
Ødegaards erster Auftritt im Bernabéu seit Jahren
MADRID. „Ich war etwas nervös vor so vielen Leuten zu spielen, aber ich habe versucht den Moment zu genießen. Das ist ein ganz besonderer Tag, ich bin sehr stolz und glücklich.“ So klingt jemand, der gerade mit 16 Jahren und 157 Tagen zum jüngsten Debütanten in Real Madrids Geschichte aufstieg. Denn am 23. Mai 2015, wenige Monate nach seinem Wechsel nach Madrid, war es soweit und Martin Ødegaard lief erstmals für Real Madrid auf. Zwar bezeichnete der damalige Coach Carlo Ancelotti das Debüt des „Jungen aus Norwegen“ beim 7:3-Sieg über Getafe als „PR-Aktion“, und doch wurde vor 1.645 Tagen Geschichte geschrieben.

Leihe geplant bis 2021 – oder kürzer?
Der Mann aus Drammen durfte danach zwar noch in einem Pokalspiel (6:1 gegen Leonesa, 30. November 2016) an der Concha Espina wirbeln – seinem zweiten und bisher letzten Pflichtspiel im weißen Trikot – doch dürfte er sich am Samstagabend speziell an den letzten Spieltag der Saison 2014/15 erinnert fühlen. „Das wird besonders“, verriet er bereits im Vorfeld, und doch ist für Romantik an diesem 14. Spieltag (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) kein Platz. Denn Ødegaard spielt aktuell nicht für Real, sondern „La Real“: An Real Sociedad ist der mittlerweile 20-Jährige verliehen, geplant sind zwei Jahre bis 2021, doch nachdem er schon in der bisherigen Saison zu den besten Akteuren in LaLiga gehört, könnte eine weitere Sternstunde unter Florentino Pérez‘ Augen diese Pläne schnell ändern.
Pérez: „Wird einer der großen Stars von Real Madrid sein“
Ødegaard selbst will seine Verpflichtungen mit den Basken erfüllen, weiß aber auch: „Im Fußball weiß man nie.“ Madrid-Präsident Pérez weiß auch einiges: Nachdem der Spanier im Winter 2015 das europaweite Tauziehen um den norwegischen Wunderknaben gewonnen hatte, kommentierte er die Entwicklung “Martinios” im vergangenen Mai: „In einigen Jahren wird er einer der großen Stars von Real Madrid sein, davon bin ich überzeugt.“
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Oder doch nicht? Nach einer ordentlichen Leih-Saison 2017/18 bei Heerenveen und einer herausragenden Spielzeit 2018/19 bei VItesse Arnheim ist der skandinavische Feinfuß einer der Hauptverantwortlichen für den Höhenflug von Überraschungs-Team Real Sociedad. Nicht nur mit zwei Toren und drei Vorlagen in elf Partien beflügelte der Norweger seinen neuen Klub, er ist Dreh- und Angelpunkt des baskischen Angriffsspiels, jeder Angriff geht über ihn. Als Neuzugang trägt er schon früh Verantwortung, darf Standards treten, und nur drei Akteure spielen Liga-weit durchschnittlich noch mehr Key-Pässe pro Spiel als Ødegaard (2,5). Keiner Wunder, dass er so offiziell zum Spieler des Monats September ausgezeichnet wurde. Mit seinem genialen Auge, der nicht minder schwachen Technik und einer starken Schusstechnik (ein Großteil seiner elf Tore für Vitesse fielen außerhalb des Strafraums) wird er noch weiter für Schlagzeilen sorgen. Auch am Samstagabend?
Jubeln wolle er im Falle eines Treffers im Bernabéu nicht. Dazu dürften sich zu späteren Zeitpunkten noch genügend Gelegenheiten bieten. Mit einem im Sommer verlängerten Vertrag bis 2023 ausgestattet, soll es diesmal nicht 1.645 Tage dauern bis zum nächsten Auftritt in seinem fußballerischen Zuhause.
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