
Erstmals 2021: 24 statt sieben Teams
Wie der Name es bereits vermuten lässt, soll bei diesem Turnier aus den jeweiligen Kontinentalsiegern die beste Vereinsmannschaft unseres Planeten ermittelt werden. Rein sachlich betrachtet, ein sehr prestigeträchtiger Titel, aber eben nur auf dem Papier. Was so glanzvoll klingt, ist zumindest aus europäischer Sicht eher ein vorweihnachtlicher Pflichttermin, der absolviert werden muss und im Erfolgsfall nicht mehr, als ein nettes Beibrot ist, wie zuletzt am 22. Dezember 2018 für Real Madrid bei der Titelverteidigung dieses Wettbewerbs.
Für Gianni Infantino sind dieser bescheidene Stellenwert und das mangelnde Interesse Anlass genug, das Turnier umzukrempeln. Statt der bisher sieben Kontinentalsieger, sollen ab dem Sommer 2021 satte 24 Mannschaften an diesem Wettbewerb teilnehmen, welcher gleichzeitig den ebenfalls unbeliebten Confed-Cup ersetzen darf. Infantino zeigte sich nach der Entscheidung sichtlich zufrieden. “Sie sehen einen glücklichen FIFA-Präsidenten. Ich bin immer glücklich, aber heute besonders. Nicht für mich, sondern für den Weltfußball”, präsentierte sich das Oberhaupt des Weltverbandes breit grinsend nach der Entscheidung, welche am 15. März in Miami gefallen war.
Protest aus Europa
Aus der UEFA waren zunächst zwölf Mannschaften vorgesehen, inzwischen deutet alles auf acht Teilnehmern vom alten Kontinent hin, denn freudig aufgenommen wurde der Beschluss nicht von allen Seiten. Die European Club Association (ECA), eine selbstständige und unabhängie Interessenvertretung europäischer Fußballvereine, welcher auch die Merengues angehören, kommentierte die Planungen zunächst als “nicht akzeptabel” und legte gemeinschaftlichen Protest ein. Dem Tonus der ECA hatten auch die sieben Delegierten der UEFA entsprochen, welche allerdings als klare Minderheit innerhalb des 31-köpfigen Gremiums beim entscheidungsfindenden FIFA-Council kaum etwas auzusrichten hatten, denn selbst eine Boykott-Androhung änderte nichts an dem Entschluss.
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Laut Aussagen des Präsidenten winken den Teilnehmern lukrative Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe, was – ginge es nach Infantinos Geschmack – die europäischen Vereine zum Umdenken bewegen soll: “Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen auch die Diskussion innerhalb der UEFA Früchte trägt.” Weitere Zweifel will der Schweizer Jurist zugleich im Keim ersticken: “Die FIFA hat entschieden. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte der FIFA.”

Und es scheint, als würden sich die Klubs beugen: Bereits einen Tag nach dem ausgedrückten Boykott-Gedanken wurden wieder ruhigere Töne angeschlagen, neben Karl-Heinz Rummenigge, auch von den Königlichen. Aus Kreisen des Titelverteidigers soll es laut der französischen L’ÉQUIPE inzwischen heißen, dass man “mit Vorfreude” auf das Turnier blickt. Woher diese Informationen stammen, wird allerdings nicht angegeben.
Mit Pilotprojekt zur Revolution
Der neue Wettbewerb soll zunächst als “Pilotprojekt” ausgetragen und anschließend alle zwei Jahre stattfinden, erstmalig zwischen dem 17. Juni und dem 4. Juli 2021. Die Teilnehmer werden dazu in acht Gruppen à drei Mannschaften aufgeteilt und ermitteln anschließend im K.o.-Modus den Klub-Weltmeister. Wo das Event letztlich stattfinden wird und welche Teams teilnehmen (dürfen), steht noch nicht fest. Geplant sind acht Startplätze für europäische Teams und sechs für den südamerikanischen Verband. Nord- und Mittelamerika, Afrika sowie Asien sollen jeweils drei Vertreter schicken und die ozeanische Konföderation stellt eine weitere Mannschaft bei dem Turnier.
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