
Ramos erstmals auf dem Platz
MIAMI. Der erste Clásico auf amerikanischen Boden ist Geschichte und wartete am Ende mit dem besseren Ende für den FC Barcelona auf. In einer temporeichen und teils spektakulären Partie setzten sich die Katalanen letztlich mit 3:2 durch, beide Teams boten vor allem in der ersten Halbzeit unterhaltsamen Fußball. Lionel Messi (3.), Ivan Rakitic (7.) hatten Barça früh in Front geschossen, Mateo Kovačić (14.) und Marco Asensio gelang noch vor der Pause der Ausgleich. In Halbzeit zwei sorgte Gérard Piqué dann für die frühe Entscheidung (50.).
Während Toni Kroos angeschlagen nicht mit von der Partie war, feierte Sergio Ramos sein Comeback und war auch sogleich wieder in der Startelf zu finden. Im gewohnten 4-3-3 schickte Zidane folgende erste Elf ins Rennen: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Casemiro, Modrić, Kovačić – Bale, Benzema, Asensio.
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Barca mit Blitzstart, Kovačić und Asensio schlagen zurück
Über die Sinnhaftigkeit eines Clásicos in der Vorbereitung lässt sich sicherlich trefflich streiten, über mangelhafte Unterhaltung konnten sich die Fans in Miami aber definitiv nicht beschweren. Besonders Barcelona legte einen extrem schwungvollen Start hin und ging bereits nach geraden einmal drei Minuten in Führung: Ramos rutschte beim Herausrücken unglücklich weg, Busquets bediente Messi gedankenschnell und der Argentinier netzte mit etwas Glück, da leicht abgefälscht, zum frühen 0:1 ein. Und es sollte aus Sicht der Katalanen noch besser kommen: Nur kurz darauf vertändelte Carvajal etwas leichtsinnig in der Vorwärtsbewegung den Ball, woraufhin Neymar über rechts durchbrach und den mitgelaufenen Rakitic bediente, der aus 16 Metern eiskalt zum 0:2 vollstreckte. Himmlischer Auftakt für Messi und Co., die Königlichen hingegen mehr als bedient.
Doch die Mannen von Zinédine Zidane benötigten nicht allzu lange, um sich von dem anfänglichen Schock zu erholen. Nach schöner Kombination über die rechte Seite durchbrach Kovacic mit einem schönen Tiefenlauf die katalanische Defensive und vollendete überlegt zum schnellen 1:2-Anschlusstreffer (14.). Auch in der Folge präsentierten sich beide Teams extrem offensivfreudig, wobei die Abwehrarbeit auf beiden Seiten nicht unbedingt besonders ernst genommen wurde. In einem extrem tempo- und actionreichen Spiel erarbeiteten sich beide Teams weiter ihre Chancen, wobei besonders Neymar (29.) und zweimal Messi (30.) den alten Abstand aus Barcelona-Sicht wieder hätten herstellen können. So war es den Blancos vorbehalten nach 37 Minuten den vierten Treffer des Abends zu erzielen, indem Asensio einen wunderschönen Konter, den er sogar selbst eingeleitet hatte, mit einem trockenen Flachschuss alleine vor Cillessen trocken vollendete.

Es war der vorläufige Höhepunkt einer extrem intensiven ersten Halbzeit, in der beiden Teams durchaus anzumerken war, dass man sich noch mitten in der Vorbereitung befindet. Barca wirkte insgesamt etwas spritziger, drückte nach eindrucksvoller Anfangsphase aber auch etwas auf die Bremse. Real seinerseits erholte sich schnell von dem frühen Zwei-Tore-Schock und schlug mit seinen Waffen eiskalt zurück.
Piqué mit der frühen Entscheidung
Wie schon in Durchgang eins erwischte Barcelona auch in Hälfte zwei den besseren Start und traf mit der ersten Chance auch wieder prompt ins Tor. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld befand sich die Hintermannschaft der Königlichen im kollektiven Tiefschlaf, sodass Piqué den Ball aus wenigen Metern völlig unbedrängt zum 2:3 über die Linie drücken konnte (50.) Und Barca blieb weiterhin am Drücker: Doch weder Neymar (56.) noch Suárez (58.) fanden im direkten Duell den Weg vorbei am aufmerksamen Navas. Auf der anderen Seite konnte sich schließlich auch Cillessen auszeichnen, als er Iscos Abschluss aus dem kurzen Eck fischte (59.).
Bedingt durch die vielen Wechsel auf beiden Seiten verflachte das Spiel mit zunehmender Dauer ein wenig, die Fehler auf beiden Seiten häuften sich. So dauerte bis zur 80. Minute, ehe das nächste Raunen im Rund von Miami zu hören war, nachdem Cillessen Iscos Schlenzer aus halblinker Position spektakulär entschärfte. Kurz darauf gab auch Dani Ceballos eine erste Visitenkarte im weißen Dress ab, doch sein Abschluss rauschte haarscharf am Pfosten vorbei. Ansonsten gestaltete sich das Geschehen in den zweiten 45 Minuten weitaus ruhiger als noch vor dem Seitenwechsel, große Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. So ging der erste Clásico auf amerikanischen Boden in der Summe verdient an den FC Barcelona, der sich insgesamt deutlich mehr Chancen erarbeitete und im Großen und Ganzen auch wacher und handlungsschneller agierte.
Zum nächsten Wiedersehen kommt es schon wieder in zwei Wochen, wenn sich beide Teams im Rahmen der Supercopa gegenüberstehen. Das Hinspiel am 13. August findet in Barcelona statt, drei Tage später kommt es in Madrid dann zum Rückspiel.
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