
„Andere müssen den Karren ziehen – ich muss es nicht“
MADRID. Vier Pflichtspiele ohne Torerfolg, sechs ohne Sieg: Derart grausame Wochen wie zwischen Ende September und Ende Oktober gab es bei Real Madrid selten.
In Phasen wie dieser sind die Stars bei dem wohl anspruchsvollsten Klub der Welt dazu verdammt, sich kritisch zu hinterfragen. Einer sieht vor sich selbst aber erst einmal viele andere in der Bringschuld: Marco Asensio. Wobei er das, was sich zuletzt bei den Königlichen abgespielt hatte, nicht einmal als Krise bezeichnen möchte.
„Ich muss nicht derjenige sein, der im Klub den Karren zieht. Es gibt andere Spieler, die länger im Klub und damit erfahrener sind, die einen höheren Status als ich haben. Sie sind diejenigen, die den Karren ziehen müssen“, sagte der 22 Jahre alte Spanier in einem Interview mit dem TV-Sender MOVISTAR+.
Al habla @marcoasensio10, en @vamos: “Yo tampoco tengo que tirar del carro en el club, hay jugador más experimentados con un status mayor al mío que son los que deben tirar del carro”. #NoticiasVamos pic.twitter.com/d5es0wv20l
— La Casa del Fútbol en Movistar+ (@casadelfutbol) 13. November 2018
Wenig Spielzeit unter Solari: „Abgerechnet wird am Ende“
Worte, mit denen er sich bei Real aus der Verantwortung nimmt. Ob seine Einstellung auch ein Grund dafür ist, dass er unter Neu-Coach Santiago Solari häufig nur Reservist ist? Unter dem Argentinier kommt er auf 175 Einsatzminuten. 360 hätten es insgesamt sein können.
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„Die Ergebnisse sind wieder besser, so ist der Fußball. Solari ist unser Trainer. Wir stehen hinter ihm, solange er hier ist. Ich bekomme jetzt weniger Spielzeit, aber abgerechnet wird am Ende der Saison“, gibt sich Asensio noch gelassen.
Deshalb bemängelt das Offensiv-Juwel auch die Sichtweise vieler Medien: „Wenn es gut läuft, ernennt man dich zum Besten. Und wenn es schlecht läuft, ist man der Schlechteste. Es gibt auch Kritik, die nicht gerecht ist. Aber wir wissen, wie der Journalismus hier funktioniert. Ich möchte allerdings nicht alle über einen Kamm scheren.“
„Fußball war zu Lopetegui ungerecht“
Unter Julen Lopetegui hatte der Linksfuß mit zwei Ausnahmen noch jede Partie von Beginn an bestritten. Nach dem 1:5 beim FC Barcelona wurde der 52 Jahre alte Spanier bei den Merengues entlassen.
„Der Fußball war zu Julen ungerecht. In entscheidenden Momenten hatten wir kein Glück… Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Es ist eine schwere Situation für ihn und seinen Stab – gerade nach dem, was in der Nationalmannschaft passiert war. Sie hatten kein Glück, aber vor ihnen liegt eine lange Karriere. Der Fußball wird ihnen das Glück zurückbringen“, ist sich Asensio sicher.
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