Reportage

Hierro: Eine Real-Legende, die schon im Atlético-Trikot posierte

16 Titel – darunter dreimal die Königsklasse – dazu die für einen Defensivspieler schier unfassbare Quote von 127 Toren in 601 Pflichtspielen: Fernando Hierro ist einer der prägendsten Kapitäne in der Geschichte Real Madrids. Wie „El Mariscal“, der in den Augen Vicente del Bosques sogar Franz Beckenbauer in den Schatten stellte, die Blancos (und beinahe Atlético) wieder an die Spitze des europäischen Fußballs führte.

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Ein geborener Leader: 2002 führte Hierro die Blancos als Kapitän zum dritten Champions-League-Titel binnen fünf Jahren – Foto: imago/Sven Simon

Aufwachsen unter Fußballverrückten: Die Anfänge in Vélez-Málaga

Als Fernando Hierro am 23. März 1968 in Vélez-Málaga, etwa 30 Kilometer von der andalusischen Großstadt Málaga entfernt, das Licht der Welt erblickte, war noch nicht absehbar, dass dies den Beginn der Geschichte einer der größten Real-Kapitäne markieren sollte. Dass hier ein angehender Fußballer heranwuchs – daran bestand jedoch schon zu diesem Zeitpunkt kein Zweifel. „Mein Vater spielte Fußball, meine Brüder auch – es lag also nur nah, dass ich auch spielen würde. Ich habe ganz frühe Erinnerungen, wie ich dem Ball hinterhergejagt habe und ständig auf der Suche nach anderen Kindern aus meiner Umgebung war, damit wir zwei Teams aufstellen und Fußball spielen konnten. Das haben wir fast jeden Tag gemacht. Damals hatten wir nichts – außer dem Fußball“, beschrieb Hierro einst seine Kindheitserinnerungen in einem Interview mit der UEFA.

Anders als seine älteren Brüder Manuel und Antonio, die schon in jungen Jahren in Málagas Nachwuchsschmiede unterkamen, spielte Fernando zunächst viele Jahre für seinen Heimatverein Vélez-Málaga, der sich in jener Zeit zwischen dem Amateur- und dem Profifußball bewegte. „Angefangen habe ich hier mit 13 Jahren. Ich kann mich noch erinnern, wie ich an meinem ersten Tag in der Jugendmannschaft als Ersatzspieler die Nummer 13 bekam. Manchmal kehre ich heute noch zurück in mein Dorf, in mein Stadion, auch wenn dies kaum noch wiederzuerkennen ist. Es hat sich seither sehr verändert. Aber rückblickend sehe ich noch immer den kleinen Jungen, der sich wahnsinnig gefreut hat, für seinen Dorfverein auflaufen zu dürfen – das war damals das Größte“, betonte Hierro.

Beim FC Málaga abgelehnt – kometenhafter Aufstieg in Valladolid

Während seine Brüder also beim FC Málaga ihre ersten Schritte im Profifußball tätigten, wurde Fernando im Alter von 16 Jahren für nicht gut genug befunden und nach nur einem Jahr zurück zu seinem Heimatverein geschickt. „Das war gar nicht so einfach. Man muss erst einmal die Chance bekommen, zu zeigen, was man draufhat – das ist das Wichtigste“, so die Erinnerungen Hierros.

Und diese Chance sollte er – nicht zuletzt aufgrund des Einsatzes seines Bruders Manuel, damals Stammspieler bei Real Valladolid – im Jahr 1987 erhalten. Als damals 19-Jähriger spielte Hierro zunächst für das B-Team des Erstligisten aus dem Norden Spaniens. Sein enormes Spielverständnis, gepaart mit Hierros Eleganz und Ruhe am Ball, seinem herausragenden Stellungsspiel und der nötigen Kompromisslosigkeit im Zweikampf beeindruckten seinen „sportlichen Vater“, den damaligen Valladolid-Coach Vicente Cantatore, und bugsierten den Defensivspezialisten schnell in die erste Mannschaft.

