
Zidane über seine Söhne: „Angst, dass sie zu Idioten werden“
MADRID. Im Weltfußball ist Zinédine Zidane nach wie vor eine schillernde Ikone. Über den Franzosen, der bereits als Spieler und aktuell als Cheftrainer bei Real Madrid tätig ist, wird am 28. April eine vom französischen Journalisten Frédéric Hermel verfasste Biografie erscheinen. Aussagen daraus veröffentlichte vorab bereits die Zeitschrift VANITY FAIR in ihrer Aprilausgabe. Cover des Magazins? Natürlich kein geringerer als “Zizou” selbst.
In der Biografie gewährte Zidane vor allem Einblicke in sein Privatleben rund um seine Ehefrau Véronique und seine vier Kinder Enzo, Luca, Théo und Elyaz, denen er schon im Kindesalter Bodenständigkeit vermittelt hat. “Sie haben kein Leben wie die anderen. Ich habe Angst, dass sie zu kleinen Idioten werden. Ich will nicht, dass Reichtum und alles, was ich repräsentiere und was um mich herum passiert, sie in die Irre führt. Ich will, dass sie gute Menschen sind”, sagte der einstige Weltklasse-Mittelfeldspieler bereits im Jahr 2005 zu Hermel.
„Werde meinen Stil nicht ändern“
Doch auch um Zidanes Persönlichkeit als Cheftrainer innerhalb der Kabine dreht sich Hermels geschriebene Biografie. “Ich habe 17 oder 18 Jahre voller Erfahrung in der Kabine und weiß, wie es abläuft”, wird Zidane zitiert. “Ich bin nicht so jemand, der sich vor den Spielern aufspielen will. Ich möchte nur, dass sie wissen, was sie zu tun haben.”
Auf konkrete Strafmaßnahmen des französischen Erfolgstrainers wird im Buch nicht eingegangen – im Gegenteil äußerte “Zizou” während einer sportlich schwierigen Phase zu Beginn 2018 gegenüber dem französischen Journalisten, wie er sich persönlich gegenüber seinen Spielern verhalte, wenn es nicht nach Maß läuft: “Ich werde meinen Stil nicht ändern, nur weil sie drei oder vier schlechte Ergebnisse erzielt haben oder weil wir in einigen schwierigen Situationen stecken. So bin ich nun einmal und ich werde meine Spieler mit Händen und Füßen verteidigen. Ich glaube an meine Spieler bis zum Ende und werde nicht ein oder zwei von ihnen öffentlich kritisieren, wenn es nicht gut läuft, oder sagen: ‘Das ist der Grund.’ Wir sitzen alle im selben Boot.”
Ça y est!!! Mon livre est sorti en librairie!!! Chez @Ed_Flammarion. Très heureux de vous présenter son premier lecteur… #Zidane pic.twitter.com/imUiVUWHB1
— frédéric hermel (@fredhermel) November 5, 2019
Hermel: Darunter haben James und Bale zu leiden
Hermel selbst äußerte sich in seiner verfassten Biografie ebenfalls – speziell rund um die Werte, die Zidane vertritt. Einen besonderen Fokus lege der 47-Jährige demnach auf Loyalität – ein Umstand, unter dem das Verhältnis des Trainers insbesondere zu Spielern wie James Rodríguez und Gareth Bale zu leiden hat.
“Es ist seine loyale Haltung, die dazu beiträgt, den Respekt und die Bewunderung für Real Madrid zu erhalten”, machte der 50-jährige Fachmann klar. “Abgesehen vielleicht von Spielern wie James und Bale. Zwei Verleumder der Zidane-Methode und zwei Opfer seines Mangels an Toleranz. Zidane hat kein Mitleid mit denjenigen, die nicht motiviert sind und das trotz des Talents, das sie haben. Ihm ist gleichgültig, wie viel sie den Verein kosten oder wie groß ihre Namen im Weltfußball sind. Wer im Training nicht mitmacht, hat auch nicht das Recht, an Spielen teilzunehmen.”
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