Luca Zidane

Mit Racing Santander steht Luca Zidane in der Segunda División abgeschlagen auf dem letzten Platz, sieben Punkte trennen seine Farben bereits vom rettenden Ufer – aber dennoch: Im nordspanischen Kantabrien konnte der Sohn von “Zizou” den Ausweg vom “Reservisten-Dasein” finden, jenem Schicksal, welches bei den Königlichen angesichts der prominenten Konkurrenz unausweichlich erschien. “Ich bereue es nicht, Real Madrid verlassen zu haben”, sagte Zidane bereits im Oktober und ergänzte: “Ich weiß, dass es ein wichtiger Schritt war, und ich wollte es tun, weil ich in einem Profiteam sein musste, spielen und zeigen musste, was ich wert bin.” Der Druck in Santander ist nicht derart enorm und die Last, welche aus seinem berühmten Namen rührt, minimiert. Diese Befreiung belegt der talentierte Schlussmann nun mit beständigen Leistungen. Bisher hat der Torhüter mit spanischer und französischer Staatsbürgerschaft nur zweimal passen müssen, als er an einer Muskelverletzung laborierte. Sonst ist der 21-Jährige gesetzt und genießt das Vertrauen innerhalb des Vereins: “Ich bin sehr glücklich, bei diesem großartigen Klub zu sein, denn die Leute haben mich sehr gut aufgenommen”, attestierte der Schlussmann seine eigene Zufriedenheit.
- Einsätze: 24
- Spielminuten: 2.160
- Gegentore/Zu Null: 29/5
[advert]
Andriy Lunin

Es mag für den jungen Ukrainer wie eine große Erlösung gewirkt haben: Die Verantwortlichen von Valladolid und den Königlichen haben das aussichtslose Leihgeschäft im Winter beendet und Lunin fand seinen Weg zu Real Oviedo. Auch wenn der Transfer als “Downgrade” in das Unterhaus des spanischen Fußballs betrachtet werde könnte, erfüllt es absolut seinen Zweck: Lunin spielt endlich! Vier Partien hat er inzwischen für Oviedo bestritten und wurde damit die neue Nummer eins für seinen Klub im Abstiegskampf. Die gezogene Reißleine war absolut notwendig, denn der U20-Weltmeister kam nach einer unglücklichen Leihe bei CD Leganés (Saison 2018/19) auch bei Real Valladolid nicht zum Zug, da er das interne Torhüterduell mit Jordi Masip verloren hatte. Das grausige Déjà-vu aus der Vorsaison wurde nun vorzeitig beendet, sodass womöglich die Karriere des Talentes (hoffentlich) endlich Fahrt aufnehmen kann. Dem Schlussmann wäre das nach anderthalb Jahren des Leidens sicher zu gönnen.
- Einsätze: 6
- Spielminuten: 570
- Gegentore/Zu Null: 6/1
Martin Ødegaard

Nachdem Ødegaard bereits vergangenes Jahr in der Niederlande mehrfach sein Talent hatte aufblitzen lassen, darf er nun auch bei Real Sociedad den Vorwurf entkräften, lediglich in der vermeintlich schwachen Eredivisie zu funktionieren. In San Sebastian fühlt sich der inzwischen 21-Jährige offensichtlich wohl: Im September wurde der Norweger zum besten LaLiga-Spieler ausgezeichnet und nach einer Fersenverletzung, die ihn bei zwei Partien zum Zuschauen zwang, kehrte er umgehend in die Startelf zurück. Der Lohn? Seit September hat sich der Marktwert des 21-Jährigen von 20 auf 50 Millionen Euro gesteigert, was “Øde” zum wertvollsten Norweger der Geschichte macht. Und das zu Recht: Mit 2,4 Key-Pässen pro Spiel gibt es in der gesamten Liga nur einen Akteur, der in dieser Kategorie noch besser abschneidet – Lionel Messi. Das wird auch in der Hauptstadt wahrgenommen: “Ich habe Kontakt mit Madrid”, ließ der Mann der Stunde im Herbst durchsickern und auch Florentino Pérez höchstpersönlich hatte seine Prognose unlängst verkündet: “In einigen Jahren wird er einer der großen Stars von Real Madrid sein, davon bin ich überzeugt.” Endlich kann Ødegaard in Nordspanien endgültig seine Karriere in die richtige Spur lenken. Der einst als Wunderkind gehandelte Nordeuropäer hat es augenscheinlich vollbracht, die Last seines ungewollten “Titels” abzuschütteln und hat sich somit zum relevanten Thema in den Gedankenspielen der Merengues gemausert. Diesen Donnerstag kann der Mittelfeldmotor schonmal die Atmosphäre seines womöglich zukünftigen “Wohnzimmers” genießen, wenn er mit “La Real” im Bernabéu um den den Einzug in das Halbfinale der Copa del Rey kämpft.
- Einsätze: 22
- Spielminuten: 1.901
- Tore/Vorlagen: 5/8
Jesús Vallejo