Am 4. Oktober 1987 setzte der Chilene erstmals in einem Pflichtspiel auf seinen Zögling: Beim 1:0-Erfolg gegen Espanyol kam Hierro auf etwas mehr als eine Stunde Einsatzzeit – und war fortan fast durchgehend gesetzt. Sein erstes Liga-Tor markierte der Verteidiger am 27. März beim 2:0-Heimsieg gegen RCD Mallorca. Für Hierro ist seit jeher klar, dass er Cantatore eine Menge zu verdanken hat: „Er hat mir die Möglichkeit gegeben, Profi zu werden und mir eine Zukunft in Valladolid ermöglicht. Er hat mir meinen Beruf vermittelt und mich zu dem gemacht, was ich heute bin“, beschrieb der Weltklassespieler vor vielen Jahren in einem Interview mit der FIFA die außergewöhnliche Bedeutung seines Entdeckers.

Ein Tag im “falschen Trikot”: Hierro und die Atlético-Posse

Innerhalb der zweieinhalb Jahre, die der heute 52-Jährige für Valladolid auflief, machte er aufgrund seiner außergewöhnlichen Leistungen unter anderem Spitzenteams, wie den FC Barcelona oder Atlético Madrid, auf sich aufmerksam. Doch obwohl Hierro bereits mit einem Trikot von Stadtrivale Atlético posierte, entschied er sich 1989 für einen Wechsel zu den Königlichen – gegen die er im Pokalfinale 1989 zuvor mit 0:1 unterlag. Paradoxerweise einigten sich der damalige Präsident Valladolids, Miguel Ángel Pérez Herranz, und der extrovertierte Ex-Atlético-Präsident, Jesús Gil, am 17. Juni auf einen Transfers des Abwehr-Asses – allerdings erst, wenn er noch eine weitere Saison in Valladolid gespielt hätte.

Hierro, der für 900.000 Euro zu “Atléti” wechseln sollte, fühlte sich von Herranz hintergangen und ließ seinem Ärger freien Lauf: “Das war ganz schön anekdotenhaft, weil ich gestern mit dem Präsidenten gesprochen habe und er mir nichts von einem Wechsel erzählt hat. Als ich dann meine Teamkameraden begrüßte, sagte er mir, dass ich ab 1990 ein Spieler von Atlético sein würde.” Da auch Miguel Santos, der Agent des Andalusiers, nicht in den Deal involviert war, entschied sich der Verteidiger nur wenige Tage, nachdem er mit dem Trikot der “Rojiblancos” im Vicente Calderón abgelichtet worden war, für einen Wechsel zu den Königlichen – ein bitterer Korb für den Stadtrivalen.

Bei Real etablierte sich der Neuzugang schnell, avancierte direkt zum Stammspieler und deutete bereits im ersten Jahr bei den Blancos seine Torgefährlichkeit an: Ganze sieben Tore gelangen dem Freistoß- und Elfmeterspezialisten wettbewerbsübergreifend in 43 Partien. 120 weitere Tore sollten folgen – und Hierro zum torgefährlichsten Verteidiger der Real-Geschichte machen. Vor dem Hintergrund heutzutage gängiger Ablösen kaum zu glauben, dass die Königlichen zu jener Zeit gerade einmal etwa eine Million Euro für die Dienste des Verteidigers auf den Tisch legen mussten.

“Besser als Beckenbauer”

Doch nicht nur individuell, auch im Kollektiv lief es für den Defensivstrategen von Beginn an sehr gut: Auf die erste Meisterschaft in der Premierensaison 1989/90, die zugleich den letzten der legendären fünf Liga-Titel in Serie der „Quinta del Buitre“ darstellte, sollten 15 weitere Pokale folgen. Der Madridismo wird sich vermutlich vor allem an die Champions-League-Titel in den Jahren 1998, 2000 und 2002 erinnern. In seinem letzten Königsklassenfinale führte “El Mariscal”, der Marschall, seine Farben sogar als Kapitän aufs Spielfeld.

