
ABU DHABI. Gerade nochmal gut gegangen! Mit haufenweise ausgelassener Chancen und defensiver Fahrlässigkeit ist Real Madrid nach Rückstand doch noch ins Finale der Klub-WM eingezogen. All der Wahnsinn trotz vermeintlicher Top-Elf: Navas – Hakimi, Nacho, Varane, Marcelo – Modrić, Casemiro, Kovačić – Isco – Benzema, Ronaldo.
Ein FIFA-Spiel wie auf der Konsole – nur in echt
Ein klassisches FIFA-Spiel. Aber nicht auf der Konsole, sondern in echt! Denn auf Reals mit Chancen-Flut verbundene totale Dominanz folgte erst ein denkwürdiges VAR-Theater, und dann Al-Jaziras Gegentor. 17:3 lautete das Chancen-Verhältnis zur Pause (bei 9:0 Ecken und 68:32 Prozent Ballbesitz), darunter zwei Pfostentreffer von Luka Modric und Cristiano Ronaldo. Der Portugiese hätte früh für klare Verhältnisse sorgen können, doch Al-Jazira-Keeper Khaseif wuchs über sich hinaus und zauberte – trotz kleiner Verletzung – eine Parade nach der anderen aus dem Hut.

Zwei Pfosten, zwei aberkannte Tore, eine kalte Dusche
Dann Schiedsrichter Sandro Ricci im Fokus: Ein Benzema-Tor wurde nach zuvor leichtem Ronaldo-Schubser aberkannt und dann kam die 30. Minute. Erst wurde Casemiros Kopfball nach Isco-Tor nicht gegeben, dann entschied der Referee doch auf Tor, ehe ihn VAR doch noch zurückrief. Benzema stand in der nähe des Balls im Abseits – eine fragliche Entscheidung, die jedoch zur Aberkennung des Treffers führte. Viele Chancen, viel Polemik, und dann die Sensation: Romarinho traf nach einer Fehlerkette von Nacho, Casemiro und Hakimi zum 1:0 für den Underdog (41.)! Mit dem für unmöglich gehaltenen ging es in die Pause – David führte gegen Goliath!
Nach Pause: Al-Jazir-Tor zählt nicht, Ronaldos Ausgleich schon
Und nach dem Seitenwechsel erneut Stoff für unglaubliche Erzählungen: Die Araber trafen erneut! Bei einem unterirdisch verteidigten Konter rannten zwei der Hausherren frei auf Navas zu, doch stand einer im Abseits – das Tor korrekterweise nicht gegeben (47.). Besser machte es CR7 sechs Minuten später: Perfekt von Modric bedient, glich der 32-Jährige zum 1:1 aus (53.). Und schoss sich in Form seines sechsten Klub-WM-Treffers (fünf für Real) zum Rekordtorjäger des FIFA-Turniers.
Vier Mal Alu – Benzema mit doppelt Pech, Bale macht’s besser
Und weiter ging die irre Fahrt in Abu Dhabi: Benzema sorgte in den Minuten 66 und 69 für die Pfostentreffer drei und vier (!) der Königlichen. Chancen über Chancen: 35:6 bis zum Abpfiff (15:1 aufs Tor) bei 19:0 Ecken. Doch die Einsen standen lange und es drohte die Verlängerung.
Bis Gareth Bale kam. Und wie bei seinem Pokal-Comeback gegen Fuenlabrada (2:2) mit seinem ersten Kontakt zu einer Torbeteiligung kam. Keine 60 Sekunden war er an Benzemas Stelle auf dem Platz, da klingelte es, und Madrid war in Führung: 2:1! Und im Finale! Denn trotz weiterer Chancen für Bale, Asensio und Co. blieb es dabei, zumal Al-Jazira jeglichen Widerstand eingestellt hatte.
Goliath besiegt David, und steht im Klub-WM-Finale
Das war schwieriger als gedacht. Viel schwieriger! Doch letzten Endes stehen die Königlichen trotz defensiver Fahrlässigkeit verdientermaßen im Endspiel der Klub-Weltmeisterschaft. In diesem geht’s Samstag um 18 Uhr gegen Grêmio Porto Alegre – die Brasilianer schlugen den mexikanischen Favoriten Pachuca im Halbfinale mit 1:0. Also ein weiteres Duell: „David gegen ‚GOLiath‘“?
ANGEBOT: Real-Trikots von 2016/17 ab 35 Euro: Heim, Auswärts, Ausweich
Community-Beiträge