
SEVILLA. Die Gelegenheit war so groß, wohl zu groß. Direkt nachdem Barcelonas Niederlage in Leganés abgepfiffen war, begann Real Madrids große Chance. Und damit der große Albtraum beim neuen “Angstgegner” namens FC Sevilla.
Nacho ersetzt Carvajal, Vinícius auf der Bank
Zwar ohne die verletzten Dani Carvajal und Isco, aber dennoch mit ihrer Top-Elf traten die Königlichen im Sánchez-Pizjuán an – Nacho Fernández spielte rechts, und vorne wirbelte wieder „BBA“. Elf Mann standen auf dem Platz, aber sie trafen auf eine Mannschaft. Eine Mannschaft, die vom Anfang an nur eines kannte: Kampf und Tore. Schon in der 8. Minute musste Courtois nach einer Flanke zur Tat schreiten, ehe Ben Yedder die erste dicke Gelegenheit ausließ (16.). Machte nichts: Mit André Silvas Doppelschlag in den Minuten 17 und 22 stand Sevillas Stadion Kopf.
Sevilla schlägt doppelt zu, Bale nur an den Pfosten
Erst über die linke Seite des schwachen Marcelo, wonach Silva in der Mitte sträflich frei gelassen wurde, dann nach einem schnellen Konter. Zu einfach, zu schnell! Madrid schien überfordert, und versuchte in Person von Gareth Bale zu antworten, doch bis auf einen Pfostenschuss aus der Ferne, eine Kopfballablage ohne Abnehmer im Fünfmeter-Raum sowie einen Versuch aus 35 Meter brachte auch der bemühte Waliser im ersten Durchgang wenig zustande.
3:0 zur Pause – Sevilla überrollt Real
Die Hausherren drückten und drückten, und nachdem erst Nacho einen Kopfball vor der Linie, dann Varane gegen Yedder rettete, und Sevillas Vázquez an der Latte scheiterte (erneut Marcelo und Ramos blass), passierte es erneut: Ben Yedder mit dem 3:0 in Minute 39. Den Königlichen gelang nichts! Das erahnen der Zuspiele schien für die Andalusier ein Leichtes, so ging es mit einem hochverdienten 3:0-Pausenstand trotz 12:9 Abschlüssen in die Kabinen.
Modric-Tor wird aberkannt, Sevilla vergibt
Im zweiten Durchgang veränderte sich wenig zum Positiven. Die Sevillanos schienen gedankenschneller und immer in Überzahl, Madrid bekam weder Gegner noch Ball in den Griff. Aber immerhin zu Chancen: Erst erkannte VAR ein Modric-Tor (zurecht) nicht an, ehe der Kroate Torhüter Vaclok zu einer Parade zwang. Entlastung? Keine: Courtois parierte wenig später, ehe die Hausherren im Nachschuss den vierten Treffer vergaben.
Lopetegui wechselt offensiv, aber Real gelingt nichts
Trotz Lopeteguis Doppelwechsel und Umstellungen nahm die Partie kaum noch an Fahrt auf: Mariano und Vázquez ersetzten Benzema und Nacho, Madrid dadurch im 3-4-3 mit Casemiro hinten. Zwar bot sich Bale noch eine 100-prozentige Chance, jedoch versagte er im Eins-gegen-eins, Vaclik parierte.
Nachdem die Blancos schon die letzten drei Liga-Auftritte im Sánchez-Pizjuán verloren hatten, sollte an diesem 6. Spieltag nicht mehr viel zusammen gehen. Bale machte weiter auf sich aufmerksam, doch der Nummer 11 fehlte das Glück ebenso wie Mariano und den anderen mit sich hadernden Madrilenen. Als “Krönung” – neben zwei Mal Mecker-Gelb für Kroos und Modric – musste dann auch noch Marcelo ab der 77. Minute verletzungsbedingt runter und die Merengues absolvierten die letzten 13 Minuten nur noch zu zehnt.
Tabellenstand bleibt, Samstag kommt Derby
Nach der königlichen Bauchlandung gibt es nur eine positive Meldung: Barcelona konnte in der Tabelle nicht davon ziehen – die spanischen Giganten bleiben dank ihren ersten Saisonniederlagen punktgleich. Nach so katastrophalen 90 Minuten muss Lopetegui die richtigen Worte und Entscheidungen finden, ansonsten verübt Atlético im Derby (Samstag, 20:45 Uhr) die nächste Majestätsbeleidigung.
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