehr die Kontrolle und drängten nun sogar auf den Ausgleich. Dies blieb auch Zidane nicht verborgen, der mit Casemiro und Lucas Vázquez für James und den blassen Morata das Mittelfeld verstärkte und die Formation auf ein komakteres 4-5-1 veränderte. Und die Umstellungen zeigten Wirkung: Real gelang es wieder, etwas mehr Struktur ins eigene Spiel zu bringen und auch offensiv neue Akzente zu setzen.
Viel wichtiger war aber die verbesserte Ordnung in der Defensive, sodass die Partie insgesamt etwas verflachte. Und wie so oft war genau das der Moment, in dem Madrid (mal wieder) eiskalt zustach. Wie schon vor dem 2:0 war es Asensio, der durch eine starke Balleroberung den Gegenangriff einleitete und Kroos auf die Reise schickte, welcher im Rückraum Ronaldo bediente, der schließlich mit einem humorlosen Linksschuss in den Winkel für die Vorentscheidung sorgte (78.). Als Kroos fünf Minuten später schließlich den nächsten Konter über Asensio und Nacho sehenswert per Außenrist abschloss, war die Messe endgültig gelesen. In den letzten Minuten ließ man Ball und Gegner dann geschickt laufen und brachte das Ergebnis routiniert über die Zeit. Bei etwas mehr Konsequenz im Abschluss wäre am Ende sogar ein noch höheres Ergebnis möglich gewesen, was in Anbetracht des Spielverlaufs allerdings ein bisschen zu viel des Guten gewesen wäre.
Spieldetails
REAL MADRID: Navas – Nacho, Ramos, Varane, Danilo – Kroos, James (60. Casemiro), Kovačić (72. Modrić) – Ronaldo, Morata (60. Vázquez), Asensio.
FC Sevilla: Rico – Carriço, Mercado, Pareja (45. Walter), Lenglet – Kranevitter, N’Zonzi – Vitolo, Krohn-Dehli (89. Ben Yedder), Correa (89. Diego Glez) – Jovetic.
Tore: 1:0 Nacho (10.), 2:0 Ronaldo (23.), 2:1 Jovetic (48.), 3:1 Ronaldo (78.), 4:1 Kroos (84.)
Gelbe Karten: Danilo, Morata, Nacho, Vázquez – Mercado, Correa
Schiedsrichter: Undiano Mallenco
Stadion: Estadio Santiago Bernabéu, Madrid
REAL TOTAL-Spieler des Tages
Cristiano Ronaldo glänzte zwar mal wieder als zweifacher Vollstrecker und Keylor Navas zeigte ebenso einen fabelhaften Auftritt, doch Marco Asensio strahlte an diesem Abend über allen. Der Mallorquiner leitete alle Treffer ein und überzeugte abermals mit einer grandiosen Mischung aus technischer Brillanz und extremen Einsatz. Bombastischer Auftritt des Jungstars.
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