Permanent von Verletzungen geplagt und angesichts zur direkten Konkurrenz auf seiner Position, bestehend aus Ramos, Varane oder auch Nacho, zudem auf Dauer keine regelmäßigen Einsatzzeiten in Aussicht standen, wirkte ein Leihgeschäft für alle Seiten plausibel. Die Praxis auf dem Rasen sowie der körperbetonte britische Fußball sollten Vallejo bei dessen nächsten Entwicklungsschritt helfen. Was theoretisch sinnvoll erschien, fand allerdings in der Realität einen jähes Ende, denn das Leihgeschäft von Vallejo zu den “Wolves” wurde nun vorzeitig beendet: Auch wenn Vallejo fit war, stand er häufig nicht im Kader oder drückte lediglich die Bank. In der Premier League kam er dadurch auf magere zwei Einsätze. Seine Situation war schlichtweg aussichtslos, wie es auch dessen Trainer Nuno Espírito Santo erst kürzlich nicht schönreden mochte: “Er ist ein junger und talentierter Spieler, den wir mit hohen Erwartungen empfangen haben, aber es hat nicht funktioniert.” Logisch deshalb, dass es zu einem in England als “Sub Loan” (Leihe innerhalb der Leihe) titulierten Wechsel zum FC Granada kommen musste, wo er in seinem Premierenspiel für die letzten fünf Minuten eingewechselt wurde, allerdings bereits in seiner zweiten Begegnung schon wieder keine Berücksichtigung für den Kader fand. Lediglich im Pokal durfte Vallejo über die volle Distanz gehen. Noch ist er nicht wirklich in Andalusien angekommen, dennoch stehen in Südspanien seine Aktien besser als zuvor auf der Insel. Ein Aufschwung sei ihm zu gönnen.
- Einsätze: 9
- Spielminuten: 737
- Tore/Vorlagen: 0/0
Achraf Hakimi

Für den Marokkaner könnte es persönlich kaum besser laufen. Bereits in der Vorsaison sorgte der Außenverteidiger beim BVB für Furore, diese Spielzeit bestätigt er seine Leistungen und empfiehlt sich für größere Aufgaben. Lucien Favre baut auf den drangvollen Flügel, welcher in der Königsklasse lediglich einmal in der Schlussphase ausgetauscht wurde. Und das zu Recht: Hakimi erzielte vier der acht CL-Tore des BVB! Das Vertrauen bezahlt Hakimi eindrucksvoll zurück und fühlt sich sichtlich wohl in Schwarz-Gelb: “Ich bin sehr glücklich hier und habe noch vier, fünf Monate Vertrag”, sagte er im Januar, konnte aber in diesem Zusammenhang nichts zu seinem Arbeitgeber in der neuen Saison verlauten lassen: “Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht”. In der Bundesliga ist er nicht wegzudenken und auf der internationalen Bühne avancierte er zu einer Art Lebensversicherung. Bereits gegen Slavia Prag glänzte der gelernte Rechtsverteidiger mit seinem Doppelpack, gegen Inter wiederholte er das Kunststück und mutierte erneut zum Matchwinner – wichtige Zwischenerfolge auf dem gelb-schwarzen Weg in die K.o.-Runde. Auch wenn er manchmal noch etwas kopflos und nicht fehlerfrei agiert: Der flexible Außenspieler hat bereits jetzt ausreichend Eigenwerbung betrieben, um in den Gedankengängen von Zidane eine Rolle zu spielen, weshalb auch von einem zeitnahen “Auslotungsgespräch” zwischen dem BVB und den Königlichen die Rede ist. Zidane soll derweil “sehr zufrieden” mit der Entwicklung des Flügelspielers sein. Kein Wunder: Gerüchten zufolge scheinen die Leistungen des Marokkaners bis an die Säbenerstraße nach München vorgedrungen zu sein und dort ein erstes Interesse geweckt zu haben.
- Einsätze: 31
- Spielminuten: 2.363
- Tore/Vorlagen: 7/6
Sergio Reguilón

