
Weniger Gehalt? Kroos erntet für Haltung Kritik
MADRID. Er lässt die Kritik nicht auf sich sitzen. Auf Toni Kroos ist allen voran in Spanien reichlich Kritik eingeprasselt, nachdem er sich inmitten der Coronavirus-Krise gegen eine Gehaltskürzung bei Fußballern ausgesprochen hatte. Ein Verzicht auf einen Teil des Lohns sei „wie eine Spende ins Nichts oder an den Verein. Was ich besser finde, ist, schon das volle Gehalt zu bekommen, aber dann mit dem Gehalt vernünftige Sachen zu machen und links und rechts zu helfen“, so der Mittelfeld-Star in einem Interview mit dem SWR.
Die Quintessenz: Finanziell lieber anderen helfen als Real, wo Abstriche nach seinem Empfinden „eher nicht nötig“ seien. Nicht wenige nehmen das dem Weltmeister von 2014 übel. Haften blieb bei der Öffentlichkeit größtenteils augenscheinlich aber bloß der Teil der Aussage, wonach der 30 Jahre alte Deutsche eine Lohnanpassung seitens des Arbeitgebers ablehnt. Kroos, der mit seiner Stiftung seit Mitte 2015 schwerkranke Kinder und deren Familie unterstützt, wird fehlende Solidarität vorgeworfen – während seine Wahlheimat Spanien mit knapp 150.000 infizierten Menschen und knapp 15.000 Todesfällen in Europa zu den Ländern gehört, die am schwersten von COVID-19 betroffen sind.
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„Möglicherweise wollen es einige nicht verstehen“
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erklärte Kroos sich angesichts der kritischen Stimmen auf der iberischen Halbinsel ihm gegenüber via Twitter. „Möglicherweise wurde es nicht richtig übersetzt oder einige wollen es nicht verstehen“, meinte der Leistungsträger, dessen Brutto-Jahresgehalt bei den Königlichen 21 Millionen Euro beträgt, zunächst. „Vom ersten Moment an, und ihr kennt mich gut, ist meine Meinung diese: Wenn wir den Mitarbeitern und in Bereichen des Klubs helfen können, betrachte ich es als logisch, einen Teil unseres Gehalts aufzugeben“, stellte Kroos auf Spanisch klar.
Es posible que no se haya traducido correctamente o que algunos no quieran entender.Desde el primer momento,mi opinión bien me conocéis,es ésta:si podemos ayudar a trabajadores y áreas en el Club veo lógico renunciar a parte de nuestro salario,algo que se ha podido comprobar hoy.
— Toni Kroos (@ToniKroos) April 8, 2020
Pikant: Nur einen Tag nach der Veröffentlichung des umstrittenen Interviews gab Real entgegen der Annahme von Kroos bekannt, dass die Gehälter für die Fußballer und Basketballer sowie deren Trainerstäbe um zehn Prozent gesenkt werden. Rund 50 Millionen Euro weniger fließen dadurch auf die Konten der Profis. Hauptmotiv der Maßnahme ist, die Löhne aller Vereinsmitarbeiter weiterhin voll zahlen zu können.
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