Historie

Heute vor einem Jahr: Solari-Aus und Zidane-Rückkehr

Ein Jahr ist es schon her, dass es Florentino Pérez mit dem dritten Trainer in der Horror-Saison 2018/19 versuchte: Doch auch Zinédine Zidanes Rückkehr läuft noch lange nicht alles rund in Madrid.

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Am 11. März präsentierte Pérez Zidane zurück im Bernabéu – Foto: imago images / Agencia EFE

Zidane, Lopetegui, Solari, wieder Zidane

MADRID. Es war das Comeback des vergangenen Fußball-Jahres: Heute vor einem Jahr kehrte Zinédine Zidane nach nur neunmonatiger Pause zu Real Madrid zurück. Seinem Vorgänger Santiago Solari, welcher seinerseits den zu Saisonbeginn 2018/19 als Zidane-Nachfolger verpflichteten Julen Lopetegui nach einem schwachen Saisonstart ersetzte, wurde das Dreifach-Aus in Pokal, Liga und Champions League innerhalb einer Woche zum Verhängnis.

Wähnte sich Solari zu Beginn seiner kurzen Amtszeit noch auf dem richtigen Weg, besiegelte die “Horrorwoche” vom 27. Februar bis zum 5. März 2019 das Aus des Argentiniers. Auf eine 0:3-Heimpleite gegen Barcelona im Copa-Halbfinale folgte beim 0:1 im Liga-Clásico die zweite Heimniederlage gegen den Erzrivalen binnen weniger Tage, ehe die 1:4-Schlappe gegen Ajax Amsterdam am 5. März trotz des glücklichen 2:1-Hinspielerfolges den K.o. in der Königsklasse bedeutete. Zwar gewann Solari das folgende Ligaspiel bei Valladolid klar mit 4:1 – seine Entlassung war für Real-Präsident Florentino Pérez dennoch längst beschlossene Sache.

Zinedine Zidane
Real-Coach Zinédine Zidane hat in Madrid auch ein Jahr nach seinem Comeback noch viel Arbeit vor sich – Foto: imago images / AFLOSPORT

So verkündeten die Königlichen am 11. März 2019 offiziell, was erst kurz zuvor medial spekuliert worden war: Zinédine Zidane würde zurück auf die Trainerbank der Blancos kehren. Und obwohl “Zizou”, der sich in seiner ersten Amtszeit mit drei Champions-League-Siegen in Folge selbst ein Denkmal in der spanischen Hauptstadt setzte, als Heilsbringer empfangen wurde und er auf seiner Präsentation vielversprechende Worte wählte (“Wir werden Dinge verändern”), gelangen auch dem Franzosen zunächst nur kleine Schritte. Denn auch wenn das Zidane-Comeback am 16. März gegen Celta Vigo durch Tore des zuvor oft meist Isco (62.) und Gareth Bale (77.) spät erfolgreich gestaltet werden konnte, kassierten die Blancos bis zum Saisonende noch vier Pleiten bei vier Siegen und zwei Remis. Das bedeutete am Ende einer Horrorsaison Platz drei – 19 Punkte hinter Barça.

Somit war klar, dass im Sommer ein Umbruch nötig sein würde: Mit Eden Hazard, Ferland Mendy, Luka Jović, Éder Militão, Rodrygo Goes und Alphonse Aréola wurden gleich sechs mitunter hochkarätige Neuzugänge für über 300 Millionen Euro verpflichtet.

50 Spiele seitdem: Nur 27 Siege und zehn Niederlagen

Zwar haben die Königlichen trotz des ernüchternden Aus’ in der Copa del Rey gegen Real Sociedad (3:4) neben der bereits gewonnenen Supercopa de España in dieser Saison noch die Chance auf zwei weitere Titel – dafür müssten sie in der Liga allerdings einen zwei-Punkte-Rückstand auf den FC Barcelona wettmachen und in der Champions League bei Manchester City die bittere 1:2-Hinspielniederlage drehen.

Die Herausforderungen könnten für “Zizou”, der von 50 Spielen seit seiner Rückkehr “nur” 27 gewonnen und zehn verloren hat (Torverhältnis: 94:46), jedenfalls kaum größer sein. Sowohl Freitag gegen Eibar als auch Dienstag bei ManCity (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) steht für Zidanes Blancos eine Menge auf dem Spiel. Wie immer eigentlich in der zu scheitern drohenden zweiten Zidane-Ära, welche vor einem Jahr begann.

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Kommentare
Zidane hat bei mir und ich denke auch im Verein einiges gut. Auch hat man seit seiner Rückkehr schon sehr gute Ansätze gesehen (Pressing, Spielkontrolle). Es fehlt vor allem in der Offensive. Unter Zidane haben vor allem Flanken, Steilpässe als auch Mittelfeldkombinationen zum Torerfolg geführt. Flanken funtionieren momentan nicht, da Benzema sich nie im 16er befindet. Steilpässe auf Bale funktionieren nicht weil dieser ein Schatten dessen ist, was er einmal war. Mittelfeldkombinationen sehen wir aktuell kaum bzw. sind sie nicht torgefährlich.

