Interview

Cannavaro schielt auf Trainerjob: „Träume davon, zurückzukehren“

Fabio Cannavaro träumt davon, in naher Zukunft bei Real Madrid an der Seitenlinie zu stehen. Das verriet der Italiener in einem Interview mit dem Onlineportal Madridista Real. „Dafür arbeite ich“, so der Weltmeister von 2006.

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Fabio Cannavaro
Fabio Cannavaro trainiert aktuell Guangzhou Evergrande in China – Foto: imago images / VCG

FABIO CANNAVARO über…

…eine mögliche Zukunft als Trainer von Real Madrid: „Dafür arbeite ich, um eines Tages einen Klub wie Real Madrid zu trainieren. Wenn jemand Trainer wird, muss er groß denken. Und Real Madrid ist die Spitze, so wie die italienische Nationalmannschaft oder ein anderer großer Klub in Europa. Um das zu erreichen, muss ich bereit sein. Die Wahrheit ist, dass ich davon Träume, als Trainer hierher (nach Madrid; d. Red.) zurückzukehren. Das ist ein wunderschöner Ort für mich.“

…Erfahrungen aus seiner Zeit als Spieler, die ihm für den Trainerjob hilfreich sind: „Man sagt immer, dass ein Spieler, sobald er anfängt als Trainer zu arbeiten, vergessen sollte, ein Spieler zu sein. Dass er wie ein Trainer denken muss und das ist die Wahrheit. Aber die Erfahrung, die man als Spieler gesammelt hat, kann man schon auf die Spieler am Feld weitergeben. Ich hatte das Glück, viele gute Trainer zu haben wie (Fabio) Capello, (Marcelo) Lippi, (Arrigo) Sacchi, Juande Ramos in Madrid, (Bernd) Schuster… Alles Trainer, die etwas hinterlassen haben. Trainer, die meine Sicht auf den Fußball erweitert haben.

…die Frage, ob ihm seine Errungenschaften als Spieler eine Hilfe seien: „Klar, das ist normal. Wenn man ein Spieler auf hohem Niveau war, bekommt man einen Kredit. Aber dieser Kredit kann schnell aufgebraucht sein, weil wenn du kein guter Trainer bist, merken das die Spieler. Deswegen ist es fundamental, zu lernen, gute Erfahrungen zu sammeln.

…seine Vorstellung von Fußball: „Ich bin ein Trainer, der Fußball spielen lassen will. Ein Trainer, der von seinen Spielern verlangt, dass sie spielen, mit und gegen den Ball Intensität an den Tag legen, weil der Fußball am Ende vor allem durch Zeit bestimmt wird. Und wenn die Spieler verstehen, dass, wenn ich Intensität zeige, sobald ich nicht am Ball bin, meinem Gegner Zeit raube. Das ist gut in meinen Augen. Wenn ich den Ball habe, muss ich freie Räume suchen, um mehr Zeit zum Nachdenken zu haben. Das sind einfache Dinge. Dinge, über die im Fußball immer gesprochen wird, aber das Wichtigste ist, sie den Spielern immer wieder zu erklären. Es gibt Leute, die es sehr einfach halten und Leute, die es sehr kompliziert machen. Aber der Fußball ist so und niemand wird das neu erfinden.

…seine Vorbilder Carlo Ancelotti und Fabio Capello: „Natürlich ist es wichtig, dass ich die besten Trainer hatte. Wie ich bereits sagte, hat mir jeder etwas mitgegeben und hoffentlich kann ich sie eines Tages übertreffen.

…seine Einschätzung zu Zinédine Zidane als Trainer: „(Lacht.) Wie soll ich ihn bewerten? Er hat etwas geschafft, was niemand in der Welt des Fußball erreichen wird, indem er drei Champions-League-Titel hintereinander geholt hat. Das ist etwas, was unheimlich schwer zu wiederholen sein wird im Fußball.

…das Innenverteidiger-Duo Sergio Ramos-Raphaël Varane: „Das ist ein tolles Paar. Sie können sowohl auf engem als auch großem Raum spielen, verstehen sich gut, haben tolle Persönlichkeiten. Das ist mit Sicherheit eines der besten Innenverteidigerpaare, die es aktuell im Weltfußball gibt.