Ein Amt, das der Spanier von 2001 bis 2003 als Nachfolger von Vereinslegende Manolo Sanchís mit großem Stolz bekleidete und Ausdruck seiner immensen sportlichen Verdienste und Leader-Fähigkeiten war: „In Madrid musst du immer gewinnen. Wenn du in einem Jahr die Champions League oder die Liga gewinnst, fängst du im nächsten Jahr wieder bei null an. Als Kapitän bedeutet dies Druck und Stolz zugleich. In schlechten Momenten wird erwartet, dass du dich zeigst. Wenn es nicht rund läuft, suchen die Leute nach sichtbaren Köpfen. Wenn du die Armbinde trägst, versuchst du die Gruppe aber stets anzuführen und dem Trainer zu helfen“, sagte Hierro gegenüber der MARCA. Eine Aufgabe, die er bis zu seinem Wechsel zum katarischen Al-Rayyan im Jahr 2003 mit Leidenschaft und Hingabe erfüllte.

Einer seiner größten Förderer, der ehemalige Real-Coach Vicente del Bosque, musste die Concha Espina wie Hierro nach zahlreichen erfolgreichen Jahren im Sommer 2003 eher unfreiwillig verlassen. Er sieht in dem Andalusier einen den größten Verteidiger aller Zeiten: “Fernando hat so viele Fähigkeiten vereint – er erzielte extrem viele Tore, konnte das Spiel gestalten und verteidigen. (…) Er war ein positiver Leader, der niemals schädlich für andere war”. Für Spaniens Weltmeister-Trainer war Hierro sogar “besser als Beckenbauer”, weil er ein kompletter Spieler mit den Attributen einer Bestie, eines unnachgiebigen Verteidigers und genialen Baumeisters gewesen sei.

Und für seine Mitspieler war er fast ein Trainer-Ersatz, wie Steve McManaman 2016 verriet: “Er war der Leader in der Umkleide und hielt die ganzen Ansprachen. Natürlich war Del Bosque offiziell unser Trainer, doch dieser war sehr ruhig und überließ oft Hierro das Wort.”

Maradona als Vorbild – Ramos der legitime Nachfolger

601 Spiele für Real Madrid dazu zwischen 1989 und 2002 89 Einsätze für die “Selección“, in denen er unglaubliche 30 Tore erzielte und zudem bei drei Weltmeisterschaften als Stammspieler auflief. Für viele ist Hierro eines der Vorbilder, doch hatte auch er ein großes Idol, und der war kein Verteidiger: Diego Maradona. „Wenn ich ein Idol, ein Vorbild hatte, jemand, der mich wirklich inspiriert hat – dann ist das Maradona. Wie vermutlich für fast jeden Fußballer meiner Generation.“ Dabei habe Maradona den Spanier vor allem mit seiner brillanten Technik und der Fähigkeit, stets ein Feuerwerk auf dem Platz zu entzünden, tief beeindruckt.

Während der junge Fernando Hierro selbst Idolen nacheiferte, wurde er schnell zur Inspiration nachfolgender Generationen. Eine Verbindung ist dabei besonders augenscheinlich – jene zwischen Hierro und Sergio Ramos: Beide stammen aus Andalusien, führten ihr Team viele Male als Kapitän aufs Feld, trugen dabei die Rückennummer 4, kombinieren Eleganz und Aggressivität – und Torgefahr. Denn nicht nur der Kapitän der frühen 2000er Jahre (127 Tore in 601 Partien), sondern auch Sergio Ramos (91 Tore in 640 Partien) haben bereits unzählige bedeutende Tore erzielt und ihre Teams durch ihren unbändigen Willen zum Erfolg geführt. Entsprechend positive Worte fand der Ex-Blanco jüngst über seinen legitimen Nachfolger: „Es gibt einen Spieler, der immer wieder heraussticht – und das ist Sergio Ramos. Er ist absolut bemerkenswert. Früher hatten wir Verteidiger noch mehr Torchancen, da wir oft im Mittelfeld gespielt haben. Aber in der heutigen Zeit, im Fußball des 21. Jahrhunderts, ist es außergewöhnlich, was Sergio leistet. Er ist eine Liga für sich.“ 

Dass die beiden Kapitäne, die so vieles gemeinsam haben, mit einer großen Anzahl an Platzverweisen auch in einer eher unrühmlichen Statistik an der Spitze liegen, mindert ihre Bedeutung für den Madridismo nicht.

