
„Nicht alle guten Spieler bei Real waren dabei“
MADRID. Jetzt sind es schon sechs Wochen. Seit dem 24. Oktober wartet Borussia Dortmund bereits auf einen Pflichtspielsieg, denn mit einem Erfolg hat es am Mittwoch auch auswärts bei Real Madrid nicht geklappt (2:3). Mit hängenden Köpfen haben die Westfalen die Heimreise allerdings nicht antreten müssen. Einen 0:2-Rückstand nach zwölf Minuten glichen sie dank eines Doppelpacks von Pierre-Emerick Aubameyang aus (43./48.). Die Niederlage war nur einem späten Tor von Lucas Vázquez (81.) geschuldet.
Nach der Begegnung im Estadio Santiago Bernabéu sieht BVB-Trainer Peter Bosz in Real nicht den ersten Anwärter auf den Henkelpokal. „Es ist schwer zu sagen, ob Real Madrid nach diesem Spiel Favorit ist. Nach diesem Spiel nicht, dafür waren sie vielleicht nicht stark genug. Aber sie haben sehr gute Spieler und nicht alle guten Spieler waren dabei. Real ist sicherlich einer der Favoriten“, sagte der 54-jährige Niederländer, dem die Reaktion seiner Elf imponierte: „Wir haben schlecht angefangen, aber nachher eine Mannschaft gesehen, die Fußball gespielt und zusammengearbeitet hat.“
„Ballon d‘Or? Ich würde sagen: Aubameyang“
Und das Bernabéu sah einen Aubameyang, der zur Stelle war. Vor der Partie hatte Bosz noch gescherzt, der 29-jährige Gabuner sei „sehr schlecht“ und „nicht gut genug für Real“. Natürlich nur ein Scherz, den er grinsend nach dem 2:3 aber wiederholte: „Er ist immer noch kein guter Spieler. Ich habe schon gesagt, dass er ein sehr guter Spieler ist und das hat er wieder gezeigt. Ich hoffe, dass er noch lange bei uns bleibt.“
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Während Aubameyang auf Seiten des Bundesligisten glänzte, sorgte Cristiano Ronaldo mit einem Traumtor zum zwischenzeitlichen 2:0 bei Real für Furore. „Jeder Fußball-Liebhaber sieht Spieler wie Ronaldo gerne spielen. Wie ehrgeizig er war und wie gerne er ein Tor schießt – das ist für jeden ein Genuss“, schwärmte Bosz.
Am Donnerstag erhält der portugiesische Superstar den Ballon d‘Or 2017. Ob das für den Fußball-Lehrer in Ordnung geht? „Also ich würde sagen: Aubameyang.“

„Zwei Tore musst du hier erstmal schießen“
Von einem schlechten Start ins Geschehen sprach nach Abpfiff neben Bosz auch Ex-Madrilene Nuri ?ahin. „Der Anfang war eine Katastrophe, aber danach haben wir Chancen kreiert. Dennoch war es nicht genug“, konstatierte der Mittelfeldakteur.
Innenverteidiger Neven Suboti? verbleibt derweil mit der zwischenzeitlich geglückten Aufholjagd. „Dass Real Zuhause vors Tor kommt, ist leider selbstverständlich. Egal, wie hart wir uns reinschmeißen. Aber wir haben es getan. Das waren auch keine 100 Prozent, aber wir müssen uns nicht schämen, gegen eine der besten Mannschaften der Welt auswärts 2:3 gespielt zu haben. Wir waren immer am Drücker – und zwei Tore musst du hier erstmal schießen. Wir nehmen diesen Mut mit“, sagte der Serbe.
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