
Facebook-Fragen
Frage: Erwin B.: Denkst du, Carvalho beendet seine Karriere nach dieser Saison bzw. findet noch einen neuen Arbeitgeber?
Antwort: Der „Opa“ (so sein Spitzname im Team) wird im Mai 35 Jahre alt, für Porto, Chelsea und Real Madrid hat er dann über 300 Pflichtspiele absolviert, zudem lief er 74 Mal für Portugal auf – das kann man sich doch mal in den Lebenslauf schreiben und somit stolz in den verdienten Ruhezustand wechseln. Diesen genießt er ja als „Ersatzreifen“ (als fünfter hinter vier Innenverteidigern) ohnehin schon seit Beginn dieser Saison, Wechsel scheiterten, er blieb. Doch seine Leistungen im Januar zeigten, dass er sowohl noch kann als auch will – schon im Winter klopften Vereine wie der AC Mailand oder Raúl-Klub Al-Sadd an. Ich denke, Ricardo wird noch weiter spielen wollen, doch ist das Umfeld Madrid für seinen in die Jahre gekommenen Körper zu anspruchsvoll. Katar, USA – ich bin sicher, er wird noch einen gemütlichen Schaukelstuhl-Verein für den „Karriereabend“ finden. Zu wünschen ist es ihm.
Marcel G.: Wie sollte Real Madrid deiner Meinung nach das Rückspiel gegen Manchester am Besten gestalten?
Zumindest nicht mit offenen Messern, wie gestern in der ersten Halbzeit. Mir hat das Powerplay der ersten 45 Minuten natürlich sehr gefallen, aber im Old Trafford fahren sie dann doch ganz gut, das Ganze etwas kontrollierter aufzuziehen wie in Halbzeit zwei (ganz so scheu werden die Briten dann nicht mehr agieren). Von 19 Heimspielen in allen vier Wettbewerben diese Saison haben die „Red Devils“ 17 gewonnen (und gegen Cluj nur verloren, weil sie bereits fürs Achtelfinale qualifiziert waren). Das ist was Anderes, wie wenn man in Sevilla oder Granada gastiert, im Old Trafford kann United auch in den letzten Minuten noch ein Spiel drehen, das ist da nichts Ungewöhnliches mehr. Real sollte eher den Spieß umdrehen und sie kommen lassen, ein Spielmacher wie Mesut Özil hat durch die engmaschige Verteidigung gestern keinen Faden ziehen können – stattdessen lief’s über die Außen. Wenn also Di María und Ronaldo da mal Fahrt aufnehmen gegen aufgerückte Briten – so kann’s gehen. Und sollte es in der 60. Minute immer noch 0:0 stehen, dann geht eben ein Defensiv-Mann für einen zusätzlichen Offensiven – dann kann „All In“ gespielt werden.
Adem M.: Wird Essien noch bei Real spielen nach Saisonende?
Gute Frage! Real Madrid hat den Ghanaer nur bis zum Saisonende ausgeliehen – ohne Kaufoption! Klar, nichts ist unmöglich, aber so wohl er sich auch fühlt (das sieht man bei seinen vielen Instagram-Fotos mit Mitspielern), für ihn wird nach dieser Saison Schluss sein (ähnlich wie bei „Manolito“ Adebayor, der 2011 trotz aller Sympathie wieder gehen musste). Er kehrt zurück zum FC Chelsea, hat dort noch einen Vertrag bis 2015 und wird daher im kommenden Sommer sicher für ein paar Milliönchen zu einem B-Top-Klub wechseln. Aber seine Real-Uhr tickt runter.
Ibo E.: Wird Casillas nach seiner Verletztung seinen Stammplatz zurück gewinnen auch wenn Diego López sich behauptet. Vertraut Mou ihm noch?
Iker Casillas wird seinen Platz zurückgewinnen! José Mourinho vertraut dem 31-Jährigen nicht weniger als allen anderen im Team (okay, außer Adán, Nacho und Morata, da ist es offensichtlich). Natürlich muss Iker die Leistung zeigen, aber das wird der fünffache Welttorhüter des Jahres! Er ist Madridista durch und durch und das Bernabéu-Grün fehlt ihm genauso wie seine Team-Kollegen, er arbeitet ja schon an seinem Comeback. Bis Ende April wird es aber noch dauern, bis er die rechte Hand wieder voll belasten kann.
[advert]
Dominique B. und Fachroddin K.: Beide Stürmer sind derzeit Totalausfälle und nicht in Form. Verkaufen oder was machen?