Vom Sportdirektor zum WM-Trainer der „Selección“

Nach dem Karriereende 2005 bei den Bolton Wanderers blieb die Real-Ikone dem Fußball treu: Zunächst arbeitete er von 2007 bis 2011 als Sportdirektor für den spanischen Verband und begleitete dabei unter anderem den EM-Titel 2008 und den WM-Triumph 2010. Nach einem kurzen Intermezzo als Sportdirektor des FC Málaga in der Spielzeit 2011/12 kehrte Hierro 2014 als Co-Trainer von Carlo Ancelotti ins Bernabéu zurück. Anschließend trainierte er Zweitligist Real Oviedo in der Saison 2016/17, ehe er 2017 zum spanischen Verband zurückkehrte.

Als Sportdirektor verpflichtet, coachte der Andalusier die „Furia Roja“ 2018 während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland, nachdem der damalige Trainer Julen Lopetegui wenige Tage vor Turnierbeginn entlassen worden war. Hierro führte die „Selección“ zwar als Gruppensieger vor Portugal ins Achtelfinale, schied dort aber gegen Gastgeber Russland aus.

Und auch wenn seine bislang letzte Station im Profifußball somit eher enttäuschend endete, ist Fernando Hierro – laut Real Madrid die “Fußballer gewordene Polyvalenz” – weiterhin eine der großen Legenden der Merengues. Nur wenige Spieler verkörpern den durch harte Arbeit, Willen und Hingabe gelebten Traum, den Weg vom Spielen auf den Schulhof bis in die großen Arenen dieser Welt so sehr wie der ehemalige Kapitän. Mit seiner Persönlichkeit, seiner Eleganz und seinem Erfolgshunger hat er die Herzen unzähliger Madridistas gewonnen – und daher einen festen Platz in der Vereinsgeschichte sicher.

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Kommentare
Sehr schön geschriebener Beitrag, vielen Dank. Leider habe ich Hierro nie spielen gesehen, weil ich erst 98 geboren bin. Ich kann mich noch sehr gut an einen Realtotal Beitrag erinnern (damals hiess es realmadrid.de) wo Marcelo in einem Interview gesagt hat, dass er nicht weiss wo Fabio spielen soll. Das ist schon so lange her, unglaublich wie die Zeit vergeht. Ich lese seit dem wirklich jeden Beitrag und auch immer die Kommentare und bin Real Madrid süchtig. Ich will die Mannschaft immer gewinnen sehen und schaue seit 2011 JEDES Spiel, weil ich seit dem Fan bin. Leider war ich noch nie im Bernabéu aber wenn die Lage wieder normal ist werde ich mir meinen Traum erfüllen und endlich im weissen Trikot im Bernabéu jubeln. Ich war früher so ein Bale Fan fast sogar mehr als Ronaldo, jedoch für eine kurze Zeit nur. Als er zu Real gekommen ist und dann das Goal im Copa Finale... Ich lag krank zu Hause und habe mich über den Sieg soooo unendlich gefreut. La Décima werde ich NIE in meinem Leben vergessen.. Wir waren ungefähr zehn Leute im Haus die das Spiel bis zur letzten Minute schauten und dann erinnere ich mich an die Worte von meinem Vater KURZ VOR DER ECKE VON MODRIC. Er sagte mir „Mach das Fenster jetzt schnell zu, weil jetzt passiert ein Tor und alle werden ausrasten“ und ich machte das scheiss Fenster zu und Ramos köpft den Ball rein.. POAH unglaublich ich habe Gänsehaut wenn ich mich daran zurück erinnere.. 10 Wunderschöne Jahre natürlich mit Höhen und Tiefen aber es waren seit ich Fan bin einfach nur brutale Jahre. Vielen Dank Realtotal, Vielen Dank auch euch allen hier im Forum ich liebe es eure Diskussionen zu lesen (ausser Beleidigungen finde ich gar nicht cool) aber das passiert ja eher selten. Liebe Grüsse allen aus der Schweiz und bleibt gesund meine Freunde.
 
