
Tabelle ohne die 127 VAR-Szenen der Saison
Real Madrid profitiert am häufigsten durch den Videoschiedsrichter und steht zu unrecht auf Platz eins? Diese Behauptung kann nun wohl endgültig in das Reich der Fabeln verwiesen werden. Denn wie Statistik-Experte „Mister Chip“ herausgefunden hat, stünden die Königlichen auch in der VAR-losen Tabelle ganz oben.
Clasificación de La Liga 2019-20 (tras 36 jornadas disputadas) eliminando las 127 correcciones que ha hecho el VAR:
83 RMA
79 FCB
66 ATM
66 SEV
56 RSO
56 VAL
54 GET
53 VILL
53 ATH
50 GRA
45 OSA
43 BET
41 EIB
40 LEV
38 VALL
36 MLL
35 ALA
35 CEL
31 LEG
23 ESP— MisterChip (Alexis) (@2010MisterChip) July 14, 2020
127 Interventionen soll es durch den Videoschiedsrichter 2019/20 schon gegeben haben – meist richtige, mal aber auch fragwürdige bis falsche. Zieht man diese Entscheidungen und die sich daraus ergebenen (oder nicht gefallenen) Tore ab, so hätte Real Madrid genauso 83 Punkte wie aktuell auch. Da jedes Team mal Entscheidungen für und gegen sich zugesprochen bekommt, gibt es unter den Top-vier gar keine Änderungen. Einzig Valencia stünde mit sechs Punkten mehr etwas besser da, wohingegen Mallorca Celta Vigo in die Abstiegszone gedrückt hätte.
VAR sprach Real erst ein Tor zu
Die Königlichen haben seit dem Re-Start von einigen Entscheidungen profitiert: Karim Benzema war gegen Eibar knapp nicht im Abseits, Rodrigos Tor für Valencia zählte nicht, gegen Real Sociedad gab es gleich drei Situationen (Vinícius, Januzaj und Benzema), doch erscheinen alle Entscheidungen einzeln betrachtet vertretbar – erst die Summe lässt bei neutralen Fans ein mulmiges Gefühl aufkommen. Darüber lässt sich streiten, sicher ist aber: Der Videoschiedsrichter hat Real Madrid 2019/20 erst ein Tor zuerkannt – den 2:0-Schlusspunkt gegen Alavés, als Vorlagengeber Benzema nicht im Abseits stand.
Dazu kommen auf der anderen Seite einige aberkannte Tore, beispielsweise aus der Hinrunde von Luka Jović gegen Osasuna und Leganés, Hazard gegen Betis oder Benzema gegen Villarreal (alle vier knapp aber korrekt entschieden).
In der VAR-losen Tabelle ist das Tor gegen Alavés beispielsweise nicht aufgeführt, Rodrigos Tor für Valencia allerdings schon, so auch Hazards Tor gegen Betis. An den Ergebnissen dieser Partien würde es nichts ändern, so auch nicht in der Gesamtkonstellation: Auch ohne VAR wäre Real Madrid vier Punkte vor Barça.
Bartomeu: Zwischen Verschwörung und Ablenkung
Zwar gab Liga-Chef Javier Tebas zuletzt zu, der „VAR muss sich verbessern“, jedoch gehe es dabei auch um Abläufe und genauere Regeln, nicht nur Fehlentscheidungen. Nichtsdestotrotz kann man so die verschwörerischen Aussagen von Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu („Der VAR ist nicht für alle gleich. Das hier ist die beste Liga der Welt, aber der VAR wird dem nicht gerecht. Es wird immer das gleiche Team bevorzugt!“) als Ablenkungsmanöver über die vielen Polemiken und Streitereien in seinem eigenen, teils brennenden Klub ad acta legen. Immerhin hat sich selbst Diego Simeone zur Thematik neutral gezeigt: „Der VAR ist gerechter zu denen, die gewinnen. Wenn sie mehr Elfmeter erhalten, dann, weil sie häufiger angreifen – so wie Madrid. (…) Wir alle werden mal bevorzugt oder benachteiligt durch den VAR.“
Sicher ist aber auch: Über den VAR wird sicher noch weiter gestritten werden, zumal die Saison 2019/20 jetzt schon die mit den meisten Elfmetern (146) in der LaLiga-Geschichte ist.
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