Interview

Zidane: „In schweren Zeiten zeigen, dass ich ein guter Trainer bin“

Zinédine Zidane gewährt seiner Mannschaft nach dem enttäuschenden 2:2 bei Celta Vigo einen freien Tag – und wird selbst zum besten französischen Trainer des Jahres 2017 ausgezeichnet. Erheitern kann der Award Real Madrid angesichts der sportlichen Schieflage aber nicht. „Zizou“ möchte beweisen, Krisensituationen meistern zu können. Er weiß jedoch, dass seine Zeit bei den Königlichen endlich ist.

738
Zinédine Zidane Real Madrid
Zidane macht seine schwerste Phase als Coach durch – Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images

Nach 2:2 in Vigo: Zidane gibt Spielern frei und wird prämiert

MADRID. Man dürfe sich nicht verrückt machen lassen, betonte Zinédine Zidane nach Real Madrids jüngstem Rückschlag in der Primera División bei Celta Vigo. Passend zu seiner Aussage gab der 45-jährige Cheftrainer seinen Stars am Tag nach dem 2:2-Unentschieden in Galicien frei. Kein Straftraining, keine Videoanalysen. Mit nur einer Trainingseinheit werden sich die Königlichen am Dienstag auf das Copa-del-Rey-Achtelfinal-Rückspiel gegen CD Numancia (Mittwoch, 21:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) vorbereiten.

[advert]

Anders als die Akteure ließ sich Zidane am Montag in Valdebebas blicken. Auf dem Trainingsgelände nahm er von dem Magazin FRANCE FOOTBALL den Award für den besten französischen Trainer des Jahres 2017 entgegen. Im Moment des Erfolgs befasste sich „Zizou“ jedoch vielmehr mit Negativem. Mit seiner Trennung von Real, zu der es früher oder später kommen wird. Mit einer sportlich schwierigen Situation, wie er sie aktuell erlebt.

„Schwere Momente machen mir keine Angst“

„Ich will zeigen, dass ich auch in den schweren Momenten ein guter Trainer sein kann. Sie machen mir keine Angst, ich bin darauf vorbereitet“, erklärte Zidane, dessen Team in der Liga 16 Punkte hinter dem FC Barcelona auf dem vierten Platz liegt. „Die Leute können meinen, dass für mich immer alles einfach ist, dass ich instinktiv handele. Aber sie irren sich. Ich habe immer gearbeitet – ob als Spieler oder als Trainer. Ich werde mich nicht verändern und bin mir dessen bewusst, dass ich große Champions vor mir habe, die mir zuhören.“

111 Gründe, Real Madrid zu lieben

Zidane: Legendenstatus „schützt mich nicht“

Zidane kennt den Klub gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht auf vergangenen Erfolgen und schon gar nicht auf den Lorbeeren aus der aktiven Zeit ausruhen kann.

„Zinédine Zidane ist kein Spieler von Real Madrid mehr. Dieser Zidane existiert nicht mehr. Jetzt ist es der Trainer Zinédine Zidane, der eine Karriere hinlegen muss. Das, was ich als Spieler für diesen Klub geleistet habe, schützt mich nicht“, ist sich der einst dreimalige Weltfußballer bewusst. „Ich weiß, dass es bei Real Madrid eines Tages für mich vorbei sein wird. Von daher nutze ich die Zeit und setze alles daran, um Erfolg zu haben. Ich sage zu mir selbst: ‚Wenn mir hier noch zehn Tage bleiben, gut, lebe diese zehn Tage voll und ganz. Wenn es sechs Monate sind, lebe diese sechs Monate voll und ganz.‘ An mehr denke ich nicht. Ich weiß, dass ich keine zehn Jahre bleiben werde“, machte er deutlich.

NEUAUSGABE MIT BONUSKAPITEL: »111 Gründe, Real Madrid zu lieben«!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Respekt Zizou! Und genau das ist so schön an ihm! Ein bodenständiger Mensch der sich alles hart erarbeitet hat ohne es auch nur immer geschenkt bekommen zu haben. Schon als junger Fussballer hat er wie verrückt trainiert, um Profi zu werden. Er kam von ganz unten, aus dem französischen Ghetto und hat null Star Allüren. Jeder andere ist ja bekanntlich abgehoben oder hat es nicht so weit geschafft. Ich bin mir sicher, er wird das Ruder wieder rumreißen und die Mannschaft dreht auf. Ich hoffe du schaffst es! Riesen Respekt vor dir und ein großes Vorbild ebenso!
 
Respekt Zizou! Und genau das ist so schön an ihm! Ein bodenständiger Mensch der sich alles hart erarbeitet hat ohne es auch nur immer geschenkt bekommen zu haben. Schon als junger Fussballer hat er wie verrückt trainiert, um Profi zu werden. Er kam von ganz unten, aus dem französischen Ghetto und hat null Star Allüren. Jeder andere ist ja bekanntlich abgehoben oder hat es nicht so weit geschafft. Ich bin mir sicher, er wird das Ruder wieder rumreißen und die Mannschaft dreht auf. Ich hoffe du schaffst es! Riesen Respekt vor dir und ein großes Vorbild ebenso!
Ja gut gesagt und ich hoffe es auch von Herzen aber ich bin auch ehrlich und zweifle schon ein wenig . Mal gucken ! Jetzt kann er allen zeigen das die Erfolge nicht nur Glück waren aber dafür muss er die Sturheit eines Carlos ablegen und nicht immer die gleichen Wechsel machen und anderen Spielern mehr Minuten geben und vorallem keine freifahrtsscheine für die Stars vergeben , obwohl deren Leistungen seid Monaten Mau sind . Also los geht’s und HALA MADRID . Wir stehen auf wenn andere schon nicht mehr mit UNS rechnen . HALA MADRID !!!!!
 
Wie wäre es mit Leon Bailey im Winter? in meinen Augen der nächste Sane, kann auch als MS spielen und wenn er Lucas Einsatzzeiten bekommt, geht seine Entwicklung sicher weiter nach oben.
 
Grande Zizou!
 

Verwandte Artikel

„Er wurde sauer“: Joselu über Alonso und ein Team ohne Egos

Joselu blickt nur allzu gern auf seine Zeit bei den Königlichen zurück...

Noch einmal Real-Trainer? Was Ancelotti dazu sagt

Wird Carlo Ancelotti noch mal Trainer von Real Madrid? Brasiliens Nationalcoach bezeichnet...

„Bayern kam zu mir“: Mbappé gibt Bundesliga-Interessenten preis

Kylian Mbappé verliert positive Worte zu den ersten Monaten unter Neu-Trainer Xabi...

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...