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Danke für deine Worte :) Deinen Traum vom Bernabéu wirst du dir bald erfüllen können. Bis es soweit ist: Gesund bleiben und weiter schön REAL TOTAL lesen - mit Fenster auf ;)

Sehr schön geschriebener Beitrag, vielen Dank. Leider habe ich Hierro nie spielen gesehen, weil ich erst 98 geboren bin. Ich kann mich noch sehr gut an einen Realtotal Beitrag erinnern (damals hiess es realmadrid.de) wo Marcelo in einem Interview gesagt hat, dass er nicht weiss wo Fabio spielen soll. Das ist schon so lange her, unglaublich wie die Zeit vergeht. Ich lese seit dem wirklich jeden Beitrag und auch immer die Kommentare und bin Real Madrid süchtig. Ich will die Mannschaft immer gewinnen sehen und schaue seit 2011 JEDES Spiel, weil ich seit dem Fan bin. Leider war ich noch nie im Bernabeu aber wenn die Lage wieder normal ist werde ich mir meinen Traum erfüllen und endlich im weissen Trikot im Bernabeu jubeln. Ich war früher so ein Bale Fan fast sogar mehr als Ronaldo, jedoch für eine kurze Zeit nur. Als er zu Real gekommen ist und dann das Goal im Copa Finale... Ich lag krank zu Hause und habe mich über den Sieg soooo unendlich gefreut. La Decima werde ich NIE in meinem Leben vergessen.. Wir waren ungefähr zehn Leute im Haus die das Spiel bis zur letzten Minute schauten und dann erinnere ich mich noch an die Worte von meinem Vater KURZ VOR DER ECKE VON MODRIC. Er sagte mir „Mach das Fenster jetzt schnell zu, weil jetzt passiert ein Tor und alle werden ausrasten“ und ich machte das scheiss Fenster zu und Ramos köpft den Ball rein.. POAH unglaublich ich habe Gänsehaut wenn ich mich daran zurück erinnere.. 10 Wunderschöne Jahre natürlich mit Höhen und Tiefen aber es waren seit ich Fan bin einfach nur brutale Jahre. Vielen Dank Realtotal, Vielen Dank auch euch allen hier im Forum ich liebe es eure Diskussionen zu lesen (ausser Beleidigungen finde ich gar nicht cool) aber das passiert ja eher selten. Liebe Grüsse allen aus der Schweiz und bleibt gesund meine Freunde.
 
