
Die Ausgangslage
- Hat Real Madrid den Weg aus der Mini-Krise schon geschafft? Mit einem 3:1-Sieg im Clásico gegen den FC Barcelona herrscht bei den Madrilenen wieder eine deutlich angenehmere Stimmung. Damit die Niederlagen gegen Cádiz (0:1) und Shakhtar (2:3) zum Champions-League-Auftakt schnell in Vergessenheit geraten, muss allerdings ein Sieg am 2. Spieltag der Königsklassen-Gruppenphase bei Borussia Mönchengladbach her. Auswärts bei den Fohlen konnte der spanische Rekordmeister in bislang zwei Pflichtspielen, die es in den 70ern und 80ern gab, nicht gewinnen – auch wenn es sich damals um legendäre Schlachten handelte. Das soll sich am Dienstagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei SKY) endlich ändern: In der Königsklasse haben die Königlichen zuletzt erstmals in ihrer Historie drei Partien hintereinander verloren. Cheftrainer Zinédine Zidane und seine Männer stehen als vermeintlicher Favorit daher unter Zugzwang, um einen historischen CL-Fehlstart zu vermeiden.
Der Gegner
- Nach der Saison 2016/17 hat sich die Borussia erstmals wieder für die Königsklasse qualifiziert. Chefcoach Marco Rose überzeugte in der vorherigen Spielzeit, die seine erste in Gladbach war, nicht nur mit Ergebnissen und der erfolgreichen Qualifikation zur Champions League, vielmehr brachte er eine neue Haltung in den Klub, der sich in den letzten Jahren vor allem durch Understatement hervorgetan hat. Der vierte Platz sei für Borussia wie ein Titel, erklärte Sportdirektor Max Eberl nach der abgelaufenen Saison. Zum Auftakt am 1. Spieltag haben die Fohlen auch bewiesen, dass sie zurecht im europäischen Elitefußball vertreten sind: Auswärts bei Inter Mailand gab es einen Punktgewinn (2:2), wobei der Bundesliga-Vertreter (in der Liga zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage nach fünf Spielen) erst in der 90. Minute den Ausgleich durch Romelu Lukaku hinnehmen musste. Gegen Real Madrid soll es beim ersten Champions-League-Heimspiel seit November 2016 (1:1 gegen Manchester City) den ersten Sieg geben. Ein Nachteil für die Borussen: Auf den Heimvorteil können sie nicht setzen – Zuschauer wurden kurzfristig verboten.
So könnte Borussia Mönchengladbach beginnen: Yann Sommer – Stefan Lainer, Matthias Ginter, Nico Elvedi, Ramy Bensebaini – Christoph Kramer, Florian Neuhaus – Jonas Hoffmann, Breel Embolo, Marcus Thuram, Alassane Pléa.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Eden Hazard steht erstmals in dieser Saison wieder im Aufgebot Real Madrids. Der Belgier sei laut Zidane “fit und deshalb dabei” – doch ob er im Borussia-Park auch schon zum Einsatz kommen wird? Der 29-Jährige wird ziemlich sicher erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Neben Hazard hat “Zizou” ingesamt 21 Spieler nominiert – verzichten muss er in der Defensive neuerdings auf Nacho Fernández, der im Clásico mit Beschwerden am Oberschenkel ausgewechselt wurde. Für ihn kam Lucas Vázquez auf der Rechtsverteidiger-Position und meisterte seine Aufgabe bravourös, sodass der Galicer wohl auch gegen Gladbach in der Startelfstellung stehen wird. Neben Nacho fehlt außerdem Daniel Carvajal (Innenband) sowie Álvaro Odriozola, für den eine Nominierung noch zu früh kommt, Martin Ødegaard (Schollenmuskel) und Mariano Díaz, der einen Trainingsrückstand aufzuholen hat. In puncto Startformation ist ein 4-1-2-1-2 denkbar. Raphaël Varane, der bislang in jedem der sieben Pflichtspiele durchspielte, könnte von Éder Militão vertreten werden. Luka Modrić und Isco dürfen sich Hoffnungen auf ein Startelf-Comeback machen und im Angriff könnte Zidane mal wieder auf Doppelspitze setzen – mit Karim Benzema und Luka Jović, der die Borussia aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt kennt und in bislang drei Duellen einmal traf.
