Pressekonferenz

Nach Raub-Vorwürfen: Zidane platzt der Kragen

Obwohl Real Madrid am Sonntagabend (20:45 Uhr) zu einem Liga-Spiel beim FC Málaga antritt, gab es auf der Pressekonferenz vor dem 32. Spieltag nur ein Thema: die Champions League. Sowohl das das hart umkämpfte Weiterkommen gegen Juventus Turin als auch das Halbfinal-Los Bayern München sorgten für reichlich Gesprächsstoff. Als Zinédine Zidane jedoch mit den Raub-Vorwürfen aus dem Juve-Rückspiel konfrontiert wurde, fuhr der sonst so kontrollierte Franzose aus der Haut: „Es ist beschämend, von einem Raub zu sprechen.“

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Mit der Berichterstattung der letzten Tage war Zidane nicht zufrieden – Foto: REAL TOTAL

ZINÉDINE ZIDANE über…

…das Aufeinandertreffen mit dem FC Málaga (Sonntag, 20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Málaga ist zwar Letzter, aber möglicherweise verdienen sie sich diesen Platz gar nicht. Wenn man sich die Spiele anschaut, überrascht die Position durchaus. Wir wissen, dass es sehr schwierig wird und dass sie gegen uns das Maximum abrufen werden. Wir müssen bereit sein, um zu punkten. Wir befinden uns in einer guten Dynamik.“ 

…die Umstellung von Champions League auf den Liga-Alltag: „Wir müssen uns bewusst sein, dass es sehr schwierig wird, vor allem nach einem Champions-League-Spiel. Wir haben die vergangenen drei Tage gut genutzt und sind bereit für das Spiel morgen.“ 

…die „Raub“-Vorwürfe nach dem Juventus-Spiel: „Jeder kann sich seine Meinung bilden, aber wenn man von einem Raub spricht, empört mich das. Was wir leisten, stört wohl viele Menschen, ich werde meine Jungs immer verteidigen. Wir haben es ohne Zweifel verdient, weiterzukommen. Die Leute reden viel, aber darauf lasse ich mich nicht ein. Das ist nicht nur hier so, auch die ausländische Presse tut das. Am Ende stehen wir im Halbfinale. Es ist beschämend, dass über einen Raub gesprochen wird. Ich bin sogar sehr enttäuscht, dass das gesagt wird. Über den Elfmeter kann man diskutieren. Für mich ist es einer, für andere nicht. Aber alles, was danach aufkam, das Gerede von einem Raub… da muss dann irgendwann Schluss sein. In diesen Momenten kann ich gar nicht glauben, was die Leute alles von sich geben, weil wir uns jeden verdammten Tag vorbereiten, um bereit zu sein. Und am Ende sagen alle, wir hätten durch einen Raub gewonnen. Da geh ich nicht mit.“ 

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…die anhaltenden Diskussionen in den letzten Tagen: „Für mich ist das nicht normal. Dass man unmittelbar danach darüber spricht, schon, aber dann ist auch mal gut. Wenn es einen Elfmeter gibt, gibt es einen Elfmeter. Ich weiß gar nicht, worüber da diskutiert wird. Man kann über den Elfmeter streiten, aber alles was wir bis zu dem Elfmeter getan haben, verhalf uns dazu, ins Halbfinale einzuziehen. Juve hat eine großartige Partie hingelegt und wenn sich die entsprechende Dynamik ergibt, kann das passieren, aber wir haben unsere Chancen in Tore umgemünzt. Wir stehen im Halbfinale. Die Diskussionen waren zu viel des Guten.“ 

…die Aussagen von Giorgio Chiellini und Pep Guardiola: „Jeder kann sich seine Meinung bilden, aber ich werde nicht darauf eingehen, was die Spieler sagen. Was ich sage, ist, dass man nicht von einem Raub sprechen kann. Aber jeder hat da seine Position.“

…die emotionalen Worte von Gianluigi Buffon im Anschluss an die Partie: „Er hat gesagt, was er gesagt hat. In diesem Moment bist du aufgewühlt. Bei ihm hat es ein wenig gedauert. Das können wir nicht ändern und man muss seine Emotionen respektieren. Wir haben uns das Weiterkommen verdient und nur das interessiert mich.“

…die Abneigung, die Real bisweilen entgegenschlägt: „Ich werde in diese Debatte nicht einsteigen. Ich sage nur, dass diejenigen, die das als Raub betiteln, mich empören. Die Anti-Madridistas wird niemand ändern. Wir müssen einfach weiter arbeiten. Die Geschichte dieses Klubs wird niemand ändern, das ist der beste Klub der Welt. Du kannst schreiben und denken, was du willst, aber die Geschichte dieses Klubs wird niemand verändern. Wenn du der beste bist, polarisierst du. Manche Leute sind geradezu krankhaft besessen von Real. Aber das können wir nicht ändern. Das Einzige, was ich ab und an tun kann, ist zu sprechen und zu sagen, dass diese Dinge nicht stimmen. Wir arbeiten und versuchen unsere Sache gut zu machen. Wenn wir die Spiele gegen Juventus Revue passieren lassen, waren wir das bessere Team bis wir sie beraubt haben. Das kann doch nicht sein. Wir haben es verdient, weiterzukommen, und bei allem, was gesagt wird, kann ich nur entgegnen: Das war kein Raub!“ 