Sehr schön geschriebener Beitrag, vielen Dank. Leider habe ich Hierro nie spielen gesehen, weil ich erst 98 geboren bin. Ich kann mich noch sehr gut an einen Realtotal Beitrag erinnern (damals hiess es realmadrid.de) wo Marcelo in einem Interview gesagt hat, dass er nicht weiss wo Fabio spielen soll. Das ist schon so lange her, unglaublich wie die Zeit vergeht. Ich lese seit dem wirklich jeden Beitrag und auch immer die Kommentare und bin Real Madrid süchtig. Ich will die Mannschaft immer gewinnen sehen und schaue seit 2011 JEDES Spiel, weil ich seit dem Fan bin. Leider war ich noch nie im Bernabéu aber wenn die Lage wieder normal ist werde ich mir meinen Traum erfüllen und endlich im weissen Trikot im Bernabéu jubeln. Ich war früher so ein Bale Fan fast sogar mehr als Ronaldo, jedoch für eine kurze Zeit nur. Als er zu Real gekommen ist und dann das Goal im Copa Finale... Ich lag krank zu Hause und habe mich über den Sieg soooo unendlich gefreut. La Décima werde ich NIE in meinem Leben vergessen.. Wir waren ungefähr zehn Leute im Haus die das Spiel bis zur letzten Minute schauten und dann erinnere ich mich an die Worte von meinem Vater KURZ VOR DER ECKE VON MODRIC. Er sagte mir „Mach das Fenster jetzt schnell zu, weil jetzt passiert ein Tor und alle werden ausrasten“ und ich machte das scheiss Fenster zu und Ramos köpft den Ball rein.. POAH unglaublich ich habe Gänsehaut wenn ich mich daran zurück erinnere.. 10 Wunderschöne Jahre natürlich mit Höhen und Tiefen aber es waren seit ich Fan bin einfach nur brutale Jahre. Vielen Dank Realtotal, Vielen Dank auch euch allen hier im Forum ich liebe es eure Diskussionen zu lesen (ausser Beleidigungen finde ich gar nicht cool) aber das passiert ja eher selten. Liebe Grüsse allen aus der Schweiz und bleibt gesund meine Freunde.
So wie du deine Erinnerung an La-Decima beschreibst geht es mir auch. Hab das Spiel zu Hause verfolgt und bin bei Ramos Tor tatsächlich aufgeprungen (was bei mir noch nie passiert ist, bin da eher der stoische und stille Typ). Jetzt kribbelt es auch wieder im gesamten Körper wenn man daran denkt. Hierro hab ich bei Madrid auch nie spielen sehen (damals waren mir in der Jugend zumindest keine Quellen bekannt, wo man den Fußball hätte sehen können). Nur bei der WM 1998 und 2002 konnte ich ihn sehen, und war von seiner Aura und Präsenz (ähnlich wie ich es bei Puyol empfinde) sehr angetan.
 
So wie du deine Erinnerung an La-Decima beschreibst geht es mir auch. Hab das Spiel zu Hause verfolgt und bin bei Ramos Tor tatsächlich aufgeprungen (was bei mir noch nie passiert ist, bin da eher der stoische und stille Typ). Jetzt kribbelt es auch wieder im gesamten Körper wenn man daran denkt. Hierro hab ich bei Madrid auch nie spielen sehen (damals waren mir in der Jugend zumindest keine Quellen bekannt, wo man den Fußball hätte sehen können). Nur bei der WM 1998 und 2002 konnte ich ihn sehen, und war von seiner Aura und Präsenz (ähnlich wie ich es bei Puyol empfinde) sehr angetan.

Eurogoals auf Eurosport hätte immer kurze Zusammenfassung, Preimiere (heute Sky) die Rechte für La Liga und natürlich Spanier mit Satellitenschüsseln die Mamas schauten die ganzen kitschigen Soaps und Abend durften die Männer Fussball schauen

Hierro war ein ganz großer aber es war auch eine andere Zeit und die heutige Fangemeinschaft hätte das Team wohl verflucht, da gab es Niederlagen, die Liga war viel ausgeglichener und es gab keinen Galactico Gedanken. Das war Real Madrid so wie ich mit groß geworden bin.
 
Eurogoals auf Eurosport hätte immer kurze Zusammenfassung, Preimiere (heute Sky) die Rechte für La Liga und natürlich Spanier mit Satellitenschüsseln die Mamas schauten die ganzen kitschigen Soaps und Abend durften die Männer Fussball schauen

Hierro war ein ganz großer aber es war auch eine andere Zeit und die heutige Fangemeinschaft hätte das Team wohl verflucht, da gab es Niederlagen, die Liga war viel ausgeglichener und es gab keinen Galactico Gedanken. Das war Real Madrid so wie ich mit groß geworden bin.
Die Eurogoals hab ich damals immer wegen Schule oder anderen Dingen verpasst^^ Premiere/Sky gab es bei uns nie und Fußball wurde natürlich nur Bundesliga geschaut :D Erst als ich ausgezogen bin und eigenes Internet hatte, konnte ich Real Madrid Spiele regelmäßig gucken. Ansonsten hab ich zwar immer versucht, die auch in den anfänglichen 2000ern zu verfolgen, dies war aber eher schwer möglich.

