Reportage

Jović mit viel Druck und wenig Spielzeit – Geduld und Fleiß gefragt

60 Millionen Euro legte Real Madrid im Sommer auf den Tisch, um Luka Jović nach einer furiosen Saison bei Eintracht Frankfurt nach Madrid zu lotsen. Bei den Königlichen kommt der Serbe bislang aber kaum zum Zug. Allen voran, weil sich Sturmkollege Karim Benzema auch in dieser Saison in absoluter Top-Form präsentiert. Doch wann bekommt Jović endlich seine Chance?

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Im Schnitt steht Jović nur 21 Minuten pro Partie auf dem Rasen – Foto: Oscar del Pozo/AFP via Getty Images

Jović mit viel Druck und wenig Spielzeit

MADRID. Mit großen Hoffnungen kam Luka Jović im Juli von der Eintracht Frankfurt zu Real Madrid. Dort in Madrid hat der junge Serbe aber bis dato schwer zu kämpfen. Von bislang 19 möglichen Pflichtspielen stand der Angreifer in gerade einmal elf auf dem Platz, dabei aber auch insgesamt nur 319 Minuten. Beim 2:1-Sieg am Samstag bei Deportivo Alavés? Da schmorte der Youngster wie zuletzt auch unter der Woche beim 2:2 gegen Paris Saint-Germain erneut über die volle Distanz auf der Bank. Der 21-Jährige kommt damit im Schnitt lediglich auf 21 Einsatzminuten pro Partie – zu wenig, um zu zeigen, weshalb man ihn im Sommer verpflichtet hatte.

Jović’ Zeit in Madrid läuft bislang eher unglücklich. Der Serbe selbst äußert sich selten, gab zumindest nach seinem ersten Treffer Ende Oktober gegen Leganés zur Kenntnis: “Mich hat vor allem der Wunsch motiviert, den Verantwortlichen des größten Klubs der Welt zu zeigen, dass sie mit meiner Verpflichtung keinen Fehler begangen haben.” Der Druck, der auf dem Knipser lastet ist enorm: Wenn er eingesetzt wird, muss er liefern, am besten treffen, doch das gelang ihm bislang erst einmal.

Kein Vorbeikommen an Benzema

Die Qualitäten des Ex-Frankfurters sind unumstritten, hat er doch in der vergangenen Spielzeit bei den Hessen noch in 47 Pflichtspielen 27 Tore erzielt und ordentliche sieben vorbereitet. Doch Real Madrid ist ein anderes Kaliber. Während Jović’ bei der Eintracht unumstrittener Stammspieler war, hat sich dieser bei den Königlichen mit keinem geringeren als Karim Benzema zu messen. “Karim ist derzeit der beste Stürmer”, adelte unter anderem kürzlich erst Eden Hazard seinen Offensivkollegen. Der Franzose trifft am laufenden Band (14 Treffer in 18 Spielen), ist auch in dieser Saison aus der Startelf nicht wegzudenken.

Zinédine Zidane setzt deshalb wie bereits in den Vorjahren auf Benzema, sieht diesen gar „auf einem Level mit Cristiano (Ronaldo)“. Für dessen Sturmkollegen in der zweiten Riege ein Problem. Fand nicht auch schon Álvaro Morata, Gonzalo Higuaín und Mariano Díaz in der vergangenen Spielzeit und in dieser erst recht kein Vorbeikommen am erfahrenen Torjäger, der in mittlerweile über zehn Jahren bei den Königlichen 236 Treffer in 483 Pflichtspielen erzielt hat.

Doppelspitze-Versuch fehlgeschlagen – Jović braucht Geduld

Anfangs der Saison probierte Zidane noch Jović und Benzema gemeinsam in der Startformation auflaufen zu lassen – ohne Erfolg. Sowohl in Testspielen als auch in der Liga beim 2:2 gegen Villarreal trug dieser Versuch keine Früchte. Zu ungefährlich und unharmonisch war Reals Offensivspiel mit beiden Mittelstürmern, weshalb “Zizou” bereits früh wieder davon absah und auf ein gewohntes 4-3-3-System setzte. Das klappte bekanntlich immerhin besser.

