
MADRID. Vor dem Derbi Madrileño begibt sich REAL TOTAL auf Spurensuche und schaut zurück auf die Anfänge und Spitznamen der beiden Vereine – statt einer belegbaren Situation ranken sich jedoch unterschiedliche Theorien um die Entstehung. Und dennoch haben beide Teams eines gemeinsam: Gerüchten zufolge sind die Transfers von ausländischen Spielern aus der immer selben Region mitverantwortlich für die Namensgebung.
„Real Madrid ist so mächtig wie damals die Vikinger“
Real Madrid hat in den 70er Jahren eine Vielzahl an – wie die Spanier meinten – „nordeuropäischen“ Fußballern verpflichtet: die deutschen Stars Günter Netzer, Uli Stielike und Paul Breitner sowie den ebenfalls aus der deutschen Bundesliga stammenden Dänen Henning Jensen. Mit ihren blonden Langhaarfrisuren und Schnauzbärten erinnerten sie allesamt an das Aussehen der skandinavischen Vikinger und sorgten, so glaubt man, für den neuen Spitznamen der Blancos.
Eine andere Theorie zum Titel „Vikingos“ führt zurück auf einen Artikel der TIMES aus den 60er Jahren, indem die britische Zeitung den fünfmaligen Europameister mit den Raubzügen der Nordmänner verglich: „Real Madrid überrollt Europa so wie damals die Vikinger und zerstört alles, was ihnen in den Weg kommt.“
Heute ist der Begriff „Vikingos“ für viele Madridistas längst eine Identifikationsform geworden: Einige Mitglieder des Fanklubs „Orgullo Vikingo“ (zu deutsch: Der Stolz der Wikinger) kommen mit Wikingerhelmen ins Stadion, und Gottheiten der nordischen Mythologie werden regelmäßig in Fan-Choreographien dargestellt.
Vom Schimpfwort zum Spitznamen
Die Rivalen in rot-weiß können auf eine ganz ähnliche Geschichte zurück blicken, hier sind mit Ayala, Cacho Heredia und Panadero Díaz in den 70er Jahren eine Vielzahl an südamerikanischen Spielern in die spanische Metropole gewechselt. Anfangs wurden die ausländischen Spieler aufgrund ihrer dunkleren Hautfarbe von gegnerischen Fans als „Indios“ (Indianer) beschimpft, im Laufe der Zeit identifizierten die eigenen Fans sich jedoch so weit mit dem Begriff, dass sie selbst ihr Maskottchen „Indy“ tauften. Die extravagantesten „Indios“ werden sogar mit bemalten Gesichtern oder einem Kopfschmuck aus Federn im Wanda gesichtet.
Eine andere, weit hergeholte Theorie: Ähnlich wie Stämme von Indianern waren die Fans von Atlético mit ihrem damaligen Stadion Vicente Calderón am Fluss angesiedelt, erinnerten mit ihren rot-gestreiften Trikots an die Gesichtsbemalung und sie hassen die „Blancos“, also „die weißen Männer“.
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