Ob die Fangemeinschaft heute das Team verflucht hätte weiß ich nicht. Dadurch dass es mehr Niederlagen und mehr Ausgleich gab, hat man sich natürlich über Erfolge umso mehr gefreut. Da war man zwar auch einer der ganz Großen, aber in den Köpfen war nicht drin, dass man ALLES gewinnen muss. Und mich persönlich stören zB Niederlagen nicht so sehr, wenn ich sehe dass das Team das gesamte Spiel über gekämpft und (gut) gespielt hat. Auch ein Grund zB warum ich LV17 und Nacho gerne als Bankspieler behalten würde, da sie meistens immer Einsatz zeigen und stolz auf das Trikot sind, welches sie tragen.
 
Eurogoals auf Eurosport hätte immer kurze Zusammenfassung, Preimiere (heute Sky) die Rechte für La Liga und natürlich Spanier mit Satellitenschüsseln die Mamas schauten die ganzen kitschigen Soaps und Abend durften die Männer Fussball schauen

Hierro war ein ganz großer aber es war auch eine andere Zeit und die heutige Fangemeinschaft hätte das Team wohl verflucht, da gab es Niederlagen, die Liga war viel ausgeglichener und es gab keinen Galactico Gedanken. Das war Real Madrid so wie ich mit groß geworden bin.

du hast im großten Teil Recht, aber den "Galactico-Gedanke" gibt es sit Santiago Bernabéu . Es war schon früh der Anspruch die besten Spieler sollen für Madrid spielen.
Einzig und allein die Fans oder gar die jüngeren wurden durch Zidane, Figo'Ronaldo, Kaka, Cristiano etc. verwöhnt und schreien deshalb regelmäßig nach großen Namen. Der Mix muss stimmen, große Namen und normale Spieler, Talente die den Club früh veriinnerlichen. Daher auch das neue credo ‘Zidanes y Pavones’
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
du hast im großten Teil Recht, aber den "Galactico-Gedanke" Santiago Bernabéu . Es war schon früh der Anspruch die besten Spieler sollen für Madrid spielen.
Einzig und allein die Fans oder gar die jüngeren wurden durch Zidane, Figo'Ronaldo, Kaka, Cristiano etc. verwöhnt und schreien deshalb regelmäßig nach großen Namen. Der Mix muss stimmen, große Namen und normale Spieler, Talente die den Club früh veriinnerlichen. Daher auch das neue credo ‘Zidanes y Pavones’

Jein, du sagst es selbst der Mix muss stimmen, mittlerweile reden wir nicht mehr vom Mix. Es muss auf jeder Position der beste Spieler der Welt sein, das ist Galactico denken und das ist für mich falsch. Ein starkes Gerüst verstärkt mit den besten ist der Weg den ich kenne und gut finde.

Zidanes y Pavones ist finde ich unglücklich gewählt weil Pavon schwach war XD
Aber prinzipiell ist das der gesunde Weg, allerdings fehlt mir mittlerweile ganz arg der spanische Kern und jedes Team was über längeren Zeitraum Erfolg hatte, hatte einen nationalen Kern, für mich etwas essentielles was uns immer mehr verloren geht.

@John

Ich sehe auch keinen Grund sich von Lucas oder Nacho zu trennen, freut mich das es noch jemand so sieht.
Aber mittlerweile und damit habe ich mich abgefunden herrscht ein anderes Verständnis, ein anderer Madridismo, einen den man mögen kann oder nicht, ich weiß nur das wenn ich nicht schon über 30 Jahre mit dem Verein fiebern würde ich wohl in der heutigen Zeit eher kein Madrid Fan geworden wäre.
Ich bin mir sicher, kaum einer der jüngeren Fans hätte zu der Zeit Madrid zugejubelt, dem Team was es nicht schafft defensiv sicher zu stehen, wo es nur ein paar Superstars gibt, zwischenzeitlich sogar so gut wie keinen.
 

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