
Startelf
Kiko Casilla
Die ersten beiden gefährlichen Abschlüsse auf seinen Kasten schlugen ein – beide Male war der Schlussmann der Königlichen chancenlos. Genau wie beim 3:0-Enstand durch Mercado nach einem abgefälschten Schuss durch Sergio Ramos. Davor und danach mit einigen guten Paraden, aber auch durchaus fahrigen Aktionen, insbesondere im Spiel mit dem Ball. Ein Missverständnis mit Theo konnte nur in letzter Sekunde noch ausgebügelt werden. REAL TOTAL-Note: 3.
Nacho Fernández
Erneut als Ersatz für den etatmäßigen Rechtsverteidiger Dani Carvajal eingesetzt, erwischte das Eigengewächs zwar einen passablen Spielbeginn mit einigen vielversprechenden Ausflügen an den gegnerischen Sechzehnmeterraum, ließ jedoch im Laufe des Spiels die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Auch defensiv nicht immer auf der Höhe, allerdings mit einer spektakulären Rettungstat, als er den Ball irgendwie noch am Pfosten vorbeischlingelte. Mit sieben Tacklings darüber hinaus fleißigster Real-Akteur im Defensivspiel. Hätte mit seinem Standing und seiner Erfahrung jedoch insgesamt mehr Verantwortung in diesem jungen Team übernehmen müssen. REAL TOTAL-Note: 3,5.
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Jesús Vallejo
Rabenschwarzer Abend für den 21-Jährigen aus Saragossa. Ob es nun die fehlende Spielpraxis oder doch fehlende Klasse ist, lässt sich nach diesem Abend nicht endgültig bewerten. Allerdings sah Vallejo sowohl beim ersten Gegentreffer nicht gut aus, als er das Kopfballduell gegen Muriel verliert, als auch beim Tor zum 0:2 kurz vor dem Pausentee. Dort ließ er sich zunächst zu weit aus der Verteidigungslinie herauslocken, um dann N’Zonzi in seinem Rücken entwischen zu lassen. Auch in vielen anderen Situationen wirkte der 21-Jährige überfordert mit der sehr körperbetonten und physischen Gangart der Andalusier. Weiterhin ausbaufähig bleibt außerdem Vallejos Aufbauspiel. Zum Glück für seinen Arbeitgeber ist der Mann noch sehr jung und vor allem lernwillig. REAL TOTAL-Note: 5.
Sergio Ramos
An sehr alter Wirkungsstätte scheint Reals Kapitän stets besonders motiviert. Anders als in vielen sonstigen LaLiga-Partien strahlte Ramos eigentlich über die gesamte Spielzeit Ruhe und Souveränität aus und hielt den Laden durchaus zusammen. Drei Aktionen bescheren ihm allerdings in der Gesamtbewertung eine unterdurchschnittliche Note: Da wäre zum Ersten das fehlende Absichern und schlechte Positionsspiel vor dem ersten Gegentreffer durch Ben Yedder. Hinzu kommt der verschossene Elfmeter, der in dieser Phase der Partie die Wende hätte bringen können. Und zu guter Letzt das sehr unglückliche Eigentor zum 0:3, auch wenn er dabei versuchte Theos Fehler zu retten. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Theo Hernández
Weiterhin wirkt der 20-jährige Franzose irgendwie überfordert im königlichen Gewand. Zu den bisher gesehenen technischen und taktischen Defiziten gesellte sich im Pizjuán eine besonders schlechte Körpersprache und Theatralik, die sich ein Spieler in seiner ersten Saison beim bedeutendsten Fußballverein der Welt eigentlich nicht erlauben darf. Schon gar nicht, wenn die bisher dargebotenen Leistungen mehr als ausbaufähig sind. Auch am Mittwochabend lieferte der Linksverteidiger sowohl offensiv, als auch defensiv wenig Argumente für weitere Startelfeinsätze und ließ beispielsweise vor dem 0:3 seine linke Seite vollkommen offen. Sein “herausgeholter” Elfmeter tröstet da wenig über die vorherigen 90 Minuten weg. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Mateo Kovačić
Sehr dominanter und spielfreudiger Beginn der Nummer 23 mit einigen vertikalen Schnittstellenbällen in den Rücken der andalusischen Abwehrreihe. Hatte somit bis zum ersten Gegentreffer in Gemeinschaftsarbeit mit Casemiro und Ceballos das Zentrum weitestgehend im Griff, verlor jedoch wie die gesamte Mannschaft nach dem Rückstand den Rhythmus und die Sicherheit. Zwei Aspekte, die ihm seine Konkurrenten Kroos und Modrić noch deutlich voraus haben. Fand danach in einer äußerste hitzigen und bewusst ruppig geführten Partie der Gastgeber nicht mehr so richtig in das Spiel zurück und war dennoch einer der bemühtesten und technisch stärksten Madrilenen am 34. Spieltag. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Casemiro
Zahlreiche seiner Stars schonte Zinédine Zidane gegen den jetzigen Tabellensiebten, der brasilianische Dauerbrenner jedoch musste erneut ans Werk. Und der Cheftrainer der Königlichen wusste schon weshalb: Gegen die feurigen Andalusier bedurfte es physischer Gegenwehr! Und Casemiro lieferte in gewohnter Manier: Fünf gewonnene Zweikämpfe und zwei Balleroberungen brachte der Brasilianer insgesamt zu Stande. Mit 102 Ballaktionen in Abwesenheit der üblichen Ballmagneten klar Chef im weißen Mittelfeld. Dazu mit klugen Spielverlagerungen, starker Ballsicherheit und guter Spielauflösung, auch in Drucksituationen. Eine Fähigkeit, die der 26-Jährige insgesamt im Laufe seiner Real-Zeit erheblich verbessert hat. Der deutlich beste Madrilene! REAL TOTAL-Note: 2,5.
