
Kritik an Spielweise und Fitness
MADRID. Die Alarmglocken im Estadio Santiago Bernabéu hören nicht mehr auf zu schrillen. Real Madrid setzt seinen dramatischen Abwärtstrend auch nach dem Jahreswechsel fort. In der spanischen Meisterschaft ist mittlerweile sogar Platz vier ernsthaft in Gefahr. An eine Eroberung des 19 Punkte entfernten Platzes an der Sonne denkt an der Concha Espina niemand mehr. Auch Bodo Illgner (50) nicht. Die deutsche Torwart-Legende, von 1996 bis 2001 zwischen den Pfosten der Blancos, ist rat- und fassungslos. „Real hat große Schwierigkeiten. Der Abstand in der Liga ist geradezu erschreckend. Und auch die Spielweise ist sehr durchwachsen. Gerade im vorderen Bereich, wo die Tore einfach nicht fallen wollen“, sagte Illgner nach der vierten Saisonniederlage gegen den FC Villarreal (0:1) bei REAL TOTAL.
Weltfußballer Cristiano Ronaldo und seine Sturmpartner verballern seit Monaten Hochkaräter um Hochkaräter. Der Top-Torschütze des FC Barcelona, Lionel Messi, hat mit 17 Treffern mehr auf seinem Konto als Ronaldo, Gareth Bale, Karim Benzema und Marco Asensio zusammen. „Real hatte ziemliches Pech mit Verletzungen. Bale war zum Beispiel lange verletzt und kommt jetzt langsam wieder“, verteidigte Illgner die schwache Torausbeute, räumte aber auch ein: „Viele Spieler sind offensichtlich nicht in ihrer Topform. Vor allem die körperliche Verfassung der Mannschaft war zuletzt nicht die beste.“
[advert]
„PSG-Spiele bestimmen Reals Zukunft“
Durch die unbefriedigenden Leistungen und Ergebnisse wächst auch die Kritik an Trainer Zinédine Zidane. Der Franzose bestätigte in der vergangenen Woche zwar erst, bis 2020 bei den Madrilenen verlängert zu haben, doch Ex-Blanco Illgner weiß nur zu gut, dass Verträge in der spanischen Hauptstadt schnell an Bedeutung verlieren können. „Die Vertragsverlängerung von Zidane ist ein ganz schön konsequentes Zeichen von dem Klub, der damit zeigt: Wir haben diesen Weg mit jungen, erfolgreichen, vielversprechenden Talenten eingeschlagen. Und das ist unser Trainer dafür. Für mich ist das ein sehr mutiger Schritt. Man kann nur die Daumen drücken, dass es klappt. Weil sonst geht der Schuss nach hinten los und dieser Vertrag ist nur Makulatur. Irgendwann geht es einfach nicht mehr“, sagte der Weltmeister von 1990.
Die Qualität in der Mannschaft sei aber „zweifelsohne vorhanden“. Man müsse „jetzt endlich eine Erfolgswelle erwischen“, so Illgner, „und die dann auch reiten. Das hat die ganze Saison über gefehlt.“ Bis zum 14. Februar hat Real Zeit, in die Spur zu finden. Dann steigt im Bernabéu nämlich das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Illgner ist sich sicher: „Das werden die beiden entscheidenden Spiele sein, die die Zukunft von Real Madrid in dieser Saison ganz, ganz deutlich bestimmen.“
WSV in Real Madrids Onlineshop: Bis zu 30 Prozent sparen!
Community-Beiträge