Historie

Owen: „Teil der Galácticos zu sein, war ein echtes Privileg“

Mit Michael Owen verpflichtet Real Madrid im Sommer 2004 einen Ballon-d'Or-Sieger. Eine Erfolgsgeschichte soll es allerdings nicht werden. Nach nur einem Jahr wechselt der Engländer aufgrund mangelnder Perspektiven wieder in die Premier League zurück. Der heute 40-Jährige blickt zurück auf sein Intermezzo bei den „Galácticos“.

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Ronaldo David Beckham Michael Owen Galácticos 2004
Owen bejubelte insgesamt 16 Treffer für Real – Foto: imago images / Icon SMI

„Anruf von Real Madrid eher großes Problem als Segen“

MADRID. Es war August 2004: Real Madrid war in seiner Sturmreihe mit Raúl González Blanco und Ronaldo bestens besetzt, entschied dennoch, den zwölf Millionen Euro teuren Michael Owen vom FC Liverpool zu holen und obendrein Antonio Núñez an die “Reds” abzugeben. Obgleich die Konkurrenz im Angriff enorm war, waren die Erwartungen an Owen, der drei Jahre zuvor als Europas Fußballer des Jahres gekürt wurde, enorm.

“Ich war in Liverpool und erinnere mich, dass ich noch ein Jahr Vertrag bei Liverpool hatte, als mein Manager anrief, um mir mitzuteilen, dass Real Madrid daran interessiert sei, mich zu verpflichten”, erinnerte sich der ehemalige Stürmer in einem Interview mit MADRIDISTA REAL an seinen Wechsel zu den Blancos zurück. “Mein Berater war derselbe, der bereits David Beckham zu Real Madrid gebracht hatte. Die Wahrheit ist, dass ich mir nie vorgestellt hatte, Liverpool zu irgendeinem Zeitpunkt meiner Karriere zu verlassen, aber als der Anruf von Real Madrid kam, war das eher ein großes Problem als ein Segen!”

„Musste mich der Herausforderung stellen“

Owen sah sich an jenem Sommertag vor die Hürde gestellt, “zwischen Spanien oder dem Klub meiner Kindheit, in dem ich viel Erfolg hatte, zu entscheiden.” Das Argument “zu einem der besten Vereine der Welt zu wechseln und in einem so berühmten Stadion (Estadio Santiago Bernabéu; d. Red.) vor so vielen Fans in einer Großstadt zu spielen”, lockte den 89-fachen Nationalspieler letztlich.

“Ich musste mich der Herausforderung stellen, diese Erfahrung zu machen, weil ich überzeugt war, dass ich für den Rest meines Lebens dankbar sein würde”, sagte er rückblickend. Der Engländer bekam es bei den Königlichen in der Spielzeit 2004/05 mit Camacho, García Remón und Vanderlei Luxemburgo gleich mit drei Trainern zu tun. Und obwohl ihm dabei 16 Tore gelangen, standen die Zeichen im Sommer 2005 wieder auf Abschied. Hinter Raúl und Ronaldo sah sich Owen meist nur in der Reservistenrolle.

„War eine Saison, die ich nie vergessen werde“

Dennoch befand er: “Es war eine gute Zeit bei Real Madrid. Ich habe mit Spielern wie Zinédine Zidane, Ronaldo, Beckham, Luís Figo, Roberto Carlos, Raúl und anderen Galácticos gespielt. Leider verfügte Barcelona damals über einen ebenso beeindruckenden Kader und sie gewannen die Meisterschaft. Aber Teil dieser Mannschaft zu sein, war ein echtes Privileg. Eine Gruppe derart großartiger Spieler wird es wohl kaum wieder geben.”

Der Ex-Angreifer habe, wie er betonte: “viele Freundschaften geschlossen, die ich heute noch habe. Ich bin glücklich, meine Zeit mit so großartigen Spielern geteilt zu haben und viele Tore erzielt zu haben. Es war eine Saison, die ich nie vergessen werde.” Als seinen “einzigen Fehler” bezeichnete er rückblickend, “dass ich mir nicht früher ein Haus organisiert habe. Meine Frau lebte zum ersten Mal von zu Hause weg, und es war wahrscheinlich keine gute Idee, die ersten fünf Monate in einem Hotel zu wohnen, denn das Leben in einem Hotel war nicht einfach.”

