
James zum dritten Mal zu Ancelotti
LIVERPOOL/MADRID. Ist die Nummer 16 die Nummer 17? Es ist lange her, dass James Rodríguez bei Real Madrid mit der 10 auf dem Rücken glänzte. Nach seiner Rückkehr aus München blieb daher nur die 16 übrig, nun wartet man seit Tagen auf den Vollzug seines Verkaufs.
Während mittlerweile abgegebene Spieler wie Dani Ceballos oder Brahim Díaz sich noch beim Trainingsauftakt am Montag bei ihrem eigentlichen Arbeitgeber meldeten und für einen Tag mittrainierten, fehlt von James jede Spur. So wie der „alte James“ auch schon länger vermisst wird.
„Ich wollte, dass die Menschen in Madrid mit der Zeit von mir verbleiben, bevor ich zu Bayern ging, denn ich wusste seit Saisonbeginn, dass ich bei Real nicht die Hauptrolle spielen werde“, erklärte der Kolumbianer im Juni noch selbst. Er will, dass die Madridistas sich an die Zeit erinnern, als er die 10 und nicht die 16 trug. Jetzt dürfte er Real Madrids 17. Abgang, aber den ersten „echten“ Verkauf aus der ersten Mannschaft der Vorsaison darstellen.
25 bis 30 Millionen soll Everton wohl überweisen, damit sich die Wege von James und Carlo Ancelotti „endlich“ ein drittes Mal kreuzen. Endlich, weil es im Vorjahr nicht klappte. „Es gab eine Offerte aus Italien, aber sie überzeugte mich nicht“, sagte James, wohingegen Neapel-Präsident Aurelio de Laurentiis noch vor einem Jahr mitteilte: „Er würde auch gerne für Neapel spielen, aber Real Madrid verlangt zu viel.“
2017 hatte er schon abgeschlossen
Nach 125 Partien im weißen Trikot, 37 Toren und 42 Vorlagen wird er sich nun für immer verabschieden. 2017 tat er das bereits, als er sich im Bernabéu bei einer Auswechslung andächtig drehte und allen Zuschauern winkte (siehe Gänsehaut-Video). Er hatte abgeschlossen, musste nach zwei dürftigen Jahren bei Bayern dennoch zurück, weil neben dem Transfer nach Neapel auch Deals mit China und Atlético platzten. „Ich wollte zu diesem Klub (Atlético; d. Red.), um ehrlich zu sein, aber man ließ mich nicht. Sie wollten, dass ich woanders hingehe“, so James. Vor drei Jahren weinte ihm der Großteil der Fans noch nach, doch durch seinen Atlético-Flirt konnte er in den vergangenen Monaten nicht mal mehr mit diesem Rückhalt rechnen.
Für ihn war das Kapitel Real Madrid ohnehin längst beendet, so konnte er sich 2020/21 trotz einiger Gelegenheiten nicht mehr aufbäumen (14 Einsätze, ein Tor, zwei Vorlagen). Seine Zeit war gekommen und nun mit einem Jahr Verspätung wird es zur längst überflüssigen Trennung kommen. Es heißt, seit Mittwoch befinde er sich bereits in Liverpool, seine Social-Media-Kanäle lässt er ruhen. Alles wartet nur noch auf die endgültige Bekanntgabe und Trennung. Abgang Nummer 17 steht kurz bevor.
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