Interview

Kroos ärgert Bankplatz gegen City – Schwärmereien für Ronaldo

Toni Kroos macht keinen Hehl daraus, unzufrieden mit seiner Reservistenrolle im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City gewesen zu sein. Von Cristiano Ronaldo kann der Spielgestalter derweil rückblickend nur schwärmen.

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Toni Kroos
Kroos steht bis 2023 in Madrid unter Vertrag – Foto: imago images / Alterphotos

„Erstes großes Spiel in sechs Jahren, wo ich nicht startete“

MADRID. Federico Valverde, Carlos Casemiro, Luka Modrić – und kein Toni Kroos. Als Real Madrid Ende Februar Manchester City zum Champions-League-Achtelfinal-Auftakt empfing, sorgte Zinédine Zidane eine Stunde vor dem Anpfiff bereits für reichlich Gesprächsstoff, indem er bei der Wahl seines Mittelfelds bewusst auf den deutschen Strategen verzichtete. Nach der 1:2-Niederlage geriet der Trainer wegen dieser Entscheidung erst recht in die Kritik.

Den fitten Kroos selbst dürfte die Reservistenrolle ebenso überrascht haben. „Es war das erste große Spiel in diesen sechs Jahren, wo ich nicht gestartet bin. Natürlich wurmt mich das. Wenn mich das irgendwann nicht mehr wurmt, kann ich ja aufhören. Natürlich hat mich das gewurmt, aber du musst es am Ende trotzdem akzeptieren, weil du willst, dass die Mannschaft erfolgreich ist, sagte er rückblickend in einem Podcast von EUROSPORT.

Kroos über Zeit mit Ronaldo: „Absolutes Arbeitstier“

Immerhin: Als die Königlichen vier Tage später den FC Barcelona im Estadio Santiago Bernabéu herausforderten, wirkte der 30-Jährige wieder mit. Und mit seiner Vorlage zum Führungstor durch Vinícius Júnior hatte Kroos seinen Anteil am späteren 2:0-Erfolg. Es war in der Primera División für das weiße Ballett der erste Clásico-Heimsieg seit Oktober 2014. Damals hatte Real 3:1 gesiegt – unter anderem dank eines Treffers von Cristiano Ronaldo.

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Vier Jahre lang, zwischen August 2014 und Juni 2018, teilte sich Kroos eine Kabine mit dem Portugiesen. Wenn der gebürtige Greifswalder an die gemeinsame Zeit denkt, hat er nur positive Worte für CR7 übrig. „Cristiano ist ein spezieller Typ in dem Sinne, dass er auf eine Art verrückt ist, aber vor allem verrückt nach Toren und Erfolgen. Wir waren nicht nur Sitznachbarn, sondern auch Nachbarn im Privaten. Cristiano ist ein absolutes Arbeitstier. Wir waren sehr oft zusammen im Kraftraum – er natürlich noch mal drei Stunden länger als ich, was man auch sieht. Er hat ohne Ende gearbeitet, war im Training schon verrückt nach Toren“, berichtete Kroos in seinem neuen Podcast „Einfach mal Luppen“.

Toni Kroos Cristiano Ronaldo
Auch Kroos schätzt Ronaldo sehr – Foto: imago images / ActionPictures

„Cristiano war in der Kabine wirklich angenehm“

Er sei „sehr, sehr froh, mit ihm zusammengespielt zu haben. Nicht nur, weil wir natürlich auch durch ihn sehr erfolgreich waren und Titel gewonnen haben, sondern einfach auch, neben ihm zu arbeiten, diesen fast schon kranken Willen nach Toren sogar im Training zu sehen. So schaffst du es nur dahin, wohin er es geschafft hat. So jemand zieht einen ein bisschen mit. Ich finde es ganz angenehm und er ist für junge Spieler ein super Vorbild“.

Dass der Superstar und fünfmalige Weltfußballer, der im Juli 2018 zu Juventus Turin wechselte öffentlich extrem polarisiert, spielte für Kroos nie eine wichtige Rolle. „Er hat natürlich eine Außendarstellung, die man mögen kann oder nicht. Das ist mir aber völlig egal, es ist nicht meine Baustelle. Für mich war immer wichtig, was er für ein Teamkollege ist. Da hat er uns extrem geholfen. Er hat mehr Tore als Spiele hier gemacht und war neun Jahre da. Ich habe größten Respekt vor ihm, würde nicht alles so machen oder mich so präsentieren wie er. Trotzdem war er in der Kabine wirklich angenehm. Wir waren meistens einer Meinung und sind sehr gut miteinander ausgekommen“, so der gebürtige Greifswalder.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
"der im Juni 2019 zu Juve wecheslte"

Wenns so wäre, wäre letzte Saison vielleicht anders geendet.
 
Immer schön, wenn ein Deutscher CR7 so lobt. Bei den deutschen Medien, die Ronaldo über die Jahre immer größtenteils negativ dargestellt haben, sind sie dann mal gezwungen positive Aussagen wieder zu geben.
 

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