Ob es in Zukunft nochmal zu diesem Experiment kommt? Eher unwahrscheinlich. Der Serbe muss damit auf Einsätze ohne Benzema hoffen. Zu viele wichtige Spiele hat Real Madrid aktuell, zu gut läuft es derzeit. So gut wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Von daher gibt es nicht viele Möglichkeiten zur Rotation. Dessen muss sich Jović aber vor seiner Unterschrift bewusst gewesen sein. Seine Chancen werden kommen, doch er muss geduldig bleiben. Doch wann ist es so weit?

In der Champions League sind die Königlichen bereits seit dem letzten Spieltag für das Achtelfinale qualifiziert. Würde sich daher am 11. Dezember beim FC Brügge eine Möglichkeit ergeben, Benzema eine Pause zu gewähren. In der Liga hingegen steht den Blancos ein ernster Monat bevor: Nächsten Samstag geht es im Bernabéu gegen Espanyol, ehe es am 15. Dezember zum schweren Auswärtsspiel nach Valencia geht, bevor der große Clásico am 18. Dezember im Camp Nou ansteht. Am 22. Dezember macht Real letztlich den Jahresabschluss gegen Bilbao. Ob sich dabei viele Möglichkeiten für Jović ergeben, um mehr Spielzeit zu generieren und sein Treffer-Konto aufzubessern? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich – Jović muss kämpfen.

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Kommentare
So ist das halt im totalitären Zidane-Staat. Besteht das kleinste Risiko, dass einer der Neuen seine Lieblinge übertrumpfen könnte, wird die Person einfach knallhart ausgeschaltet und nach dem unvermeidlichen Wechsel zu Protokoll gegeben, dass der Spieler nicht genug Geduld und Klasse gehabt habe.
 
So ist das halt im totalitären Zidane-Staat. Besteht das kleinste Risiko, dass einer der Neuen seine Lieblinge übertrumpfen könnte, wird die Person einfach knallhart ausgeschaltet und nach dem unvermeidlichen Wechsel zu Protokoll gegeben, dass der Spieler nicht genug Geduld und Klasse gehabt habe.

Varane hat man auch von 11/12 bis 14/15 schmoren lassen, obwohl er schon damals im Clasico (11/12) Messi in seiner Hosentasche hatte. Jovic wird dasselbe „Leid“ erfahren, aber um ans Ziel zu gelangen muss man halt zuerst Dreck fressen.

Valverde wird auch mehr oder weniger als Stammkraft gesehen und das obwohl Modric einer der Zizou „Jünglinge“ ist. Somit ist dein Kommentar bodenlos und resultiert mal wieder aus dem einseitigen Hass ggü. Zidane und vorallem Benzema.
 
Varane hat man auch von 11/12 bis 14/15 schmoren lassen, obwohl er schon damals im Clasico (11/12) Messi in seiner Hosentasche hatte. Jovic wird dasselbe „Leid“ erfahren, aber um ans Ziel zu gelangen muss man halt zuerst Dreck fressen.

Wirklich ein unfassbar passender Vergleich... Varane war 2011 18 Jahre alt und wurde mit 22, spätestens 23 Stammspieler. Jovic wird in ein paar Tagen schon 22, soll er denn bis 30 warten?

Valverde wird auch mehr oder weniger als Stammkraft gesehen und das obwohl Modric einer der Zizou „Jünglinge“ ist.

"Ausnahmen bestätigen die Regel" schon mal etwas davon gehört? Nur weil du dir eine der wenigen Ausnahmen bei Zidane rauspickst, ändert das rein gar nichts an der Grundaussage.
 
Wirklich ein unfassbar passender Vergleich... Varane war 2011 18 Jahre alt und wurde mit 22, spätestens 23 Stammspieler. Jovic wird in ein paar Tagen schon 22, soll er denn bis 30 warten?

Valverde wird auch mehr oder weniger als Stammkraft gesehen und das obwohl Modric einer der Zizou „Jünglinge“ ist.

