
Spanische Zeitung schreibt von Einigung
MÜNCHEN/MADRID. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein prominenter Fußballer mit Real Madrid in Verbindung gebracht wird. Aktuell fällt in den spanischen und auch deutschen Medien häufig wieder der Name Robert Lewandowski. Es heißt, sowohl die Königlichen als auch der Torjäger des FC Bayern zeigen Interesse an einem Transfer im Sommer. Gemäß der Sportzeitung MUNDO DEPORTIVO gebe es bereits eine Einigung zwischen Real und Lewandowski. Doch was steckt überhaupt dahinter? REAL TOTAL macht den Check.
Was will Robert Lewandowski?
Wie REAL TOTAL weiß, denkt der beste Torschütze der Bundesliga (23 Tore) nach knapp vier Jahren in München tatsächlich über einen Tapetenwechsel nach. Nicht grundlos hat er sich vor kurzem von seinem langjährigen Berater und Vertrauten Cezary Kucharski getrennt, um sich mit Pinhas „Pini“ Zahavi einen der erfahrensten und zerrissensten Agenten Europas zu sichern.
Der 74 Jahre alte Israeli gilt als verhandlungsstark. So verhandlungsstark, dass selbst die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge große Schwierigkeiten bekommen dürften, ihren Willen durchzusetzen. Zahavi hatte zuletzt im vergangenen Sommer beim 222-Millionen-Euro-Deal um Neymar seine Finger im Spiel. Er mag die großen Geschäfte – und hat im Gegensatz zu Kucharski auch gute Kontakte nach Madrid.
Dieser bot seinen Klienten in der Vergangenheit zwar ab und zu beim Champions-League-Sieger an, ging aber nie ernsthaft in die Vollen. Das könnte sich in den nächsten Monaten schlagartig ändern. Rummenigge räumte zu Saisonbeginn schon ein, Real sei Lewandowskis Traumverein. Viel Zeit bleibt dem Polen jedenfalls nicht mehr, um sich diesen Traum zu erfüllen. Für den 29-Jährigen bietet dieser Sommer vielleicht sogar schon die letzte Möglichkeit, nach Madrid zu wechseln.
Die Blancos stellen jedoch nicht seine einzige Option dar. Paris Saint-Germain und der FC Chelsea gelten ebenfalls als mögliche Abnehmer. Mit Chelsea-Boss Roman Abramowitsch hat Lewandowski-Berater Zahavi schon unzählige Transfers eingefädelt. Real gilt jedoch als klarer Favorit des Stürmers. Im weißen Trikot hat er bessere Chancen auf den Champions-League-Titel und kann seiner Marke „RL9“ bekannter machen als bei den Londonern, Parisern oder Münchnern. In Sachen Internationalisierung und Globalisierung können höchstens Manchester United und der FC Barcelona den Merengues das Wasser reichen.
Was will der FC Bayern?
Die Haltung des deutschen Rekordmeisters ist eindeutig: Lewandowski muss bleiben. Ein Abgang des vielleicht wichtigsten Feldspielers könnte einen Domino-Effekt auslösen und auch andere Stars zu einem Wechsel bewegen. Das wollen Rummenigge und Hoeneß verhindern. „Wir sind kein Verkaufsklub“, so der Tenor an der Säbener Straße.
Geld spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Unter 100 Millionen Euro würde nichts gehen. Selbst ein Angebot von 150 Millionen Euro wäre womöglich kein Argument, um den Klub von seinem Kurs abzubringen. Eine Ausnahme würden Rummenigge und Hoeneß wohl nur machen, wenn sie einen Eins-zu-Eins-Ersatz für Lewandowski bekommen. Das ist schwierig, schließlich zählt der 1,85 Meter große Rechtsfuß zu den besten Neunern des Planeten.
[advert]
Was will Real Madrid?
Lewandowski befindet sich schon lange im Visier von Florentino Pérez. 2013 und 2014 hätte er ihn schon gerne von Borussia Dortmund losgeeist. Allerdings bleibt abzuwarten, ob das Interesse des Real-Präsidenten an dem Bayern-Stürmer wirklich größer ist als sein Faible für Karim Benzema. Der nahezu gleichaltrige Franzose ist Pérez’ Liebling und genießt trotz seiner schwachen Saison mit lediglich acht Pflichtspieltoren dessen vollstes Vertrauen. Zinédine Zidane denkt genauso wie Pérez. Und unterstrich erst vor kurzem: „Wer den Fußball mag, der mag Karim. Für mich ist er der Beste auf seiner Position.“
Letztlich hängt alles von Benzemas restlichen Leistungen in dieser Saison und dem generellen Ausgang der Spielzeit ab. Zwar ist nach den negativen Erfahrungen in der jüngeren Vergangenheit zu erwarten, dass im Sommer ein Mittelstürmer verpflichtet wird, doch sollte Benzema ordentliche Leistungen zeigen und Zidane bleiben, dürfte Pérez nicht auf die Idee kommen, Lewandowski ins Santiago Bernabéu zu locken. Dann wäre der Kauf eines besseren Back-ups, der Benzema mehr Konkurrenz macht als Borja Mayoral, wahrscheinlicher. Der bei Olympique Lyon groß aufspielende Ex-Canterano Mariano Díaz könnte beispielsweise zurückkommen. Und Real könnte, was die Pläne für die Zeit nach Benzema angehen, wieder mehr den Fokus auf jüngere Stürmer-Stars wie Harry Kane (24) oder Mauro Icardi (25) legen.
FAZIT
Bis zum Sommer kann viel passieren. Gewinnt Real beispielsweise erneut die Champions League, ist mit wenigen Veränderungen zu rechnen. Scheidet Zidanes Team aber im Viertelfinale aus, werden wohl zuallererst die Rufe nach einer Erneuerung der Offensive lauter. Bisher sind sich die Königlichen aber nicht klar, in welcher Form sie ihren Sturm im Sommer verstärken, weil auch gar nicht klar ist, wie es mit Zidane weitergeht. Benzema mag seinen Kredit bei einem Großteil der Fans verspielt haben, aber nicht bei der aktuellen sportlichen Führung. Stand jetzt ist ein Lewandowski-Transfer daher eher unrealistisch. REAL TOTAL beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Wechsel auf 30 Prozent.
Real Madrid LIVE erleben! Angebote für Flug, Hotel und Stadion-Ticket
Community-Beiträge