
Mascarell spielte mit Jović in Frankfurt
DÜSSELDORF/MADRID. Von Real Madrid zu Eintracht Frankfurt: Omar Mascarell entschied sich im Sommer 2013, seine Karriere als Fußballprofi bei einem vergleichsweise weniger namhaften Verein in Fahrt zu bringen. Den umgekehrten Weg ging kürzlich Luka Jović. Für 60 Millionen Euro wechselte der 21-jährige Serbe aus Hessen zu den Königlichen.
Bevor Mascarell zur Saison 2018/19 einen Vertrag bei seinem aktuellen Klub Schalke 04 unterschrieb, hatte er sich zwölf Monate lang eine Kabine mit Jović geteilt. Wenn der Spanier über den Angreifer spricht, spricht er also von einem ihm bestens Bekannten. Und er traut seinem Ex-Kollegen zu, sich im Madrider Haifischbecken einen Namen zu machen.
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„Jović hat die Fähigkeiten, um sich durchzusetzen“
„Er ist noch sehr jung, deshalb muss man geduldig mit ihm sein. Er kommt gerade in ein neues Land mit einer neuen Sprache und neuen Kultur. Nicht jeder kann mit dem Druck bei Real Madrid umgehen. Ich wünsche ihm, dass er sich durchsetzt. Die Fähigkeiten dazu hat er allemal, ich habe in seinem Alter selten einen so abschlussstarken Stürmer gesehen. Ich bin mir sicher, dass er die 60 Millionen Euro wert sein wird, die der Klub für ihn bezahlt hat“, sagte der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler in einem Interview mit SPOX und GOAL.
„Ich wollte nicht weglaufen.“ Bei unserem Treffen vor #S04FCB erzählte mir @OmarMascarell39 von seinem „harten“ ersten Jahr auf Schalke, den Tücken bei Real und dem bislang schönsten Moment seiner Karriere mit seinen Frankfurter „Brüdern“. Zum Interview: https://t.co/CaiXE3SRQw pic.twitter.com/2DGoCgnmuI
— Kerry Hau (@kerry_hau) August 23, 2019
Jović werde sehr viel von seinem Sturmkollegen Karim Benzema, gleichzeitig sein großer Konkurrent im Kampf um Einsatzminuten, lernen. „Da bin ich mir sicher“, so Mascarell, für den der 31 Jahre alte Franzose immerhin „der weltbeste Mittelstürmer der vergangenen zehn Jahre“ sei, „aber auch ein unglaublich feiner und bodenständiger Kerl, der jungen Spielern zur Seite springt und ihnen Tipps gibt“.
Trotz wertvoller Ratschläge von Benzema und Co. scheiterten in der Vergangenheit jedoch zahlreiche Youngster mit ihrem Vorhaben, sich bei Real durchzusetzen oder sich überhaupt einen Platz im Kader der ersten Mannschaft zu erkämpfen. Mascarell kann davon ein Lied singen. Der Sprung zu den Profis war auch für ihn eine unüberwindbare Hürde, insgesamt kam er auf nur einen Pflichtspiel-Einsatz. Deshalb ließ er sich vor seinem Schritt nach Deutschland erst an Derby County und dann an Sporting Gijón ausleihen.
„Als Spieler aus der eigenen Jugend hast du fast keine Chance“
„Real Madrid ist der größte Klub der Welt. Nach all dem, was ich bei diesem Klub gesehen habe, beeindruckt mich so schnell nichts mehr. Als junger Spieler aus der eigenen Jugend hast du fast keine Chance. Ich durfte zwar oft mit den Profis trainieren und auch einmal mit zur Saisonvorbereitung in die USA, aber mir war klar, dass ich dort zwar viel lernen, aber kein gestandener Profi werden kann“, erinnerte er sich.
Als unerfahrener Profi dürfe man „sich nicht verleiten lassen, zu denken, man habe es geschafft, wenn man dieses Wappen auf der Brust trägt. Das ist gefährlich, zumal du auch als junger Spieler schon sehr bekannt bist und zwielichtige Leute auf dich zukommen, die dich negativ beeinflussen wollen. Man muss vorsichtig sein und darf keine falschen Freundschaften schließen. Ich habe das dank der Erziehung meiner Eltern immer gut hinbekommen“, so Mascarell, der trotz seiner Chancenlosigkeit an der Concha Espina sicherlich stolz auf diesen Lebensabschnitt ist. Real sei schließlich „wie ein Zug, der nur einmal in deinem Leben hält. Du darfst ihn nicht davonfahren lassen“.
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