Das Problem liegt sicherlich auch bei den Spielern: Hazard und Asensio sind verletzt; Benzema und Bale sind außer Form; Vinicius ist (noch) zu ineffektiv und Vazquez kein Spieler mit dem man Offensive Akzente setzt. Andere Spieler (Jovic, Mariano, Rodrygo, Brahim, James) wiederum werden fast überhaupt nicht eingesetzt und das obwohl der Plan A nicht funktioniert bzw. nicht zur Verfügung steht. Gegen starke Gegner spielen wir meist echt gut, gegen kleinere wäre es schön, einmal mehr als nur das absolut Nötigste zu sehen.

Zidane hat es bis jetzt nicht geschafft eine Alternative zu Benzema als alleinigen Stürmer zu finden und wir sehen jetzt welche Folgen, diese starke Abhänigkeit von einem Spieler, haben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat sich nach seiner Rückkehr trotzdem nichts geändert.
Kein Umbruch,keine Taktik etc...
Solari wäre die bessere Lösung gewesen!

Oder einfach einen Trainer der etwas kann wie z. B. Allegri, Poche, Conte, evtl. Laudrup
 
Warum wird ständig Allegri genannt. Was kann er außer ein individuell hoch überlegenes Juve zur Meisterschaft zu führen. Der Erfolg den sie bis heute haben ist fast ausschließlich auf Conte zurückzuführen.
Die Juve Fans sind zunächst nicht umsonst auf die Barrikaden gegangen als Allegri als Trainer verkündet worden ist.

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nächste Woche nach dem Spiel mit City ist er weg oder spätestens im Mai und Pochettino kommt ! ich freue mich wahnsinnig
 
Warum wird ständig Allegri genannt. Was kann er außer ein individuell hoch überlegenes Juve zur Meisterschaft zu führen. Der Erfolg den sie bis heute haben ist fast ausschließlich auf Conte zurückzuführen.
Die Juve Fans sind zunächst nicht umsonst auf die Barrikaden gegangen als Allegri als Trainer verkündet worden ist.

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Vor allem passt er überhaupt nicht zum eingeschlagenen Jugendweg des Vereins, er ließ auch immer die alten Hasen spielen und rotiert vor allem kaum.
 
Warum wird ständig Allegri genannt. Was kann er außer ein individuell hoch überlegenes Juve zur Meisterschaft zu führen. Der Erfolg den sie bis heute haben ist fast ausschließlich auf Conte zurückzuführen.
Die Juve Fans sind zunächst nicht umsonst auf die Barrikaden gegangen als Allegri als Trainer verkündet worden ist.

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Hast schon recht :)

Aber der hate war auch zum großen Teil, weil er ja von Milan kam :)
 
Zidane hat bei mir und ich denke auch im Verein einiges gut. Auch hat man seit seiner Rückkehr schon sehr gute Ansätze gesehen (Pressing, Spielkontrolle). Es fehlt vor allem in der Offensive. Unter Zidane haben wir vor allem Flanken, Steilpässe als auch Mittelfeldkombinationen zum Torerfolg geführt. Flanken funtionieren momentan nicht, da Benzema außer Form ist bzw. außer Position. Steilpässe funktionieren nicht weil Bale ein Schatten dessen ist, was er einmal war. Mittelfeldkombinationen sehen wir aktuell eigentlich gar keine.

Das Problem liegt sicherlich auch bei den Spielern: Hazard und Asensio sind verletzt; Benzema und Bale sind außer Form; Vinicius ist (noch) zu ineffektiv und Vazquez kein Spieler mit dem man Offensive Akzente setzt. Andere Spieler (Jovic, Mariano, Rodrygo, Brahim, James) wiederum werden überhaupt nicht eingesetzt und das obwohl der Plan A nicht funktioniert bzw. zur Verfügung steht.

Zidane hat es bis jetzt nicht geschafft eine Alternative zu Benzema als alleinigen Stürmer zu finden und wir sehen jetzt welche Folgen, diese starke Abhänigkeit von einem Spieler, haben kann.

Nicht böse sein aber kann dir in keinster Weise zustimmen sorry.
 
Nicht böse sein aber kann dir in keinster Weise zustimmen sorry.
in keinster Weise?
Du denkst also nicht, dass wir Probleme in der Offensive haben, dass Benzema und Bale außer Form sind, dass Vazquez ein limitierter Spieler ist, dass Zidane Jovic, Mariano, Rodrygo, Brahim und James wenig einsetzt, dass wir offensiv zu unflexibel sind,... ?
 

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