
„Es herrschte eine seltsame Atmosphäre“
MADRID. Der 4. Januar 2016 war ein einschneidender Tag im Leben des Fabio Pecchia: An diesem Tag wurde nämlich Rafael Benítez als Trainer von Real Madrid entlassen – und der Italiener als sein Co-Trainer musste ebenfalls gehen.
Tags zuvor hatte es in einem wilden Spiel gegen den FC Valencia nur zu einem 2:2 gereicht, weshalb sich Präsident Florentino Pérez dazu gezwungen sah, die Notbremse zu ziehen.
Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, war es die zu diesem Zeitpunkt völlig richtige Entscheidung: Schließlich ernannte Pérez niemand Geringeres als Zinédine Zidane zu „Rafas“ Nachfolger. Der Rest der Geschichte dürfte jedem Madridista bekannt sein.
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An den Umständen der damaligen Entlassung hat Pecchia heute allerdings noch zu knabbern, wie er im Interview mit der GAZZETTA DELLO SPORT zugab.
Benítez habe in Madrid als Nachfolger des beliebten Carlo Ancelotti ohnehin keinen einfachen Stand gehabt und wurde überdies für Personalentscheidungen kritisiert, die bei Zidane auf große Zustimmung stießen.
Das verleihe dem Ganzen im Nachhinein einen säuerlichen Beigschmack: „Bei Real herrschte eine seltsame Atmosphäre. Als sie uns entließen, waren wir Zweiter in der Liga und nur zwei Punkte hinter Barcelona (es waren fünf Punkte; d. Red). Sie verurteilten uns dafür, dass wir Casemiro statt Isco oder James aufstellten – also genau das, was Zidane danach tat. Aber wir alle wissen, dass die Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird.“
„Jede Trainingseinheit wird wie ein Finale angegangen“
Missen möchte der Italiener seine Zeit beim spanischen Rekordmeister aber keineswegs. Die Zusammenarbeit mit all diesen Weltklasse-Akteuren sei eine äußerst bereichernde Erfahrung gewesen, vor allem Sergio Ramos, Cristiano Ronaldo und Luka Modrić hätten bei ihm mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen.
„Hier wird jede Trainingseinheit wie ein Finale angegangen. Diese Gruppe von Siegern zu trainieren, bedeutet, dass einfach nichts schief gehen kann. Sie sind sehr fordernd sich selbst gegenüber und den anderen gegenüber sogar noch mehr. Sergio Ramos ist eine spanische Ikone, ein harter Typ. Cristiano Ronaldo hat einfach kein Limit, wenn er spricht, hören die Leute zu… Luka Modrić in seiner aktuellen Verfassung ist extrem wertvoll, er verfügt über die gleiche Kraft wie all seine Teamkollegen zusammen“, so Pecchia.
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