…die Entwicklungen von Ramos und Marcelo: „Nicht nur Sergio hat sich entwickelt, auch Marcelo. Sie haben die Chance genutzt, mit mir zusammen zu spielen. Sie hatten das Glück, von mir lernen zu können, weil sie noch sehr jung waren. Ich scherze immer, dass sie so viel gewonnen haben, weil sie mit mir zusammengespielt haben (lacht).

…einen möglicherweise unfairen Umgang mit Marcelo: „Das passiert allen Alten, passiert allen Spielern, die viele Jahre in Madrid gespielt haben. Marcelo muss jetzt stark sein, weil er weiß, was er Real geben kann. Er muss ruhig bleiben, weil er Real mit Sicherheit noch einiges geben kann.

111 Gründe, Real Madrid zu lieben

…den allgemein harten Umgang mit Real-Spielern: „Ich glaube, dass die Presse in Madrid nie fair war im Umgang mit den Spielern und Real Madrid. Weil das Real Madrid ist. Wir wissen, dass das Real ist und dass es immer so sein wird. Die Leute wollen, dass es Real nicht gut geht.

…sein Favorit unter den jungen Spielern bei Real: „Federico Valverde. Ich denke, dass er einer Besten in den nächsten zehn Jahren bei Real sein wird.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Jemand den man (genau wie auch Guti und Xabi Alonso) im Auge behalten sollte. Schlechter als Zidane kann er jedenfalls unmöglich sein.

Deine Zidane Kritik ist in den meisten Fällen angebracht, aber ihn als „schlecht“ zu bezeichnen ist jenseits von gut und böse.
Das ist fast schon unverschämt, einen historisch guten, im Sinne von erfolgreichen, Trainer derart zu diffamieren.
 
Deine Zidane Kritik ist in den meisten Fällen angebracht, aber ihn als „schlecht“ zu bezeichnen ist jenseits von gut und böse.
Das ist fast schon unverschämt, einen historisch guten, im Sinne von erfolgreichen, Trainer derart zu beleidigen

"Schlechter als (...)" habe ich geschrieben.

Man kann zB auch sagen, dass es "Klopp nicht schlechter als Pep macht". Damit sage ich aber nicht, dass Klopp schlecht ist. Kleiner aber feiner Unterschied. Die Schlussinterpretation überlasse ich jedoch jedem gesondert.
 
"Schlechter als (...)" habe ich geschrieben.

Man kann zB auch sagen, dass es "Klopp nicht schlechter als Pep macht". Damit sage ich aber nicht, dass Klopp schlecht ist. Kleiner aber feiner Unterschied. Die Schlussinterpretation überlasse ich jedoch jedem gesondert.
Ich würde aber schon sagen, dass "Klopp macht es nicht schlechter als Pep" und "Schlechter als Pep kann er es nicht machen" zwei verschiedene Dinge sind. Vor allem da der zweite Satz impliziert, dass Pep schlechte Arbeit getan hat und zwar so schlecht, dass es nur noch besser werden kann.
 
Ich würde aber schon sagen, dass "Klopp macht es nicht schlechter als Pep" und "Schlechter als Pep kann er es nicht machen" zwei verschiedene Dinge sind. Vor allem da der zweite Satz impliziert, dass Pep schlechte Arbeit getan hat und zwar so schlecht, dass es nur noch besser werden kann.

Eine Implikation ist kein Faktum. Von daher wiederlegt das nicht meine Argumentation.
 
Jemand den man (genau wie auch Guti und Xabi Alonso) im Auge behalten sollte. Schlechter als Zidane kann er jedenfalls unmöglich sein.

Wer Luxemburgo, Ramos, Capello, Schuster, Benitez, Lope und Solari an die Seitenlinie gestellt hat, kann auch einer der 3en eine Chance geben. Gerade von Guti und Alonso halte ich sehr viel. Cannavaro kann ich als Trainer nicht einschätzen, aber er hat viel Erfahrung und scheint auch zu wissen, was er will.
 

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