Lucas Vázquez
Wenn man Lucas Vázquez aufstellt, weiß man in der Regel was man bekommt. So auch am Abend in Sevilla. Hohe Laufleistung, sowohl offensiv, als auch defensiv bei stets vollem Einsatz und geradliniger Spielweise. Aber auch Lucas ließ in letzter Konsequenz den nötigen Zug zum gegnerischen Tor vermissen. Auch seine Hereingaben fanden am gestrigen Abend keinen Abnehmer. Immerhin holte er mit einem raffinierten Dribbling gegen zwei Gegenspieler völlig zurecht einen Elfmeter heraus, der das Spiel hätte kippen können. Der Ausgang ist bekannt. Ein insgesamt solider Auftritt des Spaniers. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Marco Asensio
Der Mallorquiner fand sich zumeist auf der linken Außenbahn wieder und versuchte von dort immer wieder in die Mitte zu ziehen, um dort Ballzirkulationen stattfinden zu lassen. Die destruktive Spielweise der Andalusier, die immer wieder mit kleinen, aber effektiven Foulspielen den königlichen Rhythmus unterbrachen, ließen den 22-Jährigen aber zu keinem Zeitpunkt so richtig ins Rollen kommen. Dennoch war Reals Nummer 20 bemüht das Offensivspiel anzukurbeln. Der Assist zum 1:3-Anschlusstreffer von Mayoral ging auf Asensios Kappe und auch die Passquote von über 98 Prozent ist für einen Offensivspieler ziemlich herausragend. Zeigte in Sevilla trotz seines noch jungen Alters sein jetzt bereits hohes Standing und Selbstverständnis in dieser Mannschaft. REAL TOTAL-Note: 3.
Dani Ceballos
In seinem erst vierten Startelfeinsatz für die Königlichen in LaLiga war dem ehemaligen Betis-Spieler der Wille sich endlich mal in das Sichtfeld von Zinédine Zidane zu spielen definitiv nicht abzusprechen. Lief immer wieder energisch an, wenn jedoch auch zeitweise etwas kopflos. Mit dem Ball am Fuß dasselbe Spielchen: Gewillt das Spiel aus der eigenen Hälfte anzukurbeln, jedoch zu häufig mit der falschen Entscheidung. Logischerweise auch eine Folge mangelnder Spielpraxis. Ebenso wie für Theo gilt jedoch auch: Weniger Theatralik ist mehr Glaubwürdigkeit. REAL TOTAL-Note: 4.
Karim Benzema
Nach zuletzt ansteigender Formkurve mal wieder ein eher schwacher Auftritt des Franzosen, der zugegebenermaßen in Sevilla auch wenig Support von seinen Mitspielern erhielt. Fühlte sich auch im Pizjuán erneut außerhalb des Strafraums wohler als innerhalb. Kurbelte zwar insbesondere in Durchgang zwei das Spiel immer wieder über das Zentrum an, konnte aber zu keinem Zeitpunkt für Torgefahr sorgen. Dadurch fehlte den Madrilenen insbesondere bei Angriffen über die Flügel in Abwesenheit von Cristiano Ronaldo ein echter Zielspieler im Strafraum. Dieser wird Benzema aber in diesem Leben wohl sowieso nicht mehr werden. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Einwechselspieler
Borja Mayoral
Knapp 20 Minuten reichten dem Mann aus dem eigenen Nachwuchs zum 1:3-Anschlusstreffer, der allerdings auch keine Wende mehr einläuten konnte. Trotzdem: Mission erfüllt. REAL TOTAL-Note: 3
Marcos Llorente
Zwei Minuten ohne Bewertung.
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