
Attentat auf Kovačević: Bravo wird beschuldigt
BELGRAD/MADRID. Einst Mitglied der “Galácticos”, heute Skandaljäger – auch 2020 scheint es nicht ruhiger um Raúl Bravo zu werden. Nachdem er im Mai 2019 als einer von elf Drahtziehern einer kriminellen Vereinigung aufflog, die aus manipulierten Spielen in LaLiga und LaLiga2 Profit bei Sportwetten schlug, droht ihm nun offenbar ein weiteres Strafverfahren – wegen versuchten Mordes an seinem ehemaligen Mitspieler Darko Kovačević. Das behaupten zumindest der serbische TELEGRAF und die italienische GAZZETTA DELLO SPORT.
Doch zunächst der Reihe nach: Der serbische Ex-Nationalspieler Kovačević lief von 2007 bis 2009 an der Seite von Bravo bei Olympiakos Piräus auf. Die beiden waren gut befreundet, erzählten sich viele Geheimnisse. Bravo soll Kovačević auch in seine Absichten hinsichtlich möglicher Spielmanipulation eingeweiht haben, was sich später als großer Fehler herausstellte. Kovačević nämlich trug im vergangenen Jahr mit detailreichen Aussagen dazu bei, den spanischen Sportwettring, dem auch sein alter Kumpel angehörte, hochzunehmen.
Vor kurzem, am 7. Januar, entging Kovačević nur knapp einem blutigen Attentat in der griechischen Hauptstadt Athen. Einem Unbekannten misslang es, ihn aus wenigen Metern zu erschießen. Bis auf die mutmaßliche Tatwaffe und den ausgebrannten Fluchtwagen wurde von den griechischen Behörden bislang nichts gefunden. Die Spur der Ermittler führt nun aber unvermeidlich zu Bravo. Der 38-Jährige wird verdächtigt, den letztlich fehlgeschlagenen Mord in Auftrag gegeben zu haben. Allerdings ist er gewiss nicht der einzige, der ein Motiv dafür hätte, bestand der von Kovačević verpfiffene Sportwettring doch aus mehreren Personen – darunter weitere ehemalige Erstliga-Akteure wie Iñigo López (Deportivo La Coruña) oder Borja Fernández (Real Valladolid).
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Bravo kaufte sich für 100.000 Euro frei
Bravo selbst verteidigte sich im vergangenen Oktober noch im Zuge des Manipulationsskandals. “Gegen das Gerede kann ich nichts ändern. Ich bin aber ruhig und weiß, dass alles gut wird, weil man praktisch nichts gegen mich in der Hand hat”, erklärte er gegenüber RADIO MARCA. Bravo verbrachte nach seiner Verhaftung auch nur wenige Tage im Gefängnis, ehe er sich für knapp 100.000 Euro freikaufte. Kurz darauf heuerte der Champions-League-Sieger von 2002 in seiner Heimatstadt beim FC Gandia an, um in einer Provinz-Liga nahe Valencia zu kicken.
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