Als Außenverteidiger konnte Reguilón bereits in der Vorsaison, als einer der wenigen bei Real, auch für positive Schlagzeilen sorgen. Unermüdlich beackerte er seine Bahn und fungierte stets als gute Marcelo-Vertretung. Weil allerdings vorerst auf Dauer noch kein Vorbeikommen am brasilianischen Routinier realistisch erschien und auch Neuzugang Ferland Mendy auf Einsatzzeiten pocht, wurde eine Leihe nach Andalusien arrangiert – ohne Kaufoption. Julen Lopetegui, Ex-Coach bei den Merengues und inzwischen Amtsinhaber beim FC Sevilla kennt den Spanier bereits und der 23-Jährige scheint sich im Süden der iberischen Halbinsel auch wohl zu fühlen. Dort fehlte er kaum eine Minute auf dem Rasen, ist “sehr glücklich” – und mittlerweile auch zum A-Nationalspieler gereift. Beim FC Sevilla gehört er zum Stammpersonal, steuerte zur bisher guten Saison (Platz vier) ein Tor sowie drei Vorlagen bei – die Außenverteidiger-Zange Reguilón-Navas ist eine der Waffen von Lopetegui! Wenn der Spanier – einer der schnellsten LaLiga-Akteure – so weiter macht, ist ein Wiedersehen im weißen Dress der Merengues keineswegs unwahrscheinlich.
- Einsätze: 21
- Spielminuten: 1.735
- Tore/Vorlagen: 1/3
Daniel Ceballos

Beim Edeltechniker ist genauso Sand im Getriebe, wie bei seinem Arbeitgeber auf Zeit: Nach einem Muskelbündelriss ist der Stratege noch nicht wieder in Form und konnte im neuen Jahr lediglich einen Kurzeinsatz im FA-Cup verbuchen. Augenscheinlich benötigt Ceballos noch etwas Zeit, um die Verletzung aus dem November des Vorjahres endgültig wegzustecken. Dass Dani Ceballos ein Riesentalent ist, war nie ein Geheimnis. Bei Real konnte der Stratege diese Fähigkeit zu selten zur Schau stellen: “Spielen und Fußball genießen? Das hatte ich in den letzten zwei Jahren nicht getan”, sagte er Ende letzten Jahres. Der Transfer nach London? Auch deshalb eigentlich sinnig. Bei den “Gunners” spielte er zunächst deutlich häufiger, zum unangefochtenen Fixpunkt in der Schaltezentrale konnte er allerdings auch auf der Insel noch nicht reifen – natürlich auch dem verletzungsbedingten Rückschlag geschuldet. Wenn er nun wieder rasch zu seiner Form finden kann, könnte der 23-Jährige durch die vielen Wettbewerbe in England bald wieder regelmäßige Einsatzzeiten erhalten und noch häufiger demonstrieren können, was an ihm in Madrid verloren gegangen ist. Diese Möglichkeiten sollte er nutzen, um Zidane zu beweisen, dass der Umgang mit seinem Talent in den vergangenen beiden Spielzeiten Verschwendung gewesen ist.
- Einsätze: 18
- Spielminuten: 927
- Tore/Vorlagen: 1/2
Borja Mayoral

