
“Ich wollte mich erst in England versuchen”
EDEN HAZARD über…
…den Traum Real Madrid: „Ich habe es immer gesagt: Für diesen Klub zu spielen, ist ein Traum. Als ich noch ein kleiner Junge war und im Garten spielte, war Real Madrid immer mein Lieblingsklub und Zidane mein Lieblingsspieler, mein Idol. Das Bernabéu-Stadion wirkte im Fernsehen immer so magisch und das weiße Trikot wie ein Mythos. Und als wir mit der Familie in den Urlaub nach Spanien sind, war Real Madrid immer das Gesprächsthema schlechthin. Leider sind wir nie nach Madrid in den Urlaub, weil die Stadt für meine Familie mit dem Auto zu weit weg von Belgien war. Ich wollte einfach immer zu diesem Klub.“
…ein mögliches Gefühl der Reue, erst mit 28 bei den Blancos unterschieben zu haben: „Dort, wo ich war, liefen die Dinge sehr gut für mich. Natürlich gab es die Möglichkeit, eher nach Madrid zu wechseln und es war auch logisch für mich, diesen Schritt zu wagen, aber ich war nicht frustriert, als es zunächst nicht klappte.”
…seine Entscheidung pro Chelsea, als er noch für Lille spielte und Real auch schon Interesse zeigte: „Es gab die Möglichkeit, nach Madrid zu gehen, aber ich wollte mich erst in England versuchen, wo es einfacher war. Ich war ja erst 21. Jeder Spieler in dem Alter hat es bei Real Madrid schwer.”
“Wenn ich im Urlaub bin, bin ich halt im Urlaub”
…das Theater um seinen Wechsel von Chelsea zu Real: „Jahr für Jahr wurde darüber gesprochen, dass ich nach Madrid wechseln könnte oder Real an mir interessiert sei, aber der Kontakt entstand erst vor zwei, drei Jahren. Nach der WM 2018 wollte ich wechseln, aber Chelsea war dagegen. Und das habe ich respektiert, ich wollte keinen schmutzigen Abschied. Das passt nicht zu mir.”
…die Bedeutung, ein Teil von Real Madrid zu sein: „Real Madrid ist eine andere Welt. Das Trainingsgelände ist gigantisch. Ich habe nie versucht, all die Plätze zu zählen, die hier stehen. Wenn du beim Spielerhotel ankommst, sagst du dir selbst, dass dieser Klub anders ist als die anderen. Es ist der beste Klub, weil bei ihm die besten Arbeitsbedingungen herrschen. Dann betrittst du die Kabine und spürst die Geschichte, die den Klub umgibt. Du spürst sofort: All die Spieler sind hier, um zu gewinnen. Und auch wenn du ein paar Fans triffst, sagen sie dir, dass du jedes Jahr die Champions League gewinnen musst. Es ist eine Kultur.“
…sein Übergewicht zu Saisonbeginn: „Es stimmt, dass ich zu viel Gewicht hatte. Ich werde so etwas nie leugnen, denn wenn ich im Urlaub bin, bin ich halt im Urlaub. Ich habe fünf Kilo zugenommen. Ich bin jemand, der schnell zunimmt, aber auch schnell wieder abnimmt. Als ich 18 war und noch bei Lille spielte, hatte ich 72 oder 73 Kilogramm drauf. Dann baute ich Muskelmasse auf und wog 75 Kilogramm. Heute wiege ich an einem schlechten Tag 77 Kilogramm. In diesem Sommer waren es 80. Die hatte ich aber innerhalb von zehn Tagen wieder runter.“

“Bei Zidane steht der Spaß über allem”
…sein allererstes Gespräch mit Zinédine Zidane: “Das war während der EM 2016 in Frankreich. Er rief mich an und sagte: ‘Es wäre sehr gut, wenn du zu uns kommen würdest.’ Wenn Zidane dich anruft, weißt du: Es wird ernst! So etwas macht etwas mit dir, so etwas beeinflusst dich. Ich habe mir während des Turniers nicht den Kopf über diese Worte zerbrochen, aber natürlich gingen sie mir auch nicht aus dem Kopf. Sie waren seitdem immer in meinem Hinterkopf. Er sagte auch: ‘Wir sehen uns eines Tages, wenn du nach Madrid kommst.’ Ich bin glücklich, dass dieser Traum wahr wurde.”
…Zidanes Art: “Er ist ein simpler, normaler Typ. Er spricht nicht viel und wenn, dann sagt er dir ein paar kurze Sätze, damit du dich wohl fühlst. Er muntert dich auf, wenn es nicht läuft und sagt, dass du ruhig bleiben und dich entspannen sollst. Er will nur das Beste für seine Spieler, weil er seine Spieler liebt. Und das kommt sehr gut in der Mannschaft an. Du hast das Gefühl, dass alle glücklich und zufrieden sind, ihn als Trainer zu haben – selbst die, die nicht spielen. Das ist entscheidend. Du merkst einfach, dass er selbst einmal gespielt hat und sich in seine Spieler hineinversetzen kann. Er redet nicht um den heißen Brei herum und verzichtet auf zu viele Emotionen, sondern kommt schnell auf den Punkt.”
…das Training von Zidane: „Wir trainieren immer mit dem Ball. Der Spaß am Spiel steht über allem. Wenn du wie ich italienische Trainer – Conte oder Sarri etwa – kennst, hast du weniger Spaß, weil das Training einen klareren Rahmen hat und sich viel mehr Übungen wiederholen. Da musst du dir den Spaß wirklich über die Spiele mit Siegen holen. Bei Zidane ist das anders.“
…sein wichtigster Ansprechpartner im Team: „Natürlich Courtois. Aber auch Greg Dupont, der Physio, war von Anfang an ein wichtiger Ansprechpartner für mich. Generell war es sehr einfach, sich zu integrieren, weil der Trainerstab Französisch spricht und es mit Benzema, Mendy und Varane ja auch einige Spieler gibt, die Französisch sprechen.“
“Der Klub teilte Mariano mit, mir die 7 zu geben”
…sein nicht immer einfaches erstes halbes Jahr bei Real: „In den ersten zwei, drei Monaten war das, was ich gezeigt habe, nicht ausreichend. Da habe ich mir auch selbst gesagt, dass ich es viel besser kann. Danach wurde es immer besser. Ich habe begonnen, mehr zu dribbeln, den Abschluss zu suchen, meine Mitspieler mit vielen Pässen besser in Szene zu setzen. Das einzig Schlechte, wie ich finde, sind mittlerweile nur meine Statistiken. Ich mache gewiss nicht alles gut, aber ich versuche es. Leider haben mich auch immer wieder kleinere oder wie aktuell größere Verletzungen ausgebremst.“
…seine Trikotnummer: „Zu Beginn gehörte die 7 noch Mariano. Ich wollte ihn nicht nach der Nummer fragen, das ist nicht mein Stil. Die 10 gehörte Modrić, die 17, die ich zunächst bei Chelsea hatte, Lucas Vázquez. Die 16 war noch frei, gefiel mir aber nicht. Also habe ich mich für die 50 entschieden, doch in der spanischen Liga kann man nur die Nummern 1 bis 25 tragen. Letztlich teilte der Klub Mariano mit, mir die 7 zu geben.“
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