…die Frage, ob Juves Aufholjagd Anlass zur Sorge gäbe: „Nein, im Gegenteil. Ich dachte, das würde nicht passieren und es passierte trotzdem. Das ist das Schöne am Fußball. Wir haben kein schlechtes Spiel abgeliefert, wir haben sogar eine ganz gute Partie hingelegt. Aber wenn du nicht triffst, kommt die Beklemmung. Die Partie war, wie sie war, und sie gefiel mir aus emotionaler Sicht. Am Ende haben wir es doch noch geschafft.“

…die Frage, ob die ganze Polemik zukünftige Schiedsrichterleistungen beeinflussen könne: „An so etwas denke ich gar nicht. Wir denken vor allem daran, gut zu trainieren. Wir verspüren große Vorfreude und die wird uns keiner nehmen. Die Schiedsrichter machen genauso ihre Arbeit wie wir es tun. Man muss positiv denken und jetzt nicht glauben, dass nach all dem Gerede plötzlich jemand versucht, uns durch schlechte Schiedsrichterleistungen Schaden zuzufügen. Jeder wird versuchen, seine Arbeit zu machen.“

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…das Halbfinal-Los Bayern München: „Sie sind besser als vergangenes Jahr, das zeigen sie regelmäßig. Besser im Sinne von wettbewerbsfähiger. Sie sind stabil und kassieren wenig Gegentore. Sie verfügen über eine gute Spielanlage und eine gute Balance. Zu den großen Abenden sind sie immer da. Wir werden sehen, was passiert, aber ich rede nicht gerne von einer Revanche. Ich denke nicht an die Vergangenheit, jetzt denke ich an die Gegenwart und meine Gegenwart ist das morgige Spiel.“

…eine mögliche Favoritenrolle gegen Bayern: „Es gibt keine Vorteile. Nicht zu diesem Zeitpunkt des Wettbewerbs. Wir werden gegen ein sehr starkes Team spielen. Vielleicht hilft es das Hinspiel hier oder da zu bestreiten, aber davon ab liegen die Chancen bei 50:50.“

…die Wichtigkeit von James Rodríguez bei den Münchnern: „Wie alle anderen Spieler von Bayern auch, ist er sehr wichtig. Er spielt eine sehr gute Saison. Aber er ist auch nur einer von vielen guten.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Hater, Verleumder wo man hinschaut... das ist nicht normal! Finde es so toll, wie sich Zidane vor seine Jungs stellt und sie verteidigt. Allerhöchste Zeit, dass er mal deutliche Worte ausspricht. Was die Verleumdungen der Medien betrifft, würde ich - als Klub - mal rechtliche Schritte überlegen um mal ein klares Zeichen zu setzen gegen diese Form der Berichterstattung!
 
Da kann ich Zidane nur Recht geben. Wer der beste ist, bekommt auch immer viel Neid zu spüren. Neid ist das Zeichen, dass man alles richtig macht. Wäre Real nicht der beste Verein der Welt, dann würde es auch niemanden interessieren.
 
Wie heißt es so schön: "Neid ist die höchste Form der Anerkennung" :)

Das Zeichen dass wir ALLES richtig machen. Wir müssen die Hater ausblenden wie Ronaldo, denn er ist das Symbol für den puren Erfolgswillen. und inspiriert dadurch auch UNS, seine Fans.
 
Ausgezeichnetes Statement! Gehörte mal gesagt! Halá Madrid!
 
Danke Zidane. Dass nach so einem Spiel die Emotionen hochgehen, ist klar. Die Systematik dahinter und wie viele nun auf den Zug aufspringen, ist aber wirklich lächerlich. An alle, die nun "Raub" schreien, hab ich 2 Fragen. 1: Welcher Raub? Juve wäre in die Verlängerung gekommen, insofern kann von Raub des Weiterkommens keine Rede sein. Real hatte das Momentum auf seiner Seite, hätte eine mögliche Verlängerung nicht so unwahrscheinlich für sich entschieden. Also nix Raub. 2: Wo wart ihr letztes Jahr bei PSG:Barca? Bei Bayern gegen uns? Bayern:Juve 2016? Oder das Skandalhalbfinale gegen Barca 2011? War das alles kein Raub? Alles Heuchler und Abschaum. Apropos Raub, Iscos Tor war KEIN Abseits.
 

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