Zwar gehört der Stürmer offiziell noch immer zum Kader der Königlichen, doch schon für die zweite Saison in Folge ist der 22-Jährige an UD Levante ausgeliehen. Eine Rückkehr in die Hauptstadt scheint ausgeschlossen! Beim Klub aus Valencia spielt er dafür inzwischen regelmäßig, als “Knipser” tritt er allerdings noch zu selten in Erscheinung, auch wenn er hin und wieder seinen Torriecher von einst teilweise zurück entdeckt zu haben scheint. Besondere Freude keimte in der Hinrunde bei den Königlichen über seinen Treffer beim Levante-Sieg gegen den FC Barcelona auf. Auch wenn er beim Rückspiel gegen die Katalanen am vergangenen Wochenende 30 Minuten mitwirken durfte, gelang es ihm nicht, das Kunststück zu wiederholen. Für die Erwartungshaltung an der Concha Espina reichen die Leistungen des Angreifers kaum aus, bei den “Fledermäusen” von UD Levante scheint Mayoral jedoch seine Rolle zu etablieren – verdient hätte es “Borjita”.
- Einsätze: 20
- Spielminuten: 1.243
- Tore/Vorlagen: 5/1
Takefusa Kubo

Zinédine Zidane hatte mit dem “japanischen Messi” offensichtlich andere Pläne: “Zidane wollte, dass ich bleibe”, erklärte Kubo Ende letzten Jahres in einem Interview und verriet zudem: “Ich fragte ihn aber, ob es nicht möglich wäre, mich verleihen zu lassen, um mehr Spielminuten in der ersten Liga zu bekommen.” Somit verständigte man sich auf die Leihe zu RCD Mallorca, womit die Verantwortlichen einiges richtig gemacht zu haben scheinen. Nach anfänglichen Jokereinsätzen gehört der quirlige, 18 Jahre alte Asiate inzwischen regelmäßig zum Stammpersonal. Auf der Balearen-Insel kann sich der begabte Dribbelkünstler in Ruhe entwickeln und auf größere Aufgaben für die Zukunft vorbereiten. Ob er eines Tages sein Talent bis hin zu den Königlichen tragen darf, bleibt offen, vor allem körperlich wird sich der Asiate noch entwickeln müssen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg für den in Barcelonas “Masia” ausgebildeten Japaner (2011 bis 2015), welcher jedoch in Landsmann Shinji Kagawa einen prominenten Befürworter gefunden hat: “Er trifft zu jedem Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen”, adelte ihn der ehemalige BVB-Profi und spricht ihm die Qualität zu, eines Tages den Durchbruch bei den Merengues schaffen zu können. Neben technisch feinen, schnellen Bewegungen unterstreichen auch ein erster Torerfolg sowie zwei Vorbereitungen die hohen Ambitionen des hochinteressanten Jünglings.
- Einsätze: 24
- Spielminuten: 1.344
- Tore/Vorlagen: 1/2
Álvaro Odriozola

Seit der Transferperiode dieses Winters dürfen wir einen neuen Mann auf unserer Liste der Leihspieler begrüßen: Mit Álvaro Odriozola konnten sich die Münchner Bayern die Dienste eines fleißigen Außenverteidigers sichern. Eine “Win-Win-Win Situation” also? Womöglich schon. Bei Real Madrid hat der 24-Jährige (noch) keine feste Rolle und die Bayern können einen international erfahrenen Außenverteidiger im nationalen Titelkampf gut gebrauchen, Cheftrainer Hansi Flick verspricht sich jedenfalls durch den spanischen Nationalspieler “mehr Flexibilität”. Der Spieler aus dem Baskenland profitiert hingegen von der Spielpraxis und den neuen Erfahrungen, die er auf höchstem Niveau bei den Münchenern sammeln kann. Theoretisch klingt das jetzt schon plausibel sowie vielversprechend. Allerdings bleibt es noch abzuwarten, ob der Plan auch so für alle Parteien aufgeht. Seit seiner Ankunft an der Säbenerstraße durfte der bei Real Sociedad ausgebildete Flügel bisher noch nicht auf dem Spielfeld mitwirken.
- Einsätze: 5
- Spielminuten: 434
- Tore/Vorlagen: 0/1
REAL LIVE: Jetzt Gratis-Probemonat bei DAZN abschließen
Community-Beiträge