
Stürmer bestraft – Monaco-Bosse stellen sich quer
MONACO/PARIS. Während sich seine Kollegen förmlich in einen Rausch spielten und Dijon FCO mit 4:1 abfertigten, blickte Kylian Mbappé trübselig drein. Monacos Trainer Leonardo Jardim ließ den 18-jährigen Angreifer am zweiten Ligue-1-Spieltag 90 Minuten lang auf der Bank schmoren – und zwar nicht, weil er sich wenige Tage zuvor eine kleine Verletzung am rechten Knie zugezogen hatte. „Es war eine Entscheidung des Klubs, ihn nicht spielen zu lassen“, teilte Jardim nach Schlusspfiff offenkundig mit. In anderen Worten: Mbappé sollte zu spüren bekommen, dass ihm Konsequenzen drohen, wenn er mit anderen Klubs flirtet anstatt sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
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Monacos Besitzer Dmitri Rybolóvlev und Vadim Vasilyev ordneten dem Vernehmen nach diese interne Bestrafung an. Sie reagierten offensichtlich ziemlich entrüstet, als Mbappés Vater sie während der vergangenen Woche wissen ließ, dass sein Sohn auf der Stelle zu Paris Saint-Germain wechseln möchte. Rybolóvlev und Vasilyev hatten bereits einem Transfer Mbappés zu Real Madrid abgelehnt, der sich schließlich auch für die Spanier wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses zerschlug. Doch ihren Rohdiamanten an den direkten Liga-Konkurrenten zu verlieren, das kam und kommt für sie wohl noch weniger in Frage.
PSG drohen wohl Probleme mit Financial Fairplay
Wie die französische Sportzeitung L’ÉQUIPE deshalb in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, ist ein Mbappé-Wechsel zumindest in diesem Sommer vom Tisch. Der vielseitige Offensivmann (Vertrag bis 2021) bekommt von den Monegassen keine Freigabe – egal bei welchem Angebot. Nach Einnahmen von fast 180 Millionen Euro ist der Klub nicht auf weitere Verkäufe angewiesen, zumal die Mission Titelverteidigung am Leben erhalten werden soll. Und laut der L’ÉQUIPE hätten die Pariser ohnehin Schwierigkeiten, die Richtlinien des Financial Fairplays zu erfüllen, würden sie nach dem irren Neymar-Deal auch noch die auf 180 Millionen Euro taxierte Ablösesumme für Mbappé locker machen.
Real im nächsten Sommer wieder eine Option?
Soll auch heißen: Real muss eine Verpflichtung des Mega-Talents noch nicht endgültig zu den Akten legen. Im nächsten Jahr könnten die Karten wieder neu gemischt werden. In diesem Sommer war für die Madrilenen nach langem Abwägen jedoch klar, dass sie Mbappé nicht brauchen. Real-Coach Zinédine Zidane gilt als großer Bewunderer des Rohdiamanten, baut in vorderster Front jedoch weiterhin auf Karim Benzema, Gareth Bale und Cristiano Ronaldo. Auch nach den Verkäufen von Álvaro Morata (an den FC Chelsea) und Mariano Díaz (an Olympique Lyon) sieht er keinen Handlungsbedarf. „Ich denke nicht, dass es weitere Verpflichtungen geben wird“, betonte Real-Präsident Florentino Pérez unlängst: „Wir haben großartige Spieler und nach dem Gewinn der Champions League ist die Idee von Zidane und mir, nichts zu tun und mit der Mannschaft weiterzumachen.“
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