
27 Spieler im Profi-Kader – zwei zu viel
MADRID. Real Madrid hat Ersatztorwart Andriy Lunin und Angreifer Rodrygo Goes nach Informationen der Sportzeitung AS kurz vor dem Beginn der Pflichtspiel-Saison 2020/21 als Akteure der zweiten Mannschaft angemeldet. Grund dafür sei der zumindest aktuell zu große Kader, dem laut den Regularien des spanischen Fußballverbands RFEF nicht mehr als 25 Profis angehören dürfen. Bei Real sind es mit den neben Lunin von ihren Leih-Aufenthalten zurückgekehrten Martin Ødegaard, Álvaro Odriozola, Sergio Reguilón und Borja Mayoral 27.
Vor allem Reguilón und Mayoral, aber auch Gareth Bale und Mariano Díaz gelten bis zum Transferschluss im Oktober – die Fristen in den europäischen Ländern sind verschieden – als noch potentielle Abgänge. Da sich in allen Fällen aber weiterhin nichts Konkretes anbahnt und Verbleibe daher nicht ausgeschlossen sind, musste der Verein allmählich handeln und Lunin sowie Rodrygo als Castilla-Spieler einschreiben.
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Ein formeller Trick – und altersbedingt legal
Das heißt allerdings nicht, dass der 21-jährige Ukrainer und der 19-jährige Brasilianer primär für das Team von Raúl González Blanco in der Segunda División B auflaufen werden – gerade Lunin, der als erster Vertreter von Thibaut Courtois gebraucht wird. Es ist ein rein formeller Trick, um den Kader letztlich vielleicht doch größer gestalten zu können – und auch legal, da beide mit ihrem Alter noch für die Real-Reserve spielberechtigt sind. Spielt das zweite Team eines Erstligisten in der dritten Liga, liegt das Maximalalter dort bei 23 Jahren.
Rodrygo kann Nummer 27 jetzt behalten
Dass Rodrygo weiter offiziell als Castilla-Spieler gilt, heißt auch: Er benötigt keine neue Rückennummer. Während Vinícius Júnior zu seiner zweiten Spielzeit Profi wurde und die 28 gegen die 25 eintauschen musste, kann sein Landsmann die 27 behalten. Das Reglement der RFEF sieht vor, dass Mitglieder des Profi-Aufgebots die Nummern 1 bis 25 belegen. Die 1 und die 13 müssen dabei Torhütern zugeordnet werden. Die 25 ebenfalls, sofern die erste Mannschaft offiziell auch über einen dritten Keeper verfügt. Das ist bei den Blancos nicht der Fall. Vielmehr ist Courtois offiziell jetzt der einzige. Fraglich bleibt daher, ob Lunin trotzdem die Profi-Nummer 13 oder bei seinem Status als Drittliga-Akteur eine Zahl ab 26 erhält.
Real verschafft sich durch die Castilla-Einschreibung von Lunin und Rodrygo übrigens auch in dieser Hinsicht etwas weniger Probleme. Frei sind derzeit neben der 13, die Courtois nach dem Weggang von Alphonse Areola für die 1 abgelegt hat, derzeit nämlich nur die 16 des zum FC Everton abgewanderten James Rodríguez und die 21 des an den AC Mailand verliehenen Brahim Díaz. Die ebenfalls freie 19 wird aller Voraussicht nach der zurückgekehrte Álvaro Odriozola wieder übernehmen. Ødegaard dürfte die 21 bekommen, während bei Reguilón und Mayoral noch abgewartet werden muss, ob sie gehen oder bleiben und andere Akteure ihre Nummern mit einem Abgang noch freimachen könnten.
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