
Ronaldo deutet an: Nach neun Real-Jahren ist Schluss
MADRID/KIEW. Die Freude währte nicht lange. Als sich Cristiano Ronaldo am Samstagabend nach dem Gewinn von „la Decimotercera“ auf dem Spielfeld für ein Interview bereit erklärte, schockte er den Madridismo mit nur wenigen Worten. „Es war sehr schön, bei Real Madrid gewesen zu sein“, so der 33-jährige Portugiese, 2009 von Manchester United gekommen. Ja, Ronaldo wählte in diesem Satz tatsächlich die Vergangenheitsform. Der Eindruck, dass er sich nach neun Spielzeiten demnächst von den Königlichen verabschieden wird, erhärtete sich im Laufe der Nacht mit weiteren Aussagen seinerseits.
Reals Titelfeier: Der Fahrplan am Sonntag
Am Sonntag feiert die Mannschaft den dritten Champions-League-Triumph in Serie mit dem Madridismo in der spanischen Hauptstadt. Ab 18:45 Uhr stattet sie dem Regierungsgebäude an der Puerta del Sol einen Besuch ab, um 19:30 Uhr dem Rathaus am Cibeles-Brunnen, an dem die Helden von Kiew ab 20:15 Uhr feiern. Um 22 Uhr beginnt schließlich die Fiesta im Estadio Santiago Bernabéu, der sich übrigens die Basketballer, die kürzlich ebenfalls Europapokalsieger wurden, anschließen.

Wie empfangen die Fans Ronaldo?
Die große Frage: Wie werden die Anhänger auf Ronaldo reagieren? Bei den Titel-Partys im Stadion kommen die Spieler einzeln auf das Feld, jeder erhält seine eigene Anerkennung von den Rängen. Gut möglich, dass die Real-Fans ihre Nummer 7 mit lautstarken „Cristiano quedate“-Rufen („Cristiano, bleibe!“) empfangen.
Auf diese Weise konnten die Madridistas Gonzalo Higuaín bei der Meisterfeier 2012 davon überzeugen, zu bleiben. Seine Mitspieler initiierten die Gesänge damals. Passiert das jetzt wieder? „Wir werden mit ihm reden, um ihn zu überzeugen“, sagte Luka Modrić am Samstag nach dem 3:1 gegen den FC Liverpool, bei dem der Weltfußballer kein Tor erzielt hatte. Noch hat er ja nicht mitgeteilt, dass er den Verein verlassen möchte. Das droht erst in gut einer Woche zu passieren. Tut er aber genau das, wird man diese „Decimotercera“-Feier rückblickend als einen traurigen Tag in Erinnerung behalten. Das komplette Gegenteil von dem, was sie nach dem historischen Erfolg eigentlich gewesen sein sollte. 450 Tore in 438 Pflichtspielen sprechen allerdings eine klare Sprache.
Steueraffäre als Grund für möglichen Abgang?
Was Ronaldo überhaupt zu einem Fortgang bewegen könnte, lässt er bislang offen. Auch sein Berater Jorge Mendes hüllt sich diesbezüglich in Schweigen. Klar ist: Sportliche Gründe sind es nicht. Finanzielle seien es nach Aussage von CR7 selbst ebenso wenig. Ist es die drohende Haftstrafe von mehreren Jahren? Dem Torjäger wird seit 2017 zur Last gelegt, Steuern in Höhe von 14,7 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Das bestreitet er aber. Vom Land Spanien erwartet Ronaldo mehr Wertschätzung. Bis Anfang 2019 soll entschieden werden, ob dem Superstar der Prozess gemacht wird. Ob er dann überhaupt noch in Madrid Fußball spielt? Das ist nach seinem Schock-Interview völlig offen…
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