
Und plötzlich ist er doch jetzt schon wieder da!
Nachdem sich die letzten Wochen und Monate angedeutet hatte, dass Martin Ødegaard wie von allen Seiten geplant bis zum Ende der Saison 2020/21 auf Leihbasis für Real Sociedad spielen wird, ging nun auf einmal alles ganz schnell – und zwar in die andere Richtung.
Der 21-jährige Norweger verlässt die Basken und heuert vorzeitig wieder in Madrid an. Diesmal, um es zu einem Leistungsträger zu schaffen. Die Zeit der Leihen ist vorbei. Jetzt soll es etwas werden mit der großen Karriere im Estadio Santiago Bernabéu!
Real Madrid hatte sich im Juli 2019 mit dem Klub aus Donostia-San Sebastián eigentlich darauf geeinigt, die Ødegaard-Leihe zunächst bis zum Ablauf der Saison 2019/20 zu befristen und den Deal schließlich um zwölf weitere Monate zu verlängern. „Wir haben darüber gesprochen, dass Martin hier zwei Jahre bleibt. Aber weil der spanische Verband vorschreibt, dass eine Leihe nur eine Saison beträgt, hängen wir danach eine weitere dran. Eins plus eins“, erklärte Jokin Aperribay, Präsident von „la Real“, die Sachlage damals.
Es ist sicher nicht die feine Art, wenn man sein Wort nicht hält. Aber die Coronavirus-Pandemie trifft nun mal auch das Fußballgeschäft hart – und Real ist davon nicht ausgenommen. Präsident Florentino Pérez hat unlängst kein Geheimnis daraus gemacht, dass dem Verein wegen der Krise finanziell besonders die fehlenden Einnahmen durch Ticketverkäufe zu schaffen machen. 25 Prozent würden sie im Einnahme-Mix ausmachen, so Pérez. Im Bernabéu hat es das letzte Pflichtspiel mit Zuschauern auf den Tribünen am 1. März gegeben. Das ist jetzt schon fast ein halbes Jahr her. Mega-Verpflichtungen à la Kylian Mbappé wurden von Pérez mindestens für 2020 kategorisch ausgeschlossen.
Angesichts der Umstände ist es nur logisch, dass die Verantwortlichen um Trainer Zinédine Zidane auf Positionen mit personellem Bedarf zuallererst schauen, welcher der vielen verliehenen Spieler sich im Laufe der Saison gut entwickelt hat und mittlerweile für das eigene Starensemble bereit sein könnte. Denn schließlich ist für niemanden von ihnen ist eine Ablösesumme fällig. So gehen Corona-Transfers!
Dass in erster Linie an Ødegaard gedacht wurde, sollte nach dessen toller Saison bei Real Sociedad mit sieben Toren und neun Vorlagen in 36 Einsätzen niemanden wundern. Vor allem in der Hinrunde und durchaus auch noch bis vor der dreimonatigen Saison-Unterbrechung gehörte Ødegaard zu den besten LaLiga-Spielern.
Insofern ist seine Rückholaktion zur Verstärkung eines Kaders, der für die Liga reichte, den Ansprüchen in der Champions League aber nicht genügte, absolut richtig.
Als Zusatz zu den arrivierten Luka Modrić (wird im September 35), Carlos Casemiro (28) und Toni Kroos (30) erhält Zidane mit dem Skandinavier im Mittelfeld neben Federico Valverde (22) eine weitere junge Option und mehr Handlungsspielraum. Bei Real Sociedad lief Ødegaard meist als Spielgestalter im zentral-offensiven Mittelfeld auf, agieren kann er in Zidanes meist praktiziertem 4-3-3 zweifellos aber auch als einer von zwei Achtern.
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Nun liegt es an Zidane und Ødegaard selbst, dass dessen Unterschrift bei Real als medial gehypter Teenager letztlich mehr als nur ein PR-Gag gewesen sein wird…
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