
Zidane setzt auf die Finalelf von Cardiff
ABU DHABI. Bei der Startaufstellung verzichtete Zinédine Zidane auf große Überraschungen und schickte jene Elf ins Rennen, die auch das Finale von Cardiff bestritten hatte. Bedeutet: Für Nacho Fernández, Achraf Hakimi und Mateo Kovačić kehrten im Vergleich zum Halbfinale Sergio Ramos, Daniel Carvajal und Toni Kroos in die Anfangsformation zurück: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Modric, Casemiro, Kroos – Isco – Benzema, Ronaldo.
Hitzige Anfangsphase und wenig Torchancen
Dass das Duell mit dem brasilianischen Vertreter eines der rustikaleren Sorte werden würde, bekamen die Königlichen gleich von Anpfiff weg zu spüren. Grêmio lief unheimlich hoch und aggressiv an und setzte den um gepflegtes Kombinationsspiel bemühten Madrilenen jede Menge körperliche Härte entgegen, sehr zum Leidwesen von vor allem Ronaldo (gegen Geromel) und Modrić (gegen Kannemann), die in den ersten Minuten ordentlich einstecken mussten.
Nach zehn intensiven Anfangsminuten, geprägt von jeder Menge rassiger Zweikämpfe, schafften es die Blancos allerdings, die stürmischen Südamerikaner etwas zu bändigen und zunehmend die Spielkontrolle an sich zu reißen. Bis zur ersten nennenswerten Torchance dauerte es allerdings geschlagene 20 Minuten, als Geromel Carvajals sehenswerte Direktabnahme gerade so vor der Linie noch zur Ecke abwehren konnte. Spätestens mit diesem Weckschuss wirkten die Merengues jedoch endgültig angekommen in der Partie und erhöhten sukzessive den Druck auf das gegnerische Gehäuse, Modrić sorgte mit einem Distanzschuss (25.) zumindest für ein mittelgroßes Raunen im Rund des Zayed Sports City Stadium in Abu Dhabi.
Und Grêmio? Bis auf einen Freistoß von Edilson aus gut 40 Metern kam von den Brasilianern offensiv kaum bis gar keine Entlastung. Allerdings schaffte es das Team von Trainer Renato Gaucho, sich in der Folge wieder etwas zu befreien und Ronaldo und Co. vom eigenen Gehäuse fernzuhalten, sodass es letztlich mit 0:0 in die Kabinen ging. Obwohl dieses Ergebnis den Südamerikanern durchaus ein wenig mehr schmeichelte als den Königlichen. Wenngleich die Mannen von Zidane spielerisch und kämpferisch zu gefallen wussten, setzte sich das Kernproblem der letzten Wochen weiter fort: Das Tor fehlte.
Ronaldo bricht den Bann

Durchgang zwei begann etwas gemäßigter, die (drückende) Überlegenheit der Königlichen setzte sich aber unverändert fort. Für den ersten Treffer musste dann allerdings ein Standard herhalten: Ronaldo legte sich in 25 Metern halblinker Position den Ball zurecht und versenkte die Kugel im Netz, hatte allerdings jede Menge Glück, dass sich eine Lücke in der Mauer auftat, durch die der Ball letztlich auch hindurchfand (53.).
Die Führung spielte Real natürlich in die Karten, da sich nun noch mehr Räume ergaben, die die Königlichen allerdings auch gekonnt zu nutzen wussten. Wenige Minuten nach der Führung zappelte der Ball auch ein zweites Mal im Netz, die Traumkombination über Marcelo, Benzema und wiederum Ronaldo wurde jedoch wegen einer zweifelhaften Abseitsstellung zurückgepfiffen (57.). Doch auch davon ließen sich die Weißen nicht beirren und drängte weiter auf das zweite Tor. So scheitert der erneut überzeugende Modrić aus der Distanz am Pfosten.
Weitaus beeindruckender war jedoch, wie Real ab dem Führungstreffer Ball und Gegner laufen ließ, das Ergebnis hochkonzentriert über die Zeit brachte. Einzig und allein der entscheidende Treffer fehlte noch, doch weder Kroos noch der eingewechselte Bale schafften es, den Deckel drauf zu machen. Das war allerdings auch das Einzige, was man den Blancos an diesem Abend vorwerfen konnte. Denn um 22:52 Uhr Ortszeit war es schließlich amtlich: Real Madrid ist Klub-Weltmeister 2017!
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Rekordjahr besiegelt – jetzt wartet Barcelona
Mit der ebenfalls historischen Titelverteidigung der Klub-WM haben die Blancos ihr historisches Rekordjahr 2017 also perfekt gemacht, nach Meisterschaft, Champions League, UEFA Super Cup und Supercopa ihren fünften Titel eingefahren. Vorbei ist 2017 für die Königlichen allerdings noch nicht, am kommenden Samstag kommt es zum krachenden Jahresabschluss: Dann empfangen die Blancos nämlich den FC Barcelona (13 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im heimischen Bernabéu, mit einem Sieg würde man den Abstand auf Katalanen verkürzen und das Meisterrennen wieder offen gestalten.
ANGEBOT: Real-Trikots von 2016/17 ab 35 Euro: Heim, Auswärts, Ausweich
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