"Ausnahmen bestätigen die Regel" schon mal etwas davon gehört? Nur weil du dir eine der wenigen Ausnahmen bei Zidane rauspickst, ändert das rein gar nichts an der Grundaussage.

Das Alter spielt keine Rolle. Damals wie bei Varane ist es Jovic‘s erste Saison bei Real Madrid. Manchmal denke ich mir, dass dir garnicht bewusst ist, wie groß eigentlich Real Madrid ist. Nach dir sollte man jeden Sommer frische Gesichter bringen, die alten absägen und am Besten mit einer komplett neuen Elf in die neue Saison gehen. Was das für ein Risiko birgt ist dir wohl nicht bewusst und das ein Verein wie Real Madrid sich sowas nicht leisten kann ist wohl klar. Das Risiko auf dieselbe Elf zu vertrauen (mit punktuellen Veränderungen) birgt ein kleineres Risiko als wenn man 5 Spieler, die seit Jahren das Gerüst des Teams stellen, abzusägen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Alter spielt keine Rolle. Damals wie bei Varane ist es Jovic‘s erste Saison bei Real Madrid. Manchmal denke ich mir, dass dir garnicht bewusst ist, wie groß eigentlich Real Madrid ist. Nach dir sollte man jeden Sommer frische Gesichter bringen, die alten absägen und am Besten mit einer komplett neuen Elf in die neue Saison gehen. Was das für ein Risiko birgt ist dir wohl nicht bewusst und das ein Verein wie Real Madrid sich sowas nicht leisten kann ist wohl klar. Das Risiko auf dieselbe Elf zu vertrauen (mit punktuellen Veränderungen) birgt ein kleineres Risiko als wenn man 5 Spieler, die seit Jahren das Gerüst des Teams stellen, abzusägen.

Deine Sicht ist leider absolut kurzfristig und nur auf den Erfolg des Tages ausgerichtet.

Finde in dieser Hinsicht (bei aller Antipathie auf menschlicher Ebene) einen Pep Guardiola sehr vorbildlich was das angeht. Er sägt regelmäßig einige Altstars ab, setzt junge Talente ein und nimmt eine kurzfristige Schwächung in Kauf. Meist stand am anderen Ende etwas besseres als zuvor, es kann sich also durchaus lohnen.

Dein Weg ist auch in Ordnung, dann braucht man sich halt nicht zu wundern, wenn man eines Tages aufwacht, vor einem komplett überalterten Kader steht (Milan, ManU und Inter 2009-2011 lassen grüßen), welcher sich alleine schon aufgrund der schieren Investitionssumme kaum mehr erneuern lässt und junge, hochveranlagte Spieler nicht mehr kommen wollen, da sie sich ihre Karrieren nicht nehmen lassen wollen und am Ende des Tages in den goldenen Käfigen der Scheich-Clubs um PSG und City herum landen.
 
Deine Sicht ist leider absolut kurzfristig und nur auf den Erfolg des Tages ausgerichtet.

Finde in dieser Hinsicht (bei aller Antipathie auf menschlicher Ebene) einen Pep Guardiola sehr vorbildlich was das angeht. Er sägt regelmäßig einige Altstars ab, setzt junge Talente ein und nimmt eine kurzfristige Schwächung in Kauf. Meist stand am anderen Ende etwas besseres als zuvor, es kann sich also durchaus lohnen.

Dein Weg ist auch in Ordnung, dann braucht man sich halt nicht zu wundern, wenn man eines Tages aufwacht, vor einem komplett überalterten Kader steht (Milan, ManU und Inter 2009-2011 lassen grüßen), welcher sich alleine schon aufgrund der schieren Investitionssumme kaum mehr erneuern lässt und junge, hochveranlagte Spieler nicht mehr kommen wollen, da sie sich ihre Karrieren nicht nehmen lassen wollen und am Ende des Tages in den goldenen Käfigen der Scheich-Clubs um PSG und City herum landen.

zu manu 2.0 werden wir sicher nicht. Kleine aufzählung:

ode,valverde,goes,mbappe,hakimi,vini,militao,mendy und noch eine handvoll stars im besten alter (kroos,casemiro,dani,varane,hazard,isco und james)

frisches blut ist genug da und die alten spieler werden schon vernünftig ersetzt bzw ihr ersatz ist jetzt schon da. In einpaar jahren kommt dann auch noch mbappe. Wenn jovic wie seine vorgänger nicht warten will dann wird hat wieder ein neuer stürmer gekauft werden, spätestens wenn mbappe da ist haben wir dann eine neue 9. Die frage ist aber eh wie lange benze auf diesem niveau weiter machen kann.

