
Altintop nur ein Jahr in Madrid
ISTANBUL. Mitte 2011 gekommen, Mitte 2012 gegangen: Die Etappe von Hamit Altintop bei Real Madrid endete jäh. Zwar hatte der aus der Bundesliga vom FC Bayern München verpflichtete Mittelfeldspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben, wegen seiner im Premieren-Jahr bei den Königlichen aber nur zwölf Einsätze zog er zügig wieder von dannen. Und zwar Richtung Galatasaray Istanbul.
José Mourinho, seinerzeit Cheftrainer des weißen Balletts, reagierte verwundert, als Altintop sein Büro betrat, um mit ihm über einen Abgang zu sprechen. Das hat der inzwischen 36 Jahre alte Ex-Profi jetzt in einem Interview mit der spanischen Sportzeitung MARCA verraten. Mourinho habe Altintop damals gefragt: „Bist du verrückt? Du willst Real Madrid verlassen? Das kann nicht sein. Wie kannst du an so etwas denken?“
„Ich liebe Real Madrid, konnte aber nicht bleiben“
Er erklärte es dem „Special One“. Fehlende Zuneigung gegenüber dem Klub, das betonte der Deutsch-Türke nun nochmals, sei keineswegs der Grund für den Abschied gewesen: „Real Madrid war sehr wichtig für mich, ein entscheidender Karriere-Schritt. Ich liebe den Klub, die Stadt, den Präsidenten, José Ángel (Sánchez), aber ich konnte nicht bleiben.“
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Dass Altintop bloß ein Dutzend Pflichtspiele für Real bestritt, hatte auch mit seinen damals hartnäckigen Rückenproblemen zu tun gehabt. „Du kommst dort an und siehst (Cristiano) Ronaldo, (Iker) Casillas, (Gonzalo) Higuaín, (Karim) Benzema, (Sami) Khedira… und du fängst an, die Verantwortung zu spüren, einen guten Job zu machen. Du spürst Druck und mein Rücken bremste mich aus. Drei Monate lang war mein Ziel nur, ohne Schmerzen zu trainieren. Ich konnte nicht der wahre Altintop sein“, so der gebürtige Gelsenkirchener.
An Mourinho hat Altintop bloß gute Erinnerungen. „Er ist ein Großer. Ich mag ihn als Trainer, er gehört zu den Besten. In der Kabine ist er ganz anders, nicht so, wie es scheint. Er kommt mit dem Spieler gut klar, verteidigt ihn und steht für die Mannschaft ein. Ich weiß, dass es von außen anders wirkt, aber er kann mit allem, was die Mannschaft umgibt, sehr gut umgehen“, gab er zu verstehen.

„Madrid wird drei bis vier Jahre brauchen“
Eine hohe Meinung besitzt Altintop auch von Zinédine Zidane, dem aktuellen Coach der Madrilenen: „Ich respektiere Zidane sehr. Er ist ein großer Trainer und was er geleistet hat, das bleibt. Er hat Geschichte geschrieben. Ich hoffe, es wird für ihn sehr gut laufen. Das wäre das Beste. Der Druck ist groß und er muss alle Spiele gewinnen.“ Er glaubt aber: „Madrid wird drei bis vier Jahre brauchen, um diese neue Mannschaft zu formen.“
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