Verletzungsprobleme sorgten für Owens Absturz

Nach insgesamt 45 Pflichtspielauftritten für das weiße Ballett wurde Owen für 25 Millionen Euro an Newcastle United transferiert. Die Madrilenen holten im selben Transfersommer die beiden Brasilianer Robinho und Júlio Baptista, während der Engländer auch in der Folge Probleme damit hatte, sein Glück zu finden. Geplagt von etlichen Verletzungen ging es für ihn über die “Magpies” 2009 zu Manchester United und drei Jahre später zu Stoke City, wo er 2013 seine Schuhe an den Nagel hängte.

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Kommentare
Schon verrückt, kam gerade mal für 12 Millionen und konkurrierte mit Raul und Ronaldo, schoss trotzdem 16 Tore. Wenn man dies mit einem Transfer von zb. Jovic für 60 Millionen vergleicht, der eigentlich nur Benzema vor sich hat..
 
Schon verrückt, kam gerade mal für 12 Millionen und konkurrierte mit Raul und Ronaldo, schoss trotzdem 16 Tore. Wenn man dies mit einem Transfer von zb. Jovic für 60 Millionen vergleicht, der eigentlich nur Benzema vor sich hat..

Der bessere Vergleich wäre: Obwohl Owen nur für 12 Mio kam und mit Ronaldo, Raul und Morientes konkurrierte, hatte er trotzdem Ende November mehr Minuten gespielt als Jovic in seiner ganzen ersten Saison, obwohl der nur einen einzigen Spieler vor sich hatte.
 
Schon verrückt, kam gerade mal für 12 Millionen und konkurrierte mit Raul und Ronaldo, schoss trotzdem 16 Tore. Wenn man dies mit einem Transfer von zb. Jovic für 60 Millionen vergleicht, der eigentlich nur Benzema vor sich hat..

Der bessere Vergleich wäre: Obwohl Owen nur für 12 Mio kam und mit Ronaldo, Raul und Morientes konkurrierte, hatte er trotzdem Ende November mehr Minuten gespielt als Jovic in seiner ganzen ersten Saison, obwohl der nur einen einzigen Spieler vor sich hatte.

nach besser wäre es wohl zu erwähnen das owen zu seiner prime zu den besten spielern europas gehörte und das Real Madrid wirklich mal mehr als nur einen echten 9er im kader hatte und diese 9er allesamt komplette bestien auf ihrer position waren. Während heute ein monopol auf der 9er position herrscht und leistung schon lange nicht mehr zählt.
 
Schon verrückt, kam gerade mal für 12 Millionen und konkurrierte mit Raul und Ronaldo, schoss trotzdem 16 Tore. Wenn man dies mit einem Transfer von zb. Jovic für 60 Millionen vergleicht, der eigentlich nur Benzema vor sich hat..

Der bessere Vergleich wäre: Obwohl Owen nur für 12 Mio kam und mit Ronaldo, Raul und Morientes konkurrierte, hatte er trotzdem Ende November mehr Minuten gespielt als Jovic in seiner ganzen ersten Saison, obwohl der nur einen einzigen Spieler vor sich hatte.

nach besser wäre es wohl zu erwähnen das owen zu seiner prime zu den besten spielern europas gehörte und das Real Madrid wirklich mal mehr als nur einen echten 9er im kader hatte und diese 9er allesamt komplette bestien auf ihrer position waren. Während heute ein monopol auf der 9er position herrscht und leistung schon lange nicht mehr zählt.

Da habt ihr beide auch wieder recht..
 
Schon verrückt, kam gerade mal für 12 Millionen und konkurrierte mit Raul und Ronaldo, schoss trotzdem 16 Tore. Wenn man dies mit einem Transfer von zb. Jovic für 60 Millionen vergleicht, der eigentlich nur Benzema vor sich hat..

Das ist ein Äpfel - Birnen Vergleich und bringt mMn nichts.
2004 hat eine Wohnung in hamburg, Köln, München oder Berlin auch deutlich weniger gekostet und war für alle bezahlbar. Zieh mal heute berufsbedingt nach Frankfurt, Köln, München, HH oder Berlin und suche ne günstige Wohnung. Du wirst sie nicht finden und allgemein schwer eine passende finden und notfalls erst ein WG-Zimmer für 450-550€ mieten müssen. Die Zeit bleibt halt nicht stehen, Preise steigen da allgemein mehr Geld im Umlauf ist , gerade im Fußball.

