Interview

Ex-Real-Star Adebayor plagten Selbstmordgedanken

Emmanuel Adebayor ist dem Madridisimo vor allem als Spaßvogel und Gute-Laune-Profi in Erinnerung. Umso schockierender das Geständnis des 33-jährigen Togolesen, er habe einige Male den Drang verspürt, Suizid zu begehen. Grund: Die eigene Familie, die ihn des Geldes wegen schikanisierte.

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Emmanuel Adebayor Real Madrid
Adebayor spielte 2011 kurz für Real – Foto: Jasper Juinen/Getty Images

„Habe es über Jahre für mich behalten“

MADRID. Wenn er abseits des Platzes in Erscheinung trat, hatte er in der Regel immer auch ein Lächeln im Gesicht. Während seiner fünf Monate bei Real Madrid sorgte Emmanuel Adebayor neben seinen acht Toren vor allem für eines: gute Laune in der Kabine.

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Doch wie es nicht selten der Fall ist, sieht es in fröhlichen Menschen auch mal ziemlich dunkel aus. Adebayor plagten sogar Selbstmordgedanken – weil einige Familienangehörige aufgrund ihres Verhaltens nur noch auf dem Papier als solche zu bezeichnen sind. „Sie gaben mir einige Male die Lust, mich umzubringen“, offenbarte sich der 33-Jährige, der Anfang 2011 auf Leihbasis von Tottenham Hotspur zu den Madrilenen gekommen war, in einem Interview mit SO FOOT. „Ich habe es über Jahre für mich behalten. Ich bin verärgert und hatte nicht erwartet, dass die Dinge so weit kommen würden, aber ich fühle mich erleichtert, darüber gesprochen zu haben.“

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„Wechsele oft meine Telefonnummer“

Es sei „schwer zu ertragen, wenn du hart arbeitest, um eine Familie aus der Armut zu holen, aber sie immer noch gegen dich ist. Ich habe meinen jüngeren Brüdern immer gesagt, dass wir von unserer Familie manipuliert werden. Ich wechsele oft meine Telefonnummer, damit meine Familie mich nicht kontaktieren kann. Ich bekomme Anrufe. Nicht, um mich zu fragen, wie es mir geht, sondern um Geld zu verlangen. Das war der Fall, als ich mich bei Tottenham verletzt hatte. Ich wurde angerufen, als ich bei einer Untersuchung war und wurde gefragt, ob ich die Schulgebühr eines Kindes zahle. Frage mich wenigstens zuerst, wie es mir geht, bevor du das tust!“, klagte der heutige Profi von Istanbul Ba?ak?ehir FK.

Dass er sich den Namen Adebayor mit einigen Angehörigen teilen muss, macht ihn nicht stolz. „Meine Fußballkarriere wird in drei oder vier Jahren enden. Im Gegensatz dazu wird mein Familienname bleiben – zusammen mit diesen Leuten“, so der Ex-Real-Star, der unter anderem zu seiner Mutter und einem seiner Brüder kein Verhältnis mehr besitzt.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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