
Ein holpriger Start mit Ansage
MADRID. Die Erleichterung stand Luka Jović sowas von ins Gesicht geschrieben. Nachdem er in der 74. Minute wegen einer Abseitsstellung noch zurückgepfiffen worden war, war es in der Nachspielzeit beim 5:0 über Leganés dann endlich so weit: Der Serbe durfte sein erstes Tor im Dress der Königlichen bejubeln und man merkte förmlich, wie Reals Neuzugang mehr als nur ein Stein vom Herzen fiel. Das lange Warten auf den so wichtigen ersten Treffer und möglicherweise auch das Gerede über einen angeblichen Blitz-Abgang, welches Jović postwendend entkräftete, schienen keineswegs spurlos an der Nummer 18 vorüber gegangen zu sein.
Dass die Erwartungen nach der starken vergangenen Saison in Frankfurt (27 Tore, sieben Vorlagen) riesig sein würden, war natürlich abzusehen. Zu erwarten, dass der 21-Jährige im Real-Dress mehr oder weniger nahtlos an diese Leistungen würde anknüpfen können, war jedoch durchaus ein wenig vermessen. Schließlich zeigt auch das Beispiel Eden Hazard, dass selbst gestandene Weltklassespieler beim spanischen Rekordmeister eine gewisse Anlaufzeit benötigen.
Zumal der Serbe auch erst mal mit seiner neuen Rolle zurechtkommen muss, schließlich ist da ja noch ein gewisser Karim Benzema, der als Stürmer Nummer eins Zinédine Zidanes uneingeschränktes Vertrauen genießt und Jović – wie erwartet – bis auf Weiteres erst einmal ins zweite Glied verdrängt. Und in Kurzeinsätzen als Joker oder als Rotationsspieler (von seinen zehn Einsätzen spielte Jović nur in drei von Beginn an) in meist bunt zusammen gewürfelten B-Formationen hat man es erfahrungsgemäß nicht unbedingt leicht, erst Recht als Stürmer. Dass der Start bei den Blancos also durchaus holprig verlief, dürfte in Anbetracht der Umstände also nur bedingt überraschen.
Macht’s Jović wie Benzema?
Apropos Benzema: Blickt man auf die Anfänge des Franzosen in Madrid, sind durchaus Parallelen zum Start von Jović erkennbar. Auch Reals Nummer 9 tat sich anfangs im neuen Umfeld merklich schwer (erste Saison 2009/10: 33 Einsätze, neun Tore, sechs Vorlagen), benötigte am Ende sogar weitaus mehr als eine Spielzeit, um sich letztlich als unumstrittener Sturmführer gegen Gonzalo Higuain zu behaupten. Doch die Verantwortlichen bewiesen damals eine Menge Geduld mit dem sensiblen Mittelstürmer – und sollten letzten Endes reichlich belohnt werden. Im Fall von Jović zeichnet sich eine ähnliche Vorgehensweise ab. Im Verein genießt der Serbe volle Rückendeckung, Zidane versucht ihn langsam aufzubauen und behutsam an das Team heranzuführen. Man wird Geduld mit dem Frankfurter Überflieger der letzten Saison haben. Die Hoffnung, dass der Serbe einen ähnlichen Weg einschlägt wie damals der junge Benzema, ist durchaus groß an der Concha Espina.
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