
Valverde überzeugt bei Copa América
Der Höhenflug des “Vögelchens”, er geht weiter. Bei der Copa América weiß Federico “el Pajarito” Valverde derzeit zu überzeugen, und hofft am Samstagabend auf seinen vierten Turniereinsatz sowie den Halbfinaleinzug mit Uruguay. Ob er so weit kommt?
Weit hat es der 20-Jährige bereits gebracht: 2016 von CA Peñarol aus seiner Heimatstadt Montevideo in die Castilla gewechselt, entwickelte sich Federico Santiago Valverde Dipetta nach der Leih-Saison 2017/18 bei Deportivo vergangene Saison in Reals werster Mannschaft. Ohne Zweifel sind 25 Einsätze in 57 möglichen Partien und dabei eine erreichte Quote von 22 Prozent der maximal möglichen Spielzeit noch ausbaufähig, allerdings endete die abgelaufene Saison für den Südamerikaner mit einer positiven Tendenz, welche unter Neu-Trainer Zidane eingeleitet wurde: In den letzten neun Spielen kam der Rechtsfuß sechs Mal zum Einsatz, davon in vier Partien von Beginn an. Für Valverde selbst sei diese neu gewonnene Verantwortung “eine sehr schöne Sache”.
Vertrauen schlägt Prestige?
Eine ordentliche Quote unter dem französischen Übungsleiter, welcher diesen Sommer den Umbruch vornehmen will. Ob Valverde dazu gehört? Immerhin gilt er als heimlicher Gewinner unter Zidane. Was dem Uru vielleicht an öffentlichem Ansehen fehlen mag – denn auch sein Spielstil gilt eher als unspektakulär – bekam er durch die Einsatzzeiten abgelaufene Saison in Form von Vertrauen zurückerstattet. “Ich versuche jeden Moment zu genießen und hart zu trainieren. Ich habe jede der Partien genossen und bleibe meinen Kollegen dankbar, wie sie mich behandelt haben”, zeigte sich der Rechtsfuß nach dem letzten Saisonspiel glücklich über das bisher Erreichte.
Nun darf der Mittelfeldspieler zumindest hoffen, dass er über den Sommer hinaus an der Concha Espina verweilen darf. Denn: Zidane hat Gefallen an ihm gefunden und kann einen flexibel einsetzbaren Akteur gut benötigen, welcher sich als Rotationsspieler in vielen Rollen des Mittelfelds einfindet. So, wie es einst der nach Chelsea verliehene Mateo Kovačić für Zidane getan hat – Fede ist so ein Spieler!

Viele gute Ansätze und Eigenschaften konnte Valverde bereits demonstrieren, wie strategisches Geschick, gepaart mit einer guten Physis. Er scheut sich nicht vor Zweikämpfen und besitzt ein gutes Auge, womit er das Spiel des Gegners antizipieren kann und mit diesen Eigenschaften ähnlich wie Casemiro die beiden Kreativköpfe Kroos und Modrić vor der gröberen Defensivarbeit befreien könnte. Gegen defensivere Gegner zudem dank spielerischer Qualitäten eine absolute Alternative zum reinen Abräumer Casemiro!
Der nächste Pluspunkt für den Mann aus Montevideo lautet, dass er zudem in der Lage ist, einen guten Zug zum Tor zu entwickeln, als Ballschlepper auch die Rolle eines “Boxto-Box-Players” einnehmen kann und obendrein einen wuchtigen Abschluss aus der zweiten Reihe vorzuweisen hat. Lange Rede kurzer Sinn: “El Pajarito” kann viele Funktionen für die Mannschaft einnehmen und sich so in freien Nischen des Teams einbringen.
Pogba-Deal nimmt Einfluss auf Zukunft
Und nun? Abhängig wird die Zukunft des Südamerikaners wohl auch vom Ausgang der Wechsel-Posse rund um Paul Pogba sein, denn ein Transfer des Franzosen würde die Einsatzmöglichkeiten Valverdes erheblich verringern.
Während der 20-jährige machtlos zusieht, wie die Klubbosse und Zidane auf dem Transfermarkt agieren, hat er zumindest die Möglichkeit, sich während der Copa América ins Schaufenster zu stellen und aus der Ferne seinem Klubtrainer zu beweisen, was dieser an ihm hat.
Bei Óscar Tabárez, seinem Nationalcoach, ist es bereits gelungen: Nach zunächst zwei Jokereinsätzen stand Fede im letzten Gruppenspiel gegen Chile (1:0) 90 Minuten lang auf dem Rasen – und überzeugte! Noch eine gute Vorstellung gegen Peru (Samstag, 21 Uhr) und “el Pajarito” flatter dann auch in Zidanes neuen Kader für die Saison 2019/20.
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