Zum anderen: wir spielten damals ein ganz anderes System ohne Flügelspieler, wie es sie heute nicht gibt.
Figo war auch ein außenbahnspieler aber halt eher RM.
heute haben wir entsprechend Winger die auch spielen müssen.

Weiterhin denke ich bei Jovic ist es auch eine Frage der Disziplin. Er hat sich hier schon einige Dinger erlaubt, die sich ein Owen eben nicht in Madrid erlaubte. Owen war vorbildlich, Jovic kackt sogar auf die Corona-Regeln, obwohl da schon 100.000e verstorben waren und hatte deswegen auch in seinem Heimatland Probleme.
Jovic ist eben auch ein schwieriger Typ, scheint eine mangelnde Professionalität an den Tag zu legen und ist sicherlich auch deswegen bei Zizou so weit hinten.

Für Zidane ist eben die Disziplin neben dem Platz auch wichtig , so hat er ja selber seine Karriere aufgebaut. Zidane war keiner der sich auf seinem Talent ausruhte, sondern hinein gekniet hat. Klar aufm Platz hat’s auch gerasselt , aber daneben war er ein voll Profi. Genauso wie Ramos der auch schon x fach wegen wilden Aktionen geflogen ist. Dies würde Zizou sicherlich auch einen Jovic verzeihen, er ist aber mMn zu unfokossiert neben dem Platz.
 
Schon verrückt, kam gerade mal für 12 Millionen und konkurrierte mit Raul und Ronaldo, schoss trotzdem 16 Tore. Wenn man dies mit einem Transfer von zb. Jovic für 60 Millionen vergleicht, der eigentlich nur Benzema vor sich hat..

Das ist ein Äpfel - Birnen Vergleich und bringt mMn nichts.
2004 hat eine Wohnung in hamburg, Köln, München oder Berlin auch deutlich weniger gekostet und war für alle bezahlbar. Zieh mal heute berufsbedingt nach Frankfurt, Köln, München, HH oder Berlin und suche ne günstige Wohnung. Du wirst sie nicht finden und allgemein schwer eine passende finden und notfalls erst ein WG-Zimmer für 450-550€ mieten müssen. Die Zeit bleibt halt nicht stehen, Preise steigen da allgemein mehr Geld im Umlauf ist , gerade im Fußball.

Zum anderen: wir spielten damals ein ganz anderes System ohne Flügelspieler, wie es sie heute nicht gibt.
Figo war auch ein außenbahnspieler aber halt eher RM.
heute haben wir entsprechend Winger die auch spielen müssen.

Weiterhin denke ich bei Jovic ist es auch eine Frage der Disziplin. Er hat sich hier schon einige Dinger erlaubt, die sich ein Owen eben nicht in Madrid erlaubte. Owen war vorbildlich, Jovic kackt sogar auf die Corona-Regeln, obwohl da schon 100.000e verstorben waren und hatte deswegen auch in seinem Heimatland Probleme.
Jovic ist eben auch ein schwieriger Typ, scheint eine mangelnde Professionalität an den Tag zu legen und ist sicherlich auch deswegen bei Zizou so weit hinten.

Für Zidane ist eben die Disziplin neben dem Platz auch wichtig , so hat er ja selber seine Karriere aufgebaut. Zidane war keiner der sich auf seinem Talent ausruhte, sondern hinein gekniet hat. Klar aufm Platz hat’s auch gerasselt , aber daneben war er ein voll Profi. Genauso wie Ramos der auch schon x fach wegen wilden Aktionen geflogen ist. Dies würde Zizou sicherlich auch einen Jovic verzeihen, er ist aber mMn zu unfokossiert neben dem Platz.

Das ist sicherlich so, dass man es nich 1 zu 1 vergleichen kann. Aber es zeigt eben gerade auf wie sehr sich der Fussball in dieser kurzen Zeit verändert. Und das vieles zusammen passen muss, wie du auch schon geschrieben hast, wie Disziplin, Trainer, System etc..
 
Habe Owen nie so verfolgt, habe nur mal deine Highlights gesehen, die einen ja meistens besser zeigen sollten.

Fand ihn nie besonders.

Kann mich jemand umstimmen?
 

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