- Verletzt: Daniel Carvajal (Innenband), Álvaro Odriozola (Wade), Nacho Fernández (Oberschenkel), Martin Ødegaard (Schollenmuskel)
- Aus dem Kader gestrichen: Mariano Díaz (Trainingsrückstand)

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer Real Madrid): „Wir wissen, was unser zweites Spiel in der Champions League bedeutet. Mönchengladbach kann uns jederzeit in Schwierigkeiten bringen. Wir müssen kämpfen und über die volle Distanz konzentriert agieren. Wir wollen uns nur auf das Spiel fokussieren, alles drumherum interessiert uns nicht.“
Toni Kroos (Mittelfeldspieler Real Madrid): „Nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Donetsk wissen wir um die Bedeutung dieser Partie. Daher stehen wir jetzt schon unter Druck, zu gewinnen. Es ist für uns nicht mehr und nicht weniger als ein Finale.“
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Marco Rose (Cheftrainer Borussia Mönchengladbach): “Wenn wir in dem Wettbewerb dabei sind, wollen wir nicht nur staunen, sondern auch gute Spiele machen. Wir wollen uns zeigen und beweisen und in der Summe auch positive Ergebnisse holen. Darum geht es eigentlich. Wir wollen keine Parolen raushauen, aber wenn Real Madrid kommt, wollen wir unsere Chance suchen. Fertig, aus.”
Matthias Ginter (Verteidiger Borussia Mönchengladbach): „Es ist für den ganzen Verein eine super Sache. Wir haben letztes Jahr hart dafür gearbeitet und haben jetzt ein paar Kracher. Auf der einen Seite ist es schade, dass das Stadion morgen nicht voll ist, aber für den Verein und alle drumherum ist es eine super Sache, auf die wir uns alle freuen.“

Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang trafen die beiden Traditionsvereine im europäischen Wettbewerb vier Mal aufeinander. Beide Mannschaften gewannen dabei je ein Spiel, während zwei Mal Unentschieden gespielt wurde. In Mönchengladbach konnten die Madrilenen aber noch nie gewinnen (ein Remis, eine Niederlage). Beim letzten Gastspiel am Niederrhein gab es für die Merengues im UEFA-Pokal-Achtelfinale im November 1985 eine 1:5-Pleite, welche später zu einer historischen “Remontada” führte: dem 4:0 im Bernabéu.
- REAL SEIT NEUN SPIELEN GEGEN DEUTSCHE TEAMS UNGESCHLAGEN: Seit der 0:2-Niederlage im April 2016 im Viertelfinalhinspiel in Wolfsburg ist Real Madrid in der Folge gegen deutsche Vereine ungeschlagen. In den neun Partien gab es für die Königlichen sechs Siege und drei Remis. In zehn aufeinanderfolgenden Spielen gegen Teams aus Deutschland ungeschlagen zu bleiben, gelang den Blancos aber noch nie.
- BORUSSIA MIT SCHLECHTEN DEFENSIV-VORZEICHEN: Die Fohlen sind nur in einem ihrer letzten zehn Champions-League-Spiele ohne Gegentor geblieben. Das war im Oktober 2016 beim 2:0 gegen Celtic Glasgow. Neben zwei Gegentoren zum Auftakt in der Königsklasse gegen Inter gab es für die Borussia in der laufenden Bundesliga-Saison in fünf Spielen auch noch keine Partie, die zu null beendet wurde (acht Treffer, acht Gegentreffer).
- GLADBACHS JÜNGSTE BILANZ GEGEN SPANIER NEGATIV: Von den vergangenen elf Partien gegen Teams aus Spanien konnte Gladbach nur ein einziges gewinnen (zwei Remis, acht Niederlagen). Der Sieg war im November 2015 gegen den FC Sevilla (4:2) – zugleich der einzige Punktedreier des Klubs in bislang sechs Champions-League-Heimspielen.
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