Die Finalrunde: Ohne Sieger ging das Hinspiel aus: 2:2 hieß es am 11. November. Zu Gast in Bocas berühmter Bombonera kämpfte sich River Plate zwei Mal zurück, und das ohne eigener Fans – wie üblich in der Copa Libertadores. Ramón Ábila (34.) und Darío Benedetto (45.+1) brachten die Hausherren zwar zwei Mal in Führung, doch glich erst Lucas Pratto (35.), dann Carlos Izquierdoz per Eigentor (61.) aus. Verdientes Unentschieden nach 13:12 Abschlüssen. Blöd für River: Im Rückspiel muss man sich das Bernabéu mit Boca-Fans teilen, auch, weil es ihre Fans waren, die am 24. November für die Ausschreitungen und Verletzungen der Gästespieler sorgten.
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Copa wer? Die „Champions League Südamerikas“ ist für die beiden Finalteilnehmer ein geschichtsträchtiger Wettbewerb: 1960 erstmals ausgetragen, bedeuten die sechs Siege der Boca Juniors Platz zwei in der Rekordsiegerliste hinter CA Independiente (sieben Titel). River Plate folgt mit drei Titeln auf Rang acht. Für die „Xeneizes“ handelt es sich um die elfte Finalteilnahme, die „Millonarios“ erleben ihr sechstes. Macht gleiche Sieg-Quoten: jeweils 60 Prozent. Aber: Während Boca zuletzt 2012 teilnahm und verlor und den CONMEBOL-Wettbewerb zuletzt 2007 gewann, ist River Plate dank des Triumphes 2015 die letzte argentinische Mannschaft, die den 10,25 Kilogramm schweren und 98 Zentimeter hohen Pott hochheben konnte.

Sicherheit: Keine Mülleimer, abgesperrte Parkplätze… alles andere als normale Sicherheitsvorkehrungen nimmt man dieser Tage rund um das Bernabéu wahr. Das wird am Sonntag zur Sperrzone – nur wer ein Ticket hat, kommt in die Nähe! „Dieses Spiel wird eine Herausforderung! Es ist offensichtlich, dass es sich um eine komplexe Situation handelt, auf die wir uns nicht lange vorbereiten konnten“, zeigte sich Madrids Polizeichef Juan Carlos Castro sogar etwas nervös. 4.000 bis 5.000 Sicherheitskräfte dürften ihn beruhigen. Zum Vergleich: Bei einem Clásico werden eher 2.000 eingesetzt. Aber das ist ja auch ein Superclásico!
Ronaldo/Messi? Für Cristiano Ronaldo kam eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte wohl noch zu früh – trotz freien Terminplans wird er die Partie nicht im Bernabéu verfolgen. Lionel Messi angeblich schon – auf Einladung des argentinischen Fußballverbandes. Noch weitere Bekannte kommen: Diego Simeone, Antoine Griezmann, Diego Godín, Esteban Cambiasso, Gianni Infantino und viele mehr!

Siebtes großes Finale im Bernabéu: Vier Mal Europapokal, ein Mal EM, ein Mal WM… der 1947 eröffnete, königliche Fußballtempel hat schon einiges erlebt – ein Copa-Libertadores-Finale “natürlich” noch nicht. Das siebte große Finale im erst 1955 umbenannten “Nuevo Chamartín” wird ein ganz besonderes!
Ideale Alternative! Es geht nicht nur ums Stadion: Flughafen, Infrastruktur, Kultur, Geschichte, Sicherheit, Sprache … es konnte eigentlich nur Spaniens Hauptstadt werden! Dass die Partie erstmals nach außerhalb Südamerikas verschoben werden musste, ist schade, aber Madrid ist ein würdiger Ersatz.
Bekannte Gesichter: Boca-Stürmer Carlos Tévez (34) dürfte jeder kennen, River-Verteidiger Javier Pinola (35) spielte zehn Jahre lang in Nürnberg, und auch Germán Lux (36), Enzo Pérez (32) und Juan Quintero (25) – allesamt von River – dürften gewiefte Fußballfans kennen. Und dann wäre da noch ein gewisser Fernando Gago (32). Der streifte sich von 2007 bis 2012 121 Mal das königliche Trikot über, ehe er 2013 zu seinem Jugendklub zurückkehrte, mittlerweile bei Boca Kapitän ist.
Besonders im Fokus: Nehmt River Plates Nummer 15 nicht aus den Augen! Denn Exequiel Palacios könnte sich schonmal sein zukünftiges Büro ansehen. Ein Wechsel steht bevor, wie sein Berater ankündigte, so soll der 20 Jahre alte, zentrale Mittelfeldspieler im Sommer nach Madrid wechseln.

Klub-WM: Sechs Teams stehen schon fest, eines fehlt noch. Bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in den arabischen Emiraten darf ein Südamerika-Teilnehmer nicht fehlen – auf den Copa-Libertadores-Gewinner könnte Real jedoch erst am 22. Dezember treffen.
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