Angst um madrid braucht man echt nicht haben, wir stehen was das zukunftspotenzial anbelangt wohl am besten da in ganz europa und das obwohl wir erste eine goldene generation hinter uns haben ;)
 
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Ich binn dafür das er mehr spielzeit bekommt aber ich kenne dass aus erfahrung, wenn mann grad im neuen klub ist der größer ist als der vorherige mann zeit braucht um wirklich gut zu funktionieren um auch unter anderem mit dem neuen Mitspielern eine festere Bindung zu finden.
So ging es mir oder vlt sind wir Jugoslaven so :-)
 
@Realfan forever

Nichts für Ungut, aber dein Post kommt mir im Wesentlichen wie Copypaste von dem vor, was 2015-2017 Verfasst wurde. Lediglich mit stetig geänderten Namen.

Damals hieß es: "Wir brauchen keine Zukunftssorgen zu haben, wir haben Morata, Danilo, Isco, Jese, Asensio, Theo, Vallejo, Llorente, Kovacic,..."

Wie viele davon sind heute noch hier, respektive überhaupt noch relevant? Mehr als eine halbe Stammelf hat sich nicht zu dem entpuppt, was (zu) viele erwartet haben und es sind im Wesentlichen immer noch die alten Bekannten an Board. Aber deine Kernaussage stimmt, WENN man den Jungs Einsatzzeiten und Vertrauen schenkt, die Augen nach weiteren Spielern offen hält UND Hochveranlagten die Chance, gibt sich zunächst wo anders zu präsentieren. Das Modell-Ödegaard ist für mich der Prototyp der Talententwicklung und auch ein Valverde ist nicht auf der Bank, sondern bei seiner Leihe in La Coruna gereift.
 
zu manu 2.0 werden wir sicher nicht. Kleine aufzählung:

ode,valverde,goes,mbappe,hakimi,vini,militao,mendy und noch eine handvoll stars im besten alter (kroos,casemiro,dani,varane,hazard,isco und james)

frisches blut ist genug da und die alten spieler werden schon vernünftig ersetzt bzw ihr ersatz ist jetzt schon da. In einpaar jahren kommt dann auch noch mbappe. Wenn jovic wie seine vorgänger nicht warten will dann wird hat wieder ein neuer stürmer gekauft werden, spätestens wenn mbappe da ist haben wir dann eine neue 9. Die frage ist aber eh wie lange benze auf diesem niveau weiter machen kann.

Angst um madrid braucht man echt nicht haben, wir stehen was das zukunftspotenzial anbelangt wohl am besten da in ganz europa und das obwohl wir erste eine goldene generation hinter uns haben ;)

Sehe ich genauso. Verstehe gar nicht gegen wen dein (Currygoesforthree) Hate geht. Soll jetzt Jovic anstelle von Benzema spielen der zurzeit weltklasse Werte bringt und gut performt. Jovic wird seine Zeit bekommen. Es dauert halt nunmal wenn man als Junger Spieler zu Real kommt. 1-2 Jahre muss man halt einplanen bis Benzema auch nicht mehr der jüngste ist (33-34). Sowie Valverde gerade Modric seine Position Stück für Stück übernimmt wird es in Zukunft mit Benzema und Jovic laufen. Du tust so als ob eine Karriere mit 23 schon vorbei ist wenn man noch kein Stammspieler bei Real ist. Abgesehen davon sind wir für die Zukunft gut abgesichert. Die einzige Position bei der noch Ersatz geholt werden muss, ist Ramos seine, da ich davon ausgehe dass er auch in 1 - 1,5 Jahre nicht mehr auf Top-Niveau performt.
 
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