Ein Totalausfall ist schon mal niemand! Ein paar Zahlen: Higuaín: 2012/13 25 Einsätze, 9 Tore. 2011/12 54 Einsätze, 26 Tore. Benzema: 2012/13 34 Spiele, 13 Tore. 2011/12 52 Einsätze, 32 Tore. Auswertung: Bei der Hälfte der Einsätze stehen die beiden bei einem Drittel ihrer Torausbeute. Einem Drittel der Torausbeute aus einer überragenden Rekord-Saison! So what? Das königliche Spiel ist auf einen Mann zugeschnitten: Cristiano Ronaldo. Das hat man gestern so sehr gesehen wie noch nie: Der Franzose und später der Argentinier machten das Zentrum frei für den Portugiesen und hatten ihn zu bedienen. Ich will nicht abstreiten, dass sich keiner von beiden in der Form seines Lebens befindet. Aber Totalausfälle? Verkaufen? Über die Qualitäten eines Falcao will ich nicht diskutieren – immer her mit dem Jungen, Madrid hat’s doch – aber was soll Gonzalo (ein waschechter Madridista by the way) denn machen, wenn er nicht immer als typischer Mittelstürmer ran darf? Und dass Karim mit zwölf Assists schon mehr Vorlagen abgab als in der letzten Saison (zehn), beachtet auch irgendwie niemand. Higuaín habe ich schon kaltschnäuziger erlebt, Benzema schon selbstbewusster, aber woher denn, wenn nicht mal die Fans ihnen Rückhalt zollen und die gesamte Mannschaft auswärts bei Kellerkindern versagt?
Anna S.: Ist das zu schaffen innerhalb so weniger Tage zwei Mal gegen Barcelona zu triumphieren und dann noch im CL-Rückspiel zu bestehen? Oder könnten manche Spieler da besonders körperlich an ihre Grenzen stoßen? Hat United durch diese Clásicos einen zusätzlichen Vorteil?
Erinnerst du dich an den April 2012? Dort hatte man gleich drei wichtige Spiele innerhalb acht Tagen: zwei Mal gegen Bayern im Halbfinale und den kolossal wichtigen Liga-Clásico dazwischen. Diesen Spruch mit „Wochen der Wahrheit“ spuckt doch jede Spitzenmannschaft in Europa zwei, drei Mal pro Saison aus. So ist das nun mal gegen Ende einer Saison und ja, es ist zu schaffen. United spielt übrigens am 2. März, gegen kein Über-Team aus der Premier League, aber von denen gibt es ja bei weitem mehr als in der Primera División (bei allem Respekt). Aus dem League Cup sind sie bereits ausgeschieden, im FA Cup steht noch eine Entscheidung aus – auch sie spielen nicht nur auf einer Hochzeit. An körperliche Grenzen stoßen die Spieler, ja, und United kann sicher etwas lockerer aufspielen als Real, sollten die Blancos nicht ins Pokal-Finale einziehen. Aber trotzdem: Es ist zu schaffen, absolut! Erst im Pokal Vollgas, 89 Stunden später in der Liga mal schauen und 75 Stunden später nach Manchester. Das darf keine Ausrede sein!
Nik V.: Kannst du dir Real Madrid ohne CR7 vorstellen?
Ehrlich gesagt nein. Ich bin kein Ronaldo-Fanboy, sondern Madrid-Fan. Aber Real Madrid ohne Ronaldo… wie ein Grillfest ohne Bier! Es schmeckt bestimmt, aber irgendwas fehlt. Er ist einfach ein einzigartiger Akteur und ich will Özil, Higuaín und Co. mangelnde Spiel-Entscheidungs-Fähigkeiten gar nicht zusprechen – aber ich steh’ irgendwie doch auf fette Grillparties, Bier und Tore en masse, auf Spektakel!
Wares C. und Adam E.: Glaubst du, dass Real Madrid im Copa gegen Barça und in der Champions League gegen ManUnited weiter kommt?
Si und Yes!
Johii H.: Findest du die Kritik an Arbeloa gerechtfertigt?
Nein! Danke für diese Frage! Durch die Adern des Álvaro Arbeloa fließt königliches Blut, alles an ihm ist Madridismo. Klar, er hat weder die technische Versiertheit eines Marcelo noch die Abschlussstärke eines Ramos, aber was die meisten der Fans und Leser hier nicht sehen, wie überlegt er spielt und wie er in jeder Spielunterbrechung dazwischen geht, Mitspieler schützt, Schiedsrichter beeinflusst, Gegner einschüchtert – auch das gehört dazu. Er trägt das königliche Wappen mit Stolz, viel zu respektlos wird bei ihm in jeder Situation ein Fehler gesucht. Was die meisten gar nicht mitbekommen, wie er auch abseits des Platzes seine Farben verteidigt. Wie viele Profis gibt es denn noch, die öffentlich der Presse die Meinung geigen? Arbeloa es Madridismo!
Die Fragen der Community-Mitglieder sind auf Seite 2 beantwortet.
Real Madrid LIVE im Rückspiel im Old Trafford sehen? Hier gibt’s die Tickets!
- Seite 1 Antworten zu Facebook-Fragen
- Seite 2 Antworten zu Community-Fragen
Community-Beiträge