Interview

Cristiano persönlich – „Es reicht auch, wenn nur Gott mich kennt“

Mit THE SUN sprach Cristiano Ronaldo im Rahmen des 28. Geburtstages über sein Leben, das schwierige Leben ärmerer Völker sowie Menschen, denen es gesundheitlich alles andere als gut geht. Der Fußball wurde in diesem Gespräch ausnahmsweise mal komplett ignoriert, denn hört man sich die Worte des Superstars von Real Madrid nur mal an, wird zum x-ten Male deutlich, wie nebensächlich der von vielen geliebte Sport doch eigentlich werden kann...

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Feiert heute seinen 28. Geburtstag: Cristiano Ronaldo

„Ich bin jemand, der anderen helfen will“

MADRID. Weltstar Cristiano Ronaldo feiert heute seinen 28. Geburtstag. Ob aber mit 28, 25 oder 20 – der Großteil der Menschheit hat seit jeher ein Bild vom Portugiesen, das ihn als arroganten, eitlen und selbstverliebten Fußballspieler präsentiert. Dass dem nicht so ist, erklärten nicht nur viele seiner ehemaligen oder jetzigen Mitspieler, sondern auch der Madrilene selbst. „Ich bin das Opfer, weil man den echten Cristiano nicht kennt“, meinte er vor nicht nicht allzu langer Zeit selbst. Wie aber ist Ronaldo wirklich?

Oft wird unter den Teppich gekehrt, dass sich CR7 nicht erst seit gestern für Menschen einsetzt und stark macht, denen es nicht ganz so gut geht. Jenen Teppich hochgehoben und über sich und sein Leben gesprochen hat der Angreifer von Real Madrid im Rahmen seines Geburtstages nun ausnahmsweise mal. So viele Scheinchen der Torjäger auch auf dem Konto haben mag, wird er sein Image natürlich nicht außer Acht lassen wollen. „Viele Menschen sehen mich und denken, sie würden mich kennen. Aber so ist das nicht. In Wirklichkeit bin ich eine bescheidene Person, eine gefühlvolle Person. Eine Person, die sich um andere kümmert und Rücksicht nimmt, anderen helfen will“, meinte Ronaldo, dessen Wort nicht nur ein Lippenbekenntnis sein soll.

„Mein Vater sagte: ‚Hilfst du, gibt Gott dir das Doppelte zurück‘“

Denn: Cristiano unterstützt seit neuestem die Initiative „Save the Children“. „Als ich hörte, dass eins von sieben Kindern auf der Welt Tag für Tag hungrig ins Bett geht, sprang ich auf und wollte mich sofort engagieren. Mein Vater hat mir immer gesagt: ‚Wenn du anderen hilfst, wird Gott dir das Doppelte zurückgeben.‘ Und das ist bei mir wirklich geschehen. Wenn ich anderen geholfen habe, die in Not waren, hat Gott mir immer mehr geschenkt. Ich bin daher sehr stolz darauf, was ich bisher getan habe. Aber ich muss nicht in die Öffentlichkeit gehen und sagen ‚Ich habe hier geholfen, ich habe da geholfen‘. Es reicht, wenn Gott es weiß, wenn er mich kennt. Dabei fühle ich mich sehr wohl und wenn ich nach Hause komme, sagt mir meine Mutter: ‚Mein Sohn, schön, dass du anderen Menschen geholfen hast. Es ist gut, dass du dich für das Leben dieser Welt interessierst.‘ Es ist so schön, so etwas von jemandem, der einem so wichtig ist, zu hören“, erzählte Ronaldo.

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„Krebskranke Kinder erteilen mir eine Lektion für mein Leben“

Als der Fußball-Star von dem schlimmen Vorkommnis in Brasilien erfuhr, wo eine Discothek in Flammen aufging und über 230 Menschen ums Leben kamen, reagierte er wie viele andere bestürzt. Das geht auch an einem Cristiano Ronaldo nicht einfach so vorbei! „Wissen Sie, viele von ihnen waren noch sehr jung. Und wenn ich sowas höre, dann fühle ich tief mit, denn ich bin selbst Vater. Ich habe mir die Bilder angeschaut und mich in die Lage der Eltern der Verstorbenen hineinversetzt. Das ist tragisch, sehr traurig. Ich habe einen Sohn und ich bete, dass ich persönlich nie so etwas erleben muss. Vor wenigen Monaten war ich auch in einem Krankenhaus in Portugal, in dem Kinder lagen, die alle Krebs hatten. Das war sehr, sehr hart und macht mich sehr traurig. Es ist schwer, sie auch nur anzuschauen – sie sind so klein, sie haben keine Haare, sehen so krank aus. Man weiß: Einige von ihnen werden bald sterben. Und dann sieht man die Väter neben ihnen. Und wieder versetzt man sich in die Lage. Das lässt mich verstehen, dass meine Probleme nichts sind! Nichts im Vergleich zu denen dieser Menschen! Wenn ich so ein Krankenhaus verlasse, dann mit viel Kraft, denn die Kinder erteilen mir Lektionen für mein Leben. Daher will ich Leute glücklich machen, sie für einige Momente zum Lachen bringen – und wenn es nur ein oder zwei Stunden ihres Lebens sind. Hoffentlich ist es etwas, das sie für den Rest ihres Lebens in Erinnerung behalten. Ich zumindest werde diese Erlebnisse nie vergessen. Die Kinder sind das Wichtigste unserer Zukunft“, berichtete der Portugiese mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Wir alle können diese Welt besser machen“

Doch da gibt es noch etwas, womit Ronaldo nicht fertig wird: Die große Armut in der Dritten Welt. „Ich kann nicht verstehen, wie diese Armut und dieses Leiden noch immer existieren kann. Ich frage mich, wie so viele Kinder unter solchen Bedingungen leben können. Viele Kinder sterben, weil sie kein Essen und kein Trinken haben. Das kann so nicht weitergehen, wir müssen das bekämpfen.“ Wie wohl Ronaldos Plan dagegen aussieht? „Schau, ich werde die Welt nicht verändern können, du auch nicht. Aber wir können helfen, wir alle können helfen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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