
Champions League: Hakimi erzielt vier der fünf BVB-Tore
DORTMUND/MADRID. Das altehrwürdige Westfalenstadion lag ihm zu Füßen. Dass Borussia Dortmund am Dienstag in der Champions League das Kunststück gelang, gegen Inter Mailand nach einem 0:2 noch 3:2 zu gewinnen, war allen voran Achraf Hakimi zu verdanken. Der von Real Madrid bis Mitte 2020 an den BVB ausgeliehene Marokkaner erzielte nach dem Seitenwechsel zunächst den Anschluss (51.), woraufhin er sich nach Julian Brandts zwischenzeitlichem Ausgleich (64.) sogar noch als Siegtorschütze feiern lassen konnte (77.). Hakimi glänzte als Rechtsverteidiger und Torjäger in Personalunion.
Und das nicht zum ersten Mal. In der laufenden Königsklassen-Gruppenphase führte der 21-Jährige seine Mannschaft bereits Anfang Oktober mit einem Doppelpack beim 2:0 gegen Slavia Prag im Alleingang zum Erfolg. Vier der bislang fünf Dortmunder Champions-League-Tore gehen auf das Konto der Nummer 5. Die Entwicklung, die Hakimi seit seiner Ankunft bei den Westfalen Mitte 2018 bereits genommen hat, wird in Madrid für große Zufriedenheit sorgen. Als wäre es nicht erfreulich genug, dass der flinke Defensiv-Spezialist mit seinen bis dato 45 BVB-Einsätzen reichlich Spielpraxis erhält, kann er den Partien mit seinen neun Toren und neun Vorlagen immer wieder auch seinen Stempel aufdrücken.
[advert]
Hakimi offen für Real-Rückkehr: „Warum nicht?“
Kurz: Hakimi bereitet sich optimal auf seine Rückkehr zu den Königlichen vor. Darauf, ab der kommenden Saison auch im Estadio Santiago Bernabéu durchzustarten und zu begeistern. Lust auf das Comeback scheint er bereits zu haben. „Warum sollte ich nicht eines Tages zurückkehren? Real Madrid ist mein Zuhause, das weiß ja jeder“, sagte der Nationalspieler zu „El Chiringuito“ – und dem Radiosender CADENA SER: „Ich bin bis zum Saisonende in Dortmund und dann werden wir weitersehen.“
BVB um feste Hakimi-Verpflichtung bemüht
Auch wenn das Leihgeschäft zwischen Real und den Borussen ohne Kaufoption zum nächsten 30. Juni endet, wird eine definitive Entscheidung in der Causa Hakimi wohl erst nach dem Jahreswechsel fallen. Die Bosse des Bundesligisten um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ließen schon in der vergangenen Saison durchklingen, den Versuch einer festen Verpflichtung unternehmen zu wollen. Gerade nach einem Auftritt wie dem gegen Inter werden diese Gedankenspiele gewiss nicht über Bord geworfen.
Konkurrenz in Madrid groß
Andererseits dürfte es sich der Dortmunder Leistungsträger selbst trotz seiner Verbundenheit zu Real auch gut überlegen, ob ihm ein Aufenthalt bei dem Starensemble von Zinédine Zidane ab der nächsten Spielzeit guttun würde. Dazu passt auch seine unlängst getroffene Aussage, er fände es „nicht schlimm, wenn es im Sommer noch nicht nach Madrid zurückgeht“. Auch wenn er inzwischen sowohl als rechter und linker Verteidiger als auch als rechter und linker Mittelfeldspieler agieren kann, ist die Konkurrenz in Madrid groß. Eine Einsatzgarantie wie bei den Schwarz-Gelben besäße er dort nicht.
Rechtsverteidiger Daniel Carvajal ist erst 27 Jahre alt, auf der linken Seite hat das weiße Ballett bald mit Marcelo, Ferland Mendy und dem vom FC Sevilla zurückkehrenden Sergio Reguilón gleich drei Möglichkeiten. Auf den offensiven Flügeln ist die Auswahl mit Eden Hazard, Gareth Bale, Rodrygo Goes, Vinícius Júnior, Lucas Vázquez, Marco Asensio und Brahim Díaz nach aktuellem Stand ebenso vielfältig. Und vielleicht wagen die Madrilenen im Sommer ja noch den großen Versuch, Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain loszueisen.
Community-Beiträge