
Real ohne Ronaldo ist kaum denkbar
MADRID. Wenn ein Leistungsträger das Wappen von Real Madrid küsst, reagiert das Estadio Santiago Bernabéu begeistert. Vor allem, wenn dieser Leistungsträger Cristiano Ronaldo ist. Und erst recht, wenn er das auch noch einen Tag nach einem Interview tut, in dem er seinen Abschied andeutete. Bei der Feier des Champions-League-Titels im Stadion der Königlichen scheute er sich nicht davor, eine Liebeserklärung an den Verein abzugeben.

Ein Real ohne Ronaldo ist kaum denkbar. Umgekehrt wird sich der 33-jährige Portugiese seine Zukunft als aktiver Profi fernab der Concha Espina sicherlich ebenso wenig vorstellen können. Es wäre ein vollkommen atypisches Verhalten, sollte er die spanische Hauptstadt tatsächlich verlassen. Das hat gleich mehrere Gründe.
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Gründe, die für eine Ronaldo-Zukunft bei Real sprechen
- Reals Machtstellung und Mangel an Alternativen: Vier gewonnene Champions-League-Trophäen binnen fünf Spielzeiten: Real war im Weltfußball das Maß aller Dinge und ist es nach wie vor. Ein Ronaldo-Abschied wäre zweifellos ein Rückschritt – unabhängig davon, wohin es ihn am Ende überhaupt ziehen würde. Alternativen zu Real sind ohnehin Mangelware. Genannt werden bloß Paris Saint-Germain und Ex-Klub Manchester United. Während die Pariser in der unattraktiven Ligue 1 spielen, haben die „Red Devils“ in Europa lange nichts mehr zu melden. „Er wäre nirgendwo so gut aufgehoben wie hier“, sagt Sergio Ramos. Der Superstar kann und will die Worte des Kapitäns nicht dementieren. Er bestätigt sie sogar.
- Kampf um Ballon d‘Or: Die beste sportliche Perspektive bietet sich Ronaldo bei den seit Jahren konstant erfolgreichen Blancos. Und die benötigt der Torjäger, um selbst auftrumpfen und mit seiner grenzenlosen Ambition weiterhin nicht nur auf die Jagd nach kollektiven, sondern auch individuellen Titeln zu gehen. An erster Stelle steht der Ballon d‘Or, den er bislang fünfmal abgeräumt hat. Gemeinsam mit Lionel Messi ist er damit Rekordhalter. Ronaldo wäre aber nicht Ronaldo, wenn er seinen argentinischen Dauerrivalen nicht noch mit dem größtmöglichen Abstand hinter sich lassen wollen würde. Die besten Chancen darauf hat er als Real-Star. Ein Abgang würde angesichts seiner endlosen Gier nach Erfolgen unter keinen Umständen zu ihm passen.
- Vertragssituation: Ronaldo ist aktuell noch bis zum 30. Juni 2021 an den Klub gebunden. Darauf machte auch Florentino Pérez aufmerksam, als dieser in Kiew erstmals von den Aussagen des Superstars Wind bekam. Real sitzt dementsprechend am längeren Hebel. Welches sportliche Interesse sollten die Madrilenen an einem Verkauf haben? Die Ausstiegsklausel beträgt eine Milliarde Euro. Eine Summe, die kein Verein auf den Tisch legen wird. Nicht mal für CR7.
- Legenden-Status im Verein: Mit 450 Treffern in 438 Spielen und dem Status der Galionsfigur in einer überaus erfolgreichen Ära gehört Ronaldo längst zu den ganz Großen. Für nicht wenige ist er sogar der beste und wichtigste Real-Spieler aller Zeiten. Solange nicht alle das so sehen, will CR7 seinen Legenden-Status sowohl innerhalb als auch außerhalb des Vereins ausbauen – mit Toren, mit kollektiven Titeln, mit individuellen Preisen, sodass er noch weiter über anderen Real-Ikonen steht. Ronaldo hat es 2013 bei Raúl hautnah miterlebt, wie einzigartig, spektakulär und emotional ein Abschiedsspiel im Bernabéu sein kann. Das will er auch haben.

- Probleme lassen sich lösen: Weil Real die Forderungen im Rahmen von Verhandlungen über einen neuen Vertrag mit einem höheren Gehalt bis dato nicht erfüllen möchte, liegt Ronaldo mit Pérez im Clinch. Das ist aber nicht der einzige Grund. Dass der Präsident öffentlich über eine mögliche Neymar-Verpflichtung spricht – und das ausgerechnet auch noch auf der Ballon d’Or-Gala –, schmeckt dem Portugiesen nicht. Ronaldo fühlt sich nicht ausreichend wertgeschätzt, ist aber der Meinung, es gebe im Leben für alle Probleme eine Lösung. „Nur für den Tod nicht“, sagte er vor gerade mal einer Woche. Worte, die Hoffnung machen – zumal Pérez Neymar in diesem Sommer, so betont Paris Saint-Germain es, definitiv nicht bekommen wird. Ebenso klar ist: Der 71-Jährige würde bei etlichen Madridistas in Ungnade fallen, sollte er es sich mit Ronaldo komplett verscherzen und ihn verkaufen.
Ronaldo-Aussagen womöglich nur ein Druckmittel
REAL TOTAL hält es für durchaus möglich, dass Ronaldo die Vereinsführung mit seinen Aussagen in Kiew lediglich unter Druck setzen wollte, um den Vertrag zu bekommen, den er haben möchte. Es bleibt allerdings abzuwarten, was Ronaldo in seiner angekündigten offiziellen Äußerung, die es am kommenden Montag geben soll, von sich gibt. Das Theater um den besten Spieler der Welt kann allerdings nur einen sinnvollen Ausgang haben: Er bleibt in Madrid. Alles andere wäre fernab jeglicher Vernunft.
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