Interview

„Es kommen Gefühle zurück, die ich verloren geglaubt habe“

Kakás Abschied im Winter schien schon beschlossene Sache, schlussendlich platzte der Deal aber doch noch. Am Ende musste Ricardo Kaká in Madrid bleiben, wo er über die Rolle des Reservisten nicht mehr hinweg zu kommen schien. Nun freut sich der Brasilianer aber über seinen Einsatz in der Startelf.

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Will endlich wieder mehr Grund haben sich zu freuen: Ricardo Kaká

Die Renaissance eines Künstlers?

MADRID. Es war eine exemplarische Situation, als Ricardo Kaká am 13. Januar von José Mourinho das Vertrauen bekam. Als Joker kam er gegen Osasuna ins Spiel und verließ das Feld schon 17 Minuten später wieder – Gelb-Rot! Es war eine Bestätigung dafür, dass man sich in der Transferperiode berechtigt Gedanken um einen Wechsel des Mittelfeldmanns machte. Der AC Mailand wollte ihn zurück, konnte ihn dann aber – angeblich – nicht bezahlen. Kaká musste folglich in Madrid bleiben, wo ihm niemand mehr Großes zutraut. Dieses Misstrauen kommt auch nicht aus dem Nirwana, schließlich absolvierte der dritt-teuerste Einkauf der Madrider Klubgeschichte (nur Cristiano Ronaldo mit 94 und Zinédine Zidane mit 73,5 Millionen Euro kosteten mehr) in seiner bisherigen Zeit an der Concha Espina gerade einmal magere 33,4 Prozent der möglichen Gesamtspielzeit. In nur 6171 Minuten von 18.450 Minuten konnte Kaká bisher nur zeigen, was er auf dem Kasten hat. Nach der Aktion in Pamplona wuchs das Misstrauen um ein weiteres Mal an, weshalb auch Trainer Mourinho nicht mehr auf ihn zurückgriff.

[dataset id=32]Bis zum vergangenen Wochenende. Um Spieler zu schonen und aufgrund diverser Ausfälle bekam der Brasilianer die Chance in der Startaufstellung gegen Rayo Vallecano. Diese konnte er auch wahrhaft nutzen und erinnerte in manchen Zügen an den Kaká aus der Vergangenheit. „Wenn ich so weitermachen kann, dann ist hier noch alles möglich. Ich trainiere weiter am Limit, wie ich es bis jetzt auch getan habe, damit ich meine Ziele und die des Madridismo erreichen kann“, gab sich 30-Jährige hoch ambitioniert. „Ich arbeite hart für meinen Trainer, die Mannschaft und den Verein. Es kommen Gefühle zurück, die ich verloren geglaubt habe.“

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Fans wollen Kaká gegen Barça und Manchester

Das hat auch die Anhängerschaft der Blancos erkannt. Eine Umfrage der spanischen Sportzeitung AS ergab nämlich, dass satte 62 Prozent der Leserschaft den Brasi-Star sowohl im – aufgepasst – Halbfinal-Rückspiel der Copa del Rey gegen den FC Barcelona am kommenden Dienstag als auch im eminent wichtigen Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester United von Beginn an zum Zug kommen solle! Beide Partien sind bekanntlich welche, in denen es um alles oder nichts geht. Oder anders: In denen die Saison auf dem Spiel steht! Ob Kaká den Königlichen irgendwie dabei wird helfen können, in beiden Wettbewerben Richtung Finale zu marschieren und seine persönliche Situation so gut zu gestalten, wie man es von ihm nicht mehr erwatet hätte? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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