
„Ärzte retteten mir das Leben“
„Ich hatte Angst zu laufen, zu schlafen oder mich irgendwie körperlich zu betätigen“, sagt Iker Casillas heute. All das kann er jedoch wieder – inzwischen sogar ruhigen Gewissens. Als er am 1. Mai 2019 im Training des FC Porto zusammen brach, hielten das schnelle Eingreifen der Team-Ärzte sowie eine Not-Operation den Spanier am Leben, andernfalls würde sich an diesem Tag mehr als nur eine Schocknachricht jähren. “Ich hatte Glück, dass es beim Training geschah – das hat mir das Leben gerettet.”
Karriere offiziell noch nicht beendet
Iker Casillas ist der Welt zum Glück erhalten geblieben, auch wenn seine derzeitige Rolle noch nicht genau definiert ist. Sein Karriereende hat er offiziell noch nicht verkündet, auch wenn er gegenüber FC PORTO TV ein Comeback für fraglich halte. „Da muss man realistisch sein, das Wichtigste ist meine Gesundheit“, so der 38-Jährige, der auch zugibt, nach seiner Herzattacke „etwa einen Monat lang richtig niedergeschlagen“ gewesen war. Was viele nicht wissen: Auch wenn Spaniens Nationalheld nur Stunden nach dem Schock die Fußballwelt beruhigte, sollte es nicht bei einem Schicksalsschlag geblieben sein – bei Ehefrau Sara Carbonero wurde nur drei Wochen später Eierstockkrebs diagnostiziert. Mit glücklichem Ende: Die zweifache Mutter hat ihn sich erfolgreich operativ entfernen lassen. „Ich begann, Momente mehr zu schätzen“, erklärt Casillas, wie diese Ereignisse sein Leben verändert hätten.
Nach 1.048 Profispielen: RFEF-Präsidentschaft?
725 Spiele bescheren ihm Platz zwei unter Real Madrids Rekordspielern, doch nachdem er am 26. April 2019 sein 1048. Profispiel absolvierte, wird „San Iker“ – aktuell immer noch an Medikamente gebunden – wohl nie mehr zu einer unmöglichen Parade ausholen wie einst gegen Sevilla oder im WM-Finale gegen Arjen Robben. “Nur die Ärzte können sagen, was ich kann oder nicht kann.” Offiziell erfüllt er seinen bis 2021 laufenden Vertrag in Porto als Teil des Führungspersonals als Verbindung zwischen Spielern, Trainern und Management.
Immerhin hat „el Ángel de Móstoles“ (der Engel aus Móstoles, seinem Geburtsort) schon große Pläne: „Ich werde mich um die Präsidentschaft bewerben!“ Damit meint Casillas den Vorsitz der RFEF, des spanischen DFB, wo er sich Ende des Jahres in den Wahlen mit Amtsinhaber Luis Rubiales duellieren kann. Auch wenn Casillas aufgrund geringer politischer Erfahrung und Verbindungen eher nicht als Favorit gilt – er hat schon schwierigeres geschafft, wie den Kampf mit dem